Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und die Globalisierung der Wirtschaft lassen keinen Zweifel daran, dass sich die Arbeitswelt erheblich verändern wird. Veränderungen in der Arbeitsorganisation und Produktionsstruktur werden aufgrund des Übergangs von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft erkennbar. Technische Fortschritte bei den Informations- und Kommunikationstechnologien und ein verändertes Führungsverhalten spielen dabei eine entscheidende Rolle. Aufgrund steigender Flexibilisierungsbedürfnisse und neuer, technologisch bedingter Integrationsmöglichkeiten wird es zu einer Aufspaltung der Wertschöpfungskette kommen. Produktionsnetzwerke werden von kleineren Fabrikeinheiten verschiedener Unternehmen gebildet, die ihre eigenen spezifischen Kernkompetenzen aufweisen. Eine wichtige Aufgabe der Unternehmen ist daher die Implementierung einer schlanken, prozessorientierten und leistungsfähigen Organisation, deren Kern überschaubare autonome Teams und Fertigungsinseln bilden. Diese Teams bzw. Arbeitsgruppen sollen selbstverantwortlich agieren und auch für das Arbeitsergebnis verantwortlich gemacht werden können. Klare Aufgabenstellungen und Zielvereinbarungen sind hierfür eine unabdingbare Voraussetzung. Ebenso muss dafür Sorge getragen werden, dass die Mitarbeiter über alle betrieblich relevanten Daten und Entscheidungsprozesse informiert werden und ausreichend Feedback erhalten. Bei der Vernetzung der Teams und Fertigungseinheiten werden die Errungenschaften im Informations- und Kommunikationsbereich neue Möglichkeiten eröffnen. Diese Optionen sind entscheidend, wenn es darum geht, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu sichern. Die organisatorischen Maßnahmen und die entsprechende systemtechnische Infrastruktur sollen dazu führen, dass sich das System aus sich selbst heraus den veränderlichen Anforderungen anpassen kann und zum lernenden System wird. Der hiermit einhergehende kontinuierliche Verbesserungsprozess wird die innerbetriebliche Wertschöpfungskette schrittweise verbessern und die Verschwendungen in allen Unternehmensbereichen reduzieren.
Da es sich bei der lernenden Produktion um einen relativ neuen Begriff handelt, über dessen Bedeutung noch recht wenig berichtet wurde, soll in dieser Arbeit ein konkretes „Lernendes System“ beschrieben und anhand einer Fallstudie auch Möglichkeiten der organisatorischen Umsetzung eines solchen Systems diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung grundlegender Begrifflichkeiten
- Definition Lernen
- Lernen im Unternehmen
- Das lernende Unternehmen
- Sammeln von Daten, Informationen, Wissen
- Wissensträger
- Wissensarten
- Die organisationale Wissensbasis
- Die lernende Organisation
- Zum Wesen lernender Organisationen
- Organisationen als lernende Systeme
- Lernebenen
- Lernformen
- Wissensmanagement
- Aufgaben und Ziele des Wissensmanagements
- Wissensverteilung
- Wissensbewahrung
- Das Bewerten von Wissen
- Lernen in der industriellen Produktion (,,Lernende Produktion\")
- Der Lernbegriff und seine Bedeutung in der industriellen Produktion
- Verallgemeinerungen des Lernkurvenmodells
- Anwendungsbereiche von Lernkonzepten in der industriellen Produktion
- Lernkurvenmodell
- Machine Learning in der industriellen Produktion
- Organisationale Lernen in der industriellen Produktion
- Lernendes System
- Von der Meldung zur Maßnahme-Optimierung der Produktion durch Störmeldeanalysen
- Fallstudie- Die partizipative Fabrikplanung
- Teamorientierte Unternehmensphilosophie
- Zielvereinbarungen
- Qualifikationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Konzept der „lernenden Produktion“ und dessen Bedeutung in der industriellen Fertigung. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung des Begriffs und untersucht, wie Unternehmen sich durch kontinuierliches Lernen an veränderte Anforderungen anpassen können. Die Analyse der „lernenden Produktion“ erfolgt im Kontext der sich verändernden Arbeitswelt durch Globalisierung und neue Informations- und Kommunikationstechnologien.
- Das Konzept der „lernenden Produktion“ und dessen Bedeutung
- Die Rolle von Wissen und Lernen in modernen Produktionsunternehmen
- Die Implementierung von lernenden Systemen in der industriellen Produktion
- Die Bedeutung von Teamarbeit und partizipativer Fabrikplanung
- Die Herausforderungen und Chancen von „lernenden Produktionssystemen“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der „lernenden Produktion“ in der sich verändernden Arbeitswelt beleuchtet. Anschließend werden grundlegende Begrifflichkeiten aus den Bereichen „Lernen“ und „Wissen“ erläutert. Die Kapitel „Die lernende Organisation“ und „Wissensmanagement“ beleuchten die Bedeutung von Lernen und Wissen in Unternehmen. Das Kapitel „Lernen in der industriellen Produktion (,,Lernende Produktion\")“ analysiert die Bedeutung des Lernbegriffs und stellt verschiedene Lernkonzepte in der industriellen Produktion vor. Die Arbeit endet mit einer Fallstudie, die die Implementierung eines „lernenden Systems“ in der partizipativen Fabrikplanung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen „lernende Produktion“, „Wissensmanagement“, „Lernende Organisation“, „partizipative Fabrikplanung“ und „industrielle Produktion“. Sie analysiert die Rolle von Wissen und Lernen in modernen Unternehmen im Kontext der sich verändernden Arbeitswelt durch Globalisierung und neue Informations- und Kommunikationstechnologien.
- Arbeit zitieren
- Diplom Betriebswirt (FH) Johannes Hanschke (Autor:in), 2005, Lernende Produktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69160