Kommunikation ist ein grundsätzliches Bedürfnis und ein fester Bestandteil der menschlichen Existenz. Von einer erfolgreichen Kommunikation hängt auch die Qualität unseres Lebens ab. Nachdem in letzter Zeit unzählige Publikationen über die Kommunikation zwischen Mann und Frau und deren Störungen den Markt überschwemmt haben, wird sich diese Arbeit auf die Kommunikation unter Frauen beziehen. Bei meinen Recherchen musste ich leider feststellen, dass dieses Thema nur am Rande bzw. überhaupt nicht thematisiert ist. Der geschlechtsspezifische Sprachgebrauch von Mann und Frau wird meist in Abgrenzung zueinander definiert. Die feministische Linguistik beschäftigt sich dabei in erster Linie mit dem Einfluss der patriarchalen Gesellschaften auf den weiblichen Sprachgebrauch und der daraus ableitbaren Diskriminierung und Unterdrückung der Frauen. Auch hier habe ich wenig Antworten auf meine Fragen gefunden. Tatsache ist jedoch, dass die Kommunikation unter Frauen einen hohen Stellenwert im Leben von Frauen hat. Ich möchte hier nicht herausfinden, warum dieses Bedürfnis so groß ist, sondern wie Frauen diesen Raum von Nähe, Trost und Intimität über sich spannen.
Am Anfang meiner Arbeit möchte ich eine kurze Einführung in die feministische Sprachwissenschaft geben, um zu verdeutlichen, dass dieses wissenschaftliche Feld sehr wenig beforscht wurde und wie eingeschränkt der Blickwinkel auf Frau und Sprache ist, durch die wenigen Linguistinnen, welche überhaupt Forschungsergebnisse zusammentrugen. Im weiteren Verlauf der Hausarbeit folgen einige allgemeine Aussagen zum Sprachverhalten und erste Hypothesen über den weiblichen Gesprächsstil. mIm letzten Teil der Arbeit, wurde mit einem Buch von Senta Trömmel-Plötz gearbeitet, welches die Arbeiten verschiedener Linguistinnen zusammenfasst, um den Themenkreis: Frauengespräche. Leider ist der wissenschaftliche Buchbestand zu diesem Thema sehr gering gewesen, so dass sich in dieser Arbeit auf dieses Buch gestützt wurde, in welchem eine Auswahl zu inhaltlichen Schwerpunkten, sowie zu linguistischen Merkmalen des Frauengesprächs zu finden war. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsüberblick
- Gesellschaftlich konstruierte Ungleichheit
- Differenz- oder Dualitätsgedanke
- Die Theorie der kulturellen Stile
- Deborah Tannen: report talk/rapport talk
- weibliches Sprachverhalten
- Funktionen der Sprache
- Informationsaustausch und Kontakt
- Hypothesen zum weiblichen Sprachverhalten
- Frauengespräche
- Jennifer Coates
- Senta Trömmel-Plötz
- Diana Bauer
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation zwischen Frauen und untersucht die Besonderheiten des weiblichen Gesprächsstils. Sie analysiert, wie Frauen Nähe, Trost und Intimität in ihren Gesprächen schaffen und welche linguistischen Merkmale diesen Stil ausmachen. Die Arbeit geht dabei auf die feministische Sprachwissenschaft ein und zeigt die spezifischen Herausforderungen und die eingeschränkte Sichtweise auf Frau und Sprache auf, die durch die geringe Forschungsaktivität in diesem Bereich bestehen.
- Die Rolle der feministischen Linguistik bei der Analyse des weiblichen Sprachverhaltens
- Die unterschiedlichen Theorien zur Konstruktion von Geschlechterrollen in der Kommunikation
- Die Besonderheiten des weiblichen Gesprächsstils und seine Funktionen
- Die Ergebnisse von empirischen Untersuchungen zu Frauengesprächen
- Die Bedeutung des weiblichen Gesprächsraums für die Lebenswelt von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Notwendigkeit einer eingehenden Analyse der Kommunikation unter Frauen. Der Forschungsüberblick beleuchtet die Entwicklung der feministischen Linguistik und die unterschiedlichen Ansätze zur Erforschung weiblichen Sprachverhaltens. Dabei werden die Theorien der gesellschaftlich konstruierten Ungleichheit, des Differenz- oder Dualitätsgedankens und der kulturellen Stile vorgestellt.
Im Kapitel "Funktionen der Sprache" werden die verschiedenen Funktionen von Sprache, insbesondere der Informationsaustausch und die Herstellung von Kontakt, beleuchtet. Es werden außerdem Hypothesen zum weiblichen Sprachverhalten formuliert. Das Kapitel "Frauengespräche" befasst sich mit den Besonderheiten von Gesprächen unter Frauen und analysiert die linguistischen Merkmale, die diesen Stil charakterisieren.
Die Kapitel über Jennifer Coates, Senta Trömmel-Plötz und Diana Bauer stellen die Forschungsergebnisse dieser Linguistinnen vor und diskutieren die verschiedenen Ansätze zur Analyse von Frauengesprächen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Frauengespräche, weibliches Sprachverhalten, feministische Linguistik, Kommunikation, Geschlechterrollen, Gesprächsanalyse, linguistische Merkmale, kulturelle Stile, Nähe, Trost, Intimität.
- Quote paper
- Marit Haldrich (Author), 2007, Thema: Frauensprache - Frauengespräche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69126