Märchen gelten seit jeher, und im Besonderen für die Eltern von Kindern, als der „Vorleseklassiker“ schlechthin. Sie verzaubern uns und entführen uns in eine Welt, in der Hexen, Drachen, Zwerge und viele andere seltsame Wesen existieren. Betrachtet man heute die hohe Verbreitungsvielfalt der Märchen, nicht nur durch das alte Märchenbuch, sondern auch durch die modernen Medien, wie Radio, TV, DVD und sogar Computersoftware, kann man getrost behaupten, dass Märchen bis heute nichts von ihrem Zauber verloren haben. Daher weiß wohl ein jeder, wovon die Rede ist, wenn es um Märchen geht, und kann eines nennen. Das liegt allerdings mit großer Wahrscheinlichkeit auch daran, dass unsere heutige Vorstellung von Gehalt und Form des Märchens weitestgehend von der Märchensammlung der Gebrüder Grimm geprägt ist, die 1812 und 1815 in zwei Teilen erschienen ist. Seit den Brüdern Grimm verstehen wir unter dem Begriff Märchen, zumindest im deutschsprachigen Raum, vorwiegend eine durch dichterische Phantasie entworfene Erzählung, besonders aus der Zauberwelt, die in irgendeiner Weise Fiktion und Wirklichkeit miteinander verbindet. Zauber, Wunder, Übernatürliches sind hierbei die prägenden Begriffe. Doch kaum einer von den Rezipienten weiß über ihre Entstehung und ihre Geschichte bescheid, die das europäische Märchen doch sehr geprägt haben. Dass Märchen nicht gleich Märchen sind, dass sie mehr als bloßer Erzählstoff sein können und ursprünglich nicht lediglich als allabendliche Kinderliteratur vor dem Einschlafen gedacht waren, ist vielen nicht bewusst.
In der vorliegenden Hausarbeit befasse ich mich mit der Funktion der Feenmärchen in Christoph Martin Wielands „Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva“. Daher soll zunächst der Begriff des Märchens und dessen Entstehung geklärt werden. Im Folgenden möchte ich einen Überblick über die verschiedenen Märchentypen geben wobei der Focus gemäß dem Thema der Arbeit speziell auf der Entstehung und Herkunft der Feenmärchen liegen wird. Unter Berücksichtigung der epochalen Einordnung des Romans, soll im weiteren Verlauf die Wirkungsweise des Feenmärchens auf den Protagonisten „Don Sylvio“ und dessen Entwicklung untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Märchen
- Die Begriffbildung (Terminologie)
- Die übergeordnete Einteilung von Märchentypen
- Die untergeordnete Einteilung von Märchentypen
- Die Entstehungsgeschichte des Märchens
- Die „Contes de fées“ (Feenmärchen)
- Wielands Beitrag zur Annerkennung des Märchens
- Chr. M. Wielands komischer Roman „Don Sylvio“
- Die epochale Einordnung und Funktionalität
- Das Märchenhafte in Wielands Roman „Don Sylvio“
- Die Funktion und Wirkung der Feenmärchen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Funktion der Feenmärchen in Christoph Martin Wielands Roman „Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva“. Dabei wird zunächst der Begriff des Märchens sowie dessen Entstehung untersucht. Anschließend erfolgt ein Überblick über die verschiedenen Märchentypen, wobei der Fokus auf der Entstehung und Herkunft der Feenmärchen liegt. Unter Berücksichtigung der epochalen Einordnung des Romans wird im weiteren Verlauf die Wirkungsweise der Feenmärchen auf den Protagonisten „Don Sylvio“ und dessen Entwicklung analysiert.
- Begriffsdefinition und Entstehung des Märchens
- Einteilung der Märchentypen
- Entstehung und Herkunft der Feenmärchen
- Epochale Einordnung von Wielands „Don Sylvio“
- Die Funktion der Feenmärchen in Wielands Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Märchen vor und erläutert die Forschungsfrage der Hausarbeit. Kapitel 2 widmet sich der Definition und Entstehung des Begriffs „Märchen“ und behandelt verschiedene Märchentypen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Entstehung und Herkunft der Feenmärchen. Kapitel 3 befasst sich mit der epochalen Einordnung von Wielands „Don Sylvio“ und untersucht die Funktion und Wirkung der Feenmärchen im Roman.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Märchen, Feenmärchen, Christoph Martin Wieland, Don Sylvio, Roman, literarische Funktion, Epochale Einordnung.
- Quote paper
- M.A. Marcus Puknatis (Author), 2006, Die Funktion der Märchen in Christoph Martin Wielands "Don Sylvio", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69151