Zahlungsverkehr im Internet


Seminararbeit, 2006

39 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Klärung grundlegender Begrifflichkeiten
2.1 Verschiedene Formen des Geldes
2.1.1 Naturalgeld
2.1.2 Münzgeld
2.1.3 Papiergeld
2.1.4 Symbolsystem Geld
2.2 Nachteile konventioneller Zahlungssysteme

3. Die Notwendigkeit der Entwicklung elektronischer Zahlungs-varianten

4. Anforderungen an elektronische Zahlungssysteme

5. Unterscheidung zwischen CyberCash und DigiCash
5.1 Internet: Das Netz der Netze

6. Rechtliche Rahmenbedingungen des elektronisches Zahlungsverkehrs
6.1 Sieben Regeln für die Ausgabe von eGeld
6.2 Gesetzesinitiativen zur digitalen/elektronischen Signatur
6.3 Gesetzesinitiativen zum elektronischen Geschäftsverkehr

7. Paybox
7.1 Transaktion einer Taxigebühr
7.2 Bargeldüberweisung via Paybox
7.3 Technische Voraussetzungen
7.3.1 Sicherheit der Händler
7.3.2 Sicherheit des Kunden

8 Kurzes Fallbeispiel: PayPal

9. Fazit

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Entwicklung von Zahlungssystemen, (Quelle: Stolpmann 1997, S. 18)

Abbildung 2: Zusammenarbeit von CyberCash zwischen Banken und Händlern, (Quelle: D.C. Lynch /L. Lundquist 1997, S. 44)

Abbildung 3: Vor- und Nachteile des Internets, (Quelle: Kristoferitsch, G 1998, S. 31)

Abbildung 4: Artikel 3, Richtlinie 2000/31/EG, (Quelle: Ketterer 2002, S. 287)

Abbildung 5: Fortsetzung Artikel 3, Richtlinie 2000/31/EG, (Quelle: Ketterer 2002, S. 288)

Abbildung 6: Ablauf einer paybox-Zahlung, (Quelle: Teichmann/ Nonnenmacher/ Henkel 2001, S. 283)

Abbildung 7: Zahlungsfunktion bei Paybal, (Quelle:http://www.shareholder.com/paypal/releaseDetail.cfm?ReleaseID=7430&Category=Germany, Stand: 15.03.2006

1. Einleitung

Unsere Welt wird von einem noch kaum abschätzbaren Umfang weltweiter Computernetzwerke beeinflusst. Durch die neuen Informationstechniken werden Umbrüche in Prozessen und Strukturen sichtbar. Nationale Grenzen werden aufgehoben und Entfernungen zu Standorten relativiert. Im Vordergrund steht dabei der Austausch von Informationen, bei dem Daten und Wissen über den elektronischen Vertriebsweg angeboten werden. Für Waren und Dienstleistungen eröffnen sich somit ständig neue Absatzwege. Örtliche Bindungen werden durch die Online-Kommunikation aufgehoben. Durch den Wegfall der Kontrollpunkte für Informationen an den Landesgrenzen werden die nationalen Grenzen im Verlauf des Entwicklungsprozesses verwischt. Die Daten werden hierbei über Kabel- und Satellitenverbindungen übertragen. Mit der Digitalisierung jeder beliebigen Form von Kommunikation, Ton und Bilder eingeschlossen, gibt es technisch gesehen keinen Unterschied mehr zwischen der Übermittlung eines Briefes, eines Telefonanrufes oder eines Spielfilmes. Dabei kommt es ganz allein auf die Übertragungsgeschwindigkeit, die jeweilige Bandbreite an, um die Informationen dieser verschiedenen Kommunikations­formen zu transportieren. Durch eine sich ständig weiterentwickelnde Technologie wird sich die Übertragungsgeschwindigkeit fortlaufend verbessern.

Das Internet wächst schneller als je ein anderer Wirtschaftsektor zuvor. Niemand weiß wirklich genau, wie viele Menschen sich täglich an dieser kaum organisierten und regulierten internationalen Kommunikations-Infrastruktur beteiligen. Schätzungen ergeben, dass allein in Deutschland über 34 Mio. Menschen über einen Internetanschluss verfügen.

Die Mehrheit der weltweiten Konsumenten stammt aus Ländern mit einer erhöhten Kaufkraft, die über diese globale Informations-Infrastruktur, auch genannt „Information Superhighway“, zu Hause erreichbar sein werden.

