Jugendarbeitslosigkeit - Untersuchung der Lebensweltorientierung im sozialräumlichen Beschäftigungsprojekt Space!Lab


Diplomarbeit, 2006

133 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Memento

3 Arbeit
3.1 Der Arbeitsbegriff
3.2 Zur Kulturgeschichte der Arbeit
3.3 Die Funktion der Erwerbsarbeit
3.4 Die segmentierte Arbeitsgesellschaft

4 Arbeitslosigkeit
4.1 Formen der Arbeitslosigkeit
4.1.1 Saisonale Arbeitslosigkeit
4.1.2 Friktionelle Arbeitslosigkeit
4.1.3 Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
4.1.4 Strukturalisierte Arbeitslosigkeit
4.1.5 A. durch Standortverlagerung und Internationalisierung
4.1.6 Strukturelle Arbeitslosigkeit
4.1.7 „Mismatch“ Arbeitslosigkeit
4.1.8 Versteckte Arbeitslosigkeit
4.2 Psychosoziale Folgen
4.2.1 Belastungsforschung versus Bewältigungsforschung
4.3 Der Begriff „Jugendarbeitslosigkeit“

5 Die Jugendphase
5.1 Der Jugendbegriff
5.2 Pubertät und Adoleszenz
5.3 Entwicklungsaufgaben
5.4 Identität
5.4.1 Begriffsdefinition

6 Bildung
6.1 Das österreichische Bildungssystem
6.1.1 Die Allgemeine Schulpflicht
6.1.2 Primärbereich
6.1.3 Sekundärbereich
6.2 Der Funktionsverlust der Schule
6.3 Bildungsbenachteiligte junge MigrantInnen

7 Qualifikation und Beruf
7.1 Der Berufsbegriff
7.2 Berufsinformation
7.3 Das Duale System
7.4 Schlüsselqualifikationen
7.4.1 Fach- und Methodenkompetenz (‚hard skills’)
7.4.2 Sozial und Personalkompetenz (‚soft skills’)
7.5 Flexibilität und Teamarbeit

8 Wichtige arbeitsmarktpolitische Konzepte
8.1 Ausbau des Auffangnetzes für Jugendliche im Rahmen von Maßnahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes (JASG)
8.2 Berufslehrgänge des JASG
8.3 Maßnahmen zur Erhöhung des Angebots an Lehrstellen und Ausbildungsplätzen
8.3.1 Ausbildungs- oder Wiedereingliederungsmaßnahmen des AMS für arbeitslose bzw. schwer vermittelbare Jugendliche
8.4 Integrative Berufsausbildung
8.5 Zusätzliche Ausbildungsplätze
8.6 Ergänzende Projekte im Rahmen des JASG
8.6.1 Projekt 06 oder „Blum Bonus“
8.6.2 Projekt „Überbetriebliche Ausbildungszentren“
8.6.3 Projekt „Ausbildungsverbünde Neu“
8.6.4 Projekt „Praktikerberufe“

9 Das AMS „Jugendliche“ Wien
9.1 Synergieprobleme bei Beratungsabläufen

10 Forschungsfrage und Hypothese
10.1 Forschungsfrage
10.2 Hypothese

11 Methode

12 Die Interviewpartner
12.1 Interview 1
12.2 Interview 2
12.3 Interview 3
12.4 Interview 4
12.5 Interview 5
12.6 Interview 6

13 Auswertung

14 Beschreibung des Equal Projektes „Space!Lab“
14.1 Zielgruppen - Kriterien
14.2 Inhaltliche Schwerpunkte
14.3 Modul 1
14.4 Modul 2 „Akquisition von Tätigkeitsfeldern“
14.5 Auswahl und Aufnahmeverfahren
14.6 Modul 3 „Qualifizierung und Empowerment“
14.6.1 Eventorganisation und –Technik:
14.6.2 Grünraumplanung und –Gestaltung
14.7 Peer Group Education
14.8 Modul 4 „Beschäftigung“
14.9 Outplacement
14.10 Modularisierung

15 Case Management
15.1 Einschätzung / Kontextualisierung (Assessment)
15.2 Hilfeplanung (Service Planning)
15.3 Intervention
15.4 Überwachung (Monitoring)
15.5 Klientenfürsprache
15.6 Evaluation
15.7 Entpflichtung (Disengagement)

16 Lernziele einer lebensweltorientierten Jugendberufshilfe

17 Empowerment
17.1 Psychologisches (psychological) Empowerment
17.2 Politisches (community) Empowerment
17.3 Wirkungsdynamik
17.3.1 Wirkungsdynamik des Psychologischen Empowerments
17.3.2 Die Wirkungsdynamik des Politischen Empowerments
17.4 Biographisches Lernen und Kompetenzdialog
17.5 Netzwerkarbeit
17.6 Gebrauchswertorientierung

18 Soziale Integration

19 Stigma – Management

20 Ergebnisbefund

21 Exkurs

22 Schlusswort

23 Anhang
23.1 Interview - Leitfaden

Mit der Approbation dieser Diplomarbeit geht nun auch mein eigenes „Jugendmoratorium“[1] unwiederbringlich zu Ende. Ich bedanke mich bei allen Menschen, die für das Zustandekommen dieser Arbeit gelitten haben und widme sie jedem, der mit den Eigentümlichkeiten des Vorganges auch vertraut ist. Selbstverständlich aber natürlich Meinem Schulfreund und Eukalyptus Erich, zwei Helden des Alltags, die mir durch die „industriegesellschaftliche Entgrenzung der Jugendphase“[2] in mein Leben geschneit sind. Mir selber soll diese Arbeit, deren unermüdlicher Kreation ich quasi einen süssen Mai und einen goldenen Oktober gewidmet habe, endlich, vor der endgültigen Unerfüllbarkeit meines dreißigjährigen Traumes, der unkonventionelle Schlüssel zur Verwirklichung meines ganz persönlichen lebensweltorientierten Berufsglücks sein. Lokführer.