Dies hat zur Folge, dass sich ein erheblicher Anteil des traditionellen Handels auf dieses Medium verlagern wird. Neuartige Unternehmensformen werden entstehen, die sich diese globale, interaktive Kommunikationsumgebung zu nutzen machen werden.[1]

Elektronische Zahlungssysteme stehen dabei im Zentrum dieser Entwicklungen. Das Einrichten von online-Geschäften sowie das Bestreben, Produkte und Dienstleistungen über das globale Netzwerk anzubieten, ist für die Unternehmen nur dann von Vorteil, wenn eine Möglichkeit existiert, einen finanziellen Nutzen aus der Verwendung der neuen Infrastruktur zu ziehen. Traditionelle Zahlungssysteme wie Bargeld und Kreditkartenzahlung sind in dieser neuen Umgebung entweder nutzlos oder unzureichend aufgrund der Sicherheitslücken und der vorhandenen Ineffizienz im System. Möchte ein Leser beispielsweise eine neuartige multimediale Zeitschrift mit seiner Kreditkarte erwerben, in der Audioaufnahmen von Interviews enthalten sind, wäre dieser Vorgang nicht möglich, da die Transaktionskosten höher wären als der angebotene Preis zum Erwerb der Zeitschrift. Hätte der Zeitungsverleger die Absicht, einzelne Seiten oder ganze Artikel zu veräußern, wären diese Verkäufe nur auf Basis von Cent-Beträgen möglich, welche einen Kauf über die Kreditkarte von vornherein ausschließen würde. Neuartige Zahlungssysteme werden entwickelt, um die Zahlungssicherheit in unsicheren Umgebungen wie dem Internet zu sichern und Kosten bestehender Zahlungssysteme zu vermeiden. Finanzinstitute, Technologieunternehmen und Telekommunikations­anbieter entwickeln Systeme, um den letzten Zahlungsmechanismus für den Kauf der Produkte zu übernehmen. Die Entwicklung intelligenter Chipkarten, bei denen die Transaktionskosten wesentlich niedriger ausfallen als bei herkömmlichen Kreditkarten, ermöglicht es, dass diese Wertkarten für jeden Kaufvorgang verwendet werden können. Da sich die in den Geldkarten verwendete Technologie nur unwesentlich von den Lösungen der globalen Netzwerke unterscheidet, lassen sich diese bargeldlosen Systeme mit den Zahlungsmechanismen der Netzwerke verbinden.

Nicht nur für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen, sondern auch für Investitionen im Aktienmarkt werden diese Zahlungsmechanismen verwendet, um Vermögenswerte aus allen möglichen Gründen zu übertragen. Durch die Ausbreitung des Internets sind viele Unternehmen bestrebt, ihre Informationen, Dienstleistungen und Waren einem weltweiten Publikum anzubieten, unabhängig davon, wo sie Ihren Standort haben.

Viele Regierungen sind jedoch um ihre Steuereinnahmen besorgt, da Güter und Dienstleistungen vom Ausland aus in einem Land angeboten werden können, die eine zwingende Bindung an lokale Besteuerung und bestehende Ordnungsregeln unterlässt. Auch Datenschützer sind über die mögliche Überwachung jedes Kaufvorgangs beunruhigt. Selbst kleinere Kaufvorgänge die bisher mit Bargeld abgewickelt wurden, können überwacht und zurückverfolgt werden. Für den Einzelnen kann dies zu bedrohlichen tieferen Einschnitten in seine Privatsphäre führen. Steuerbehörden und Gesetzeshüter machen sich dagegen über genau das Gegenteil Sorgen. Es besteht die Gefahr, dass elektronische Zahlungen zwischen beliebigen Orten anonym durchgeführt werden und eine ideale Infrastruktur für Steuerhinterziehung, Geldwäsche und andere kriminelle Aktivitäten entsteht. Viele private Banken fürchten, ihre Marktstellung im Bereich Finanzdienstleistungen wird abgeschwächt, weil andere Institute in der Lage sind, Transaktionen durchzuführen und andere Dienste zu übernehmen, die als Äquivalent zu den traditionellen Bankdienstleistungen angesehen werden. Kommunikations- und Technologieunternehmen können ihre Hardware, Software und Kommunikationsstruktur nutzen, um ihr Geschäftsfeld auf andere gewinnträchtige Bereiche auszudehnen und betrachten dies daher eher als günstige Gelegenheit. Die neuen elektronischen Zahlungssysteme werden besonders von den Zentralbanken beobachtet, da die untersuchten Probleme zu einem Verlust der gegenwärtigen Einnahmen aus der Emission von Bargeld führen. Die potentielle Gefahr besteht hier vor allem in einer monetären Instabilität der Banken. Alle beteiligten Parteien müssen daher die möglichen Konsequenzen untersuchen, die aus einer Nutzung der neuen Zahlungsmethoden entsteht.

Um einen potenziellen Missbrauch der neuen Systeme zu verhindern, muss eine besondere Gesetzgebung von Seiten der Regierungsstellen vorgelegt werden.[2]

Für das Erkennen solcher Probleme und das Finden bestimmter Lösungsansätze ist es vor allem wichtig zu verstehen, was die neuen Zahlungssysteme sind, wie sie funktionieren, welche Möglichkeiten für den Benutzer entstehen und welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen.

In der folgenden Arbeit sollen die Bedeutung und Anforderung sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen eines „elektronischen Zahlungsverkehrs“ erläutert werden. Die Fallstudie der Firma „Paybox“ erklärt, wie erfolgreich neu entwickelte Zahlungssysteme sein können. Zunächst sollen einige Begrifflichkeiten näher erläutert werden, die sich allgemein mit dem Thema „Zahlungsverkehr“ beschäftigen. Die Abschnitte „Notwendigkeit der Entwicklung elektronischer Zahlungssysteme“ und „Anforderung an elektronische Zahlungssysteme“ stellen die Wichtigkeit bzw. die Bereitschaft der Unternehmen dar, ständig nach neuen Möglichkeiten zu forschen, um einen reibungsfreien Zahlungsverkehr zu gewährleisten.

2. Klärung grundlegender Begrifflichkeiten

Im folgenden Abschnitt wird die Entwicklung von vergangenen bis zu zukünftigen Zahlungssystemen beschrieben.

2.1 Verschiedene Formen des Geldes

Der Übergang von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft ist vor allem durch ein sich zunehmend veränderndes Wertebewusstsein spürbar. Immaterielle Größen, wie Informationen, Know-how und Geschäftsanteile besitzen heutzutage einen größeren Stellenwert, als bis vor wenigen Jahrzehnten noch physikalische Objekte von Bedeutung waren. Bargeld existiert nur noch zu einem geringen Bruchteil und hat sich von einem substantiellen Wertmaßstab zu einer flüchtigen Repräsentationsform entwickelt. Digitales Geld wird innerhalb von Sekundenbruchteilen in elektronischer Form rund um den Globus versendet und ist somit zur digitalen Ware geworden.[3]

2.1.1 Naturalgeld

Die ursprüngliche Form des Warentausches ergab sich aus der Knappheit von Ressourcen und dem Besitzstreben der Menschen. Hierbei stellten vor allem die unterschiedlichen Wertevorstellungen der beteiligten Tauschpartner ein Problem dar. Dieses Problem konnte nur durch eine Relativierung der Wertvorstellungen gelöst werden. Das Medium Geld wurde als neutrales Element eingeführt. Häufig wurden Naturprodukte wie Muscheln, Steine, Pflanzen und Früchte als Zahlungsmittel eingesetzt, deren Eigenschaften folgende Kriterien aufweisen mussten:

- Das jeweilige Produkt musste einen Seltenheitswert besitzen.
- Es musste haltbar sein.
- Es musste einfach zu transportieren sein.
- Es musste eine entsprechende Teilbarkeit mit sich bringen.

Da diese Kriterien gleichzeitig schwer zu erfüllen waren, blieb eine dauerhafte Form des Naturgeldes aus.[4]

2.1.2 Münzgeld

Nach der Entdeckung der Edelmetalle wurden Münzen geprägt, die alle zuvor genannten Kriterien erfüllten. Je nach Gewicht und Legierung konnte ein echter und kein immaterieller Gegenwert erzeugt werden. Da das Wiegen der Münzen jedoch sehr aufwendig war, wurden später standardisierte Münzen mit festen Gewichten geprägt. Der Wert einer Währung wurde von der Staatsmacht festgelegt, was zu dem Nachteil führte, dass jede kleine Provinz eigene Münzen entwickelte, deren Gewichtung im Vergleich zu anderen unterschiedlich ausfiel. Zum ersten Mal kam es zu einer Inflation, da neue Münzen in den Umlauf gebracht wurden und deren Wert per Dekret verändert werden konnte. Der Beruf des Geldwechslers entstand, wobei Münzen mit einem hohen Wert nach Gewicht und Abnutzungsgrad gewichtet wurden. Durch den Geldwechsel fielen hohe Gebühren an, deren anfallende Kosten man zu regulieren versuchte, was aber der Idee eines realen Gegenwertes widersprach.[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Die Entwicklung von Zahlungssystemen

2.1.3 Papiergeld

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde vermehrt Papiergeld in Umlauf gebracht, da das Konzept des realen Gegenwertes zugunsten eines immateriellen Gegenwertes aufgegeben wurde. Notenbanken waren erforderlich, um den Banknotendruck zu steuern und zu überwachen. Die stark wachsende Industrialisierung benötigte immer mehr Geld, was das Interesse nach Papiergeld steigen ließ. Münzgeld erwies sich als sehr ungeeignet, da immer größere Geldsummen benötigt wurden. Anders dagegen der Druck von Papierscheinen, bei dem beliebige Nominalwerte produziert werden konnten. Die vermehrte Produktion von Papiergeld führte zu einer steigenden Menge an Falschgeld und entwickelte einen Wettlauf zwischen Notenbanken und Geldfälschern. Trotz der Probleme kam es aufgrund der neuen Geldform zu einem stabilen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Einführung flexibler Wechselkurse führte zu einer enormen Stimulation des Weltmarktes. Die zunehmende Kommunikation und Internationalisierung ließ die Wirtschaft immer stärker ineinander fließen.[6]

2.1.4 Symbolsystem Geld

Banken wickeln ihre Finanztransaktionen aufgrund einer zunehmenden Computerisierung immer häufiger auf dem elektronischen Wege ab. Dies führt vor allem zu Entwicklung effizienterer Transaktionskonzepte. Bargeld spielt dadurch bei den neuen Transaktionsmechanismen kaum noch eine erwähnenswerte Rolle. Checks, EC-Cash, Kreditkarten, Überweisungen und Home-Banking sind nur einige Beispiele. Dabei werden in Sekundenbruchteilen Bits und Bytes als repräsentative Werte um den Globus geschickt. Diese neue Form des Geldes gewinnt auch für den Privatkunden immer mehr an Bedeutung. Wie sicher diese elektronischen Varianten sind, ist für den Benutzer

häufig nicht durchschaubar. Er bemerkt jedoch, dass er immer häufiger auf die Benutzung seiner Kreditkarte angewiesen ist.[7]

2.2 Nachteile konventioneller Zahlungssysteme

Vergleicht man die Stärken und Schwächen von Papiergeld im Vergleich zu seinem elektronischen Äquivalent, lassen sich folgende Nachteile beobachten:

- Hohe Transaktionskosten

Beim Bargeld können die Transaktionskosten zwei bis vier Prozent der Bareinnahmen ausmachen, da das Geld gezählt, gelagert und mit Hilfe eines Geldkuriers zur Bank gebracht werden muss. Aufgrund der Kosteneinsparungen durch die Benutzung von Kreditkarten und Bankomatkarten werden dem Unternehmer entsprechende Dienstleistungsgebühren berechnet, welche je nach Medium bei 3 % bis hinunter zu einem Prozent liegen.

- Bargeld als zinsloses Zahlungsmittel

Während sich Bargeld in der „Brieftasche“ befindet, besteht keine Möglichkeit der Zinsbildung auf Bargeld. Auch Digital Cash-Systeme basieren auf dem gleichen Modell der Zinslosigkeit, da das digitale Geld auf der Scheckkarte in der Electronic Purse gespeichert ist. Es steht den Banken somit nicht zur freien Verfügung. Der alleinige Vorteil liegt im Gegensatz zu Bargeld in einer raschen Rückübertragung auf ein Girokonto.

- Mangelnde Transaktionsgeschwindigkeit

Viele herkömmliche Zahlungssysteme sind mit einem besonders hohen Zeitaufwand verbunden. Zahlungen mit Kreditkarten benötigen die Notwendigkeit einer online - Überprüfung und der Leistung einer

Unterschrift. Ebenso kann das Ausfüllen eines Checks viel Zeit in Anspruch nehmen.

- Mangelnde Sicherheit

Jedes Zahlungssystem birgt systembedingte Gefahrenquellen, trotz adäquater Sicherheitsmechanismen. Bargeld wird beispielsweise bei Verlust oder Diebstahl nicht ersetzt und Kreditkartengeschäfte können auch ohne erforderliche Unterschrift abgeschlossen werden.

- Fehlende Flexibilität

Für den Bargeldwechsel benötigt man jederzeit eine ausreichende Menge an Münzen unterschiedlichster Nominalwerte. Auch im Zusammenhang einer Zahlung eines exakten Transaktionsbetrages fehlen oft die passenden Münzen, bei der des Öfteren eine höherwertige Banknote verwendet werden muss.[8]

3. Die Notwendigkeit der Entwicklung elektronischer Zahlungs-varianten

Im Jahre 1950 entstand bereits die Idee von einer bargeldlosen Gesellschaft, als Frank MacNamara Freunde zu einem Restaurantbesuch einlud. Nachdem er feststellte, dass er kein Geld bei sich hatte, gelang es ihm in dieser peinlichen Situation, den Restaurantbesitzer zu überreden, ihm auf seine Unterschrift hin einen Kredit über den Rechnungsbetrag zu gewähren. Daraufhin entwickelte MacNamara gemeinsam mit seinem Freund Ralph Scheider ein Konzept, das später die Grundlage für die erste Kreditkarte der Welt schuf, die „Diners Club“. Mit dieser Karte war es möglich, in gehobenen New Yorker Lokalen anschreiben zu lassen und am Monatsende gesammelt zu bezahlen. Am Anfang dieser neuen Zahlungsmöglichkeit beteiligten sich 27 Restaurants und die Anzahl der Mitglieder betrug 200 Personen. Da sich das System bewährte, beteiligten sich verschiedene Branchen wie z.B. Hotels, Reisebüros, Airlines, Boutiquen, Supermärkte und honorierten den bequemen Abrechnungs- und Buchhaltungsservice mit sechs Prozent des Umsatzes. Die Mitgliederzahl betrug acht Jahre später über eine Millionen. Über 600 Milliarden US-Dollar werden inzwischen mit Kreditkarten abgerechnet, deren Transaktion hauptsächlich von zwei US-Organisationen abgewickelt werden: Visa und Mastercard. Bei der Überlegung über die Notwendigkeit der Entwicklung elektronischer Zahlungsmethoden, über die Vor- und Nachteile von Digital Cash, muss man sich bewusst sein, dass jene Milliarden, die täglich von Finanzinstitutionen gehandelt werden, bereits digital sind. Keine der materiellen Gegenstände wie Münzen und Papiernoten wechseln hierbei den Besitzer. Trotz der Verschiebung elektronischer Bits und Bytes, bei der die einzelnen Transaktionen virtuell nachvollzogen werden können und die Kosten für das Handling drastisch reduziert werden belaufen sich die Gesamtkosten in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar allein auf den Transport von Banknoten und Münzen.[9]

[...]


[1] Vgl. Furche, A./ Wrightson, G. : Computer Money, Internet- und Kartensysteme, Ein systematischer Überblick, S. 1

[2] Vgl. Furche, A./ Wrightson, G. : Computer Money, Internet- und Kartensysteme, Ein systematischer Überblick, S. 3-7

[3] Vgl. Stolpmann, G.: Elektronisches Geld im Internet, Grundlagen, Konzepte, Perspektiven S. 18

[4] Vgl. Stolpmann, G.: Elektronisches Geld im Internet, Grundlagen, Konzepte, Perspektiven S. 19

[5] Vgl. Stolpmann, G.: Elektronisches Geld im Internet, Grundlagen, Konzepte, Perspektiven S. 20-22

[6] Vgl. Stolpmann, G.: Elektronisches Geld im Internet, Grundlagen, Konzepte, Perspektiven S. 19-20

[7] Vgl. Stolpmann, G.: Elektronisches Geld im Internet, Grundlagen, Konzepte, Perspektiven S. 21

[8] Vgl. Kristoferitsch, G.: Digital Money, Electronic Cash, Smart Cards, Chancen und Risiken des Zahlungsverkehrs im Internet, S. 36 - 38

[9] Vgl. D.C. Lynch /L. Lundquist: Zahlungsverkehr im Internet. S. 65-69

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Zahlungsverkehr im Internet
Hochschule
Fachhochschule Koblenz - Standort RheinAhrCampus Remagen
Veranstaltung
Studiengang: Logistik und e-Business
Note
2.0
Autor
Jahr
2006
Seiten
39
Katalognummer
V69164
ISBN (eBook)
9783638612852
ISBN (Buch)
9783638685153
Dateigröße
1824 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zahlungsverkehr, Internet, Studiengang, Logistik
Arbeit zitieren
Diplom Betriebswirt (FH) Johannes Hanschke (Autor:in), 2006, Zahlungsverkehr im Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69164

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