1 Einleitung

Ich bin mit einem Sattelschlepper in einer Sandgrube herumgekurvt und ich habe mit einem kreischenden Kühlaggregat und zwanzig Tonnen Obst im Rücken neben der Autobahn geschlafen. Ich war Bankangestellter in einer Sparkasse und seit fünf Jahren verbringe ich zur Finanzierung meines Lebensunterhaltes die Wochenenden im Taxi. Es ist eine Erwerbsbiographie, die geprägt ist von Diskontinuitäten und Brüchen und die doch in keiner Relation zu den Frustrationsmomenten steht, denen sich diejenigen Jugendlichen gegenüber sehen, für die Erwerbsarbeit bisweilen gar keine vorstellbare Größe darstellt und die Erwerbsarbeit vielleicht sogar auch nie wirklich kennen lernen werden, da sie vom Arbeitsmarkt ganz einfach nicht mehr gebraucht werden. Dies betrifft besonders Jugendliche, die heute nur über eine geringe Ausbildung oder Qualifikation verfügen und von denen viele morgen zu denjenigen ungelernten Kräften gehören werde, für welche die moderne Informations- und Leistungsgesellschaft keine Integrationsmöglichkeit mehr vorsieht und für die ein Lebensentwurf, der auf Vollzeitarbeit begründet ist, voraussichtlich nicht mehr erreichbar sein wird. Somit bleiben diese diskriminierten jungen Menschen dauerhaft ausgegrenzt und ohne Perspektive.

Damit diese Entwicklung ihre für die Gesellschaft unkalkulierbare Sprengkraft nicht weiter entfaltet, gibt es eine Vielzahl an arbeitsmarktpolitischen Instrumenten, die jedoch allesamt mit großem Vermittlungsdruck auf ein unrealistisches Vollerwerbs-szenario ausgerichtet sind, und daher nicht imstande sind, die Integrationsbedürfnisse ausgegrenzter und bildungsbenachteiligter Jugendlicher aufzugreifen und zu verbessern.

Einen vielversprechenden Gegenentwurf dazu bildet da das sozialräumliche Beschäftigungsprojekt Space!Lab, dessen Selbstverständnis durch eine Hinwendung zu einer „problem- und lebensweltbezogenen Maxime der Lebensbewältigung“[3] gekennzeichnet ist, die ich in dieser Arbeit nach einer Darstellung bedeutender theoretischer Parameter näher untersuchen möchte.

So befasse ich mich im Ersten Teil meiner Arbeit mit einer Exploration rund um den Arbeitsbegriff, wobei ich dem Phänomen Arbeitslosigkeit besondere Aufmerksamkeit schenke. Diesen Ausführungen folgt eine Schilderung der vielfältigen Entwicklungsproblematik in der Jugendphase, worin eine naturbedingte Ursache für die Überforderung junger Menschen bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt liegt. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Bildungslandschaft erörtere ich die Krisenmomente des Schulsystems und thematisiere in einer praxisverbundenen Illustration Ausbildungs- und Qualifikationserfordernisse, die für ein erfolgreiches Reüssieren im Berufsleben heute als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Nach einer ausführlichen Abhandlung der wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Konzepte zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit findet der theoretische Teil seinen Ausklang in einer Berichterstattung über Synergieprobleme am Wiener Arbeitsamt für Jugendliche.

Der zweite, sogenannte Empirische Teil, ist ganz der Präsentation des sozialräumlichen Beschäftigungsprojektes „Space!Lab“, sowie auch natürlich der Darstellung meiner Forschungsergebnisse in Verbindung mit dem zugrunde liegenden innovativen Konzept dieses Modells gewidmet. Ich stelle einige neuartige sozialpädagogische Ansätze vor, anhand derer ich mich dem Forschungsmotiv aus verschiedenen Perspektiven annähere. Kontinuierlich lasse ich dabei die von mir befragten ExpertInnen zu Wort kommen, deren effektvollen Äußerungen manchmal nichts weiteres hinzuzufügen ist.

I Theoretischer Teil

2 Memento

In der Arbeitswelt sind wir gegenwärtig mit tiefgreifenden, gesellschaftlichen und strukturellen Wandlungsprozessen konfrontiert. Wer die veränderten Integrationsbedingungen benachteiligter junger Menschen beschreiben will, muss sich mit den Umbrüchen und Veränderungen der ‚Arbeitsgesellschaft’, genauso wie mit den internationalen arbeitsorganisatorischen und arbeitsmarktpolitischen Rahmen-bedingungen, aber auch mit den gewaltigen kulturellen Dimensionen der Dramatik befassen.[4]

Beck unterscheidet nach dem zweiten Weltkrieg drei Entwicklungsphasen: Für die erste bis in die sechziger Jahre hinein reichende Phase galt die Priorität, eine zerstörte Welt wiederaufzubauen. Hierzu waren die klassischen Tugenden, wie Opferbereitschaft, Fleiß, harte Arbeit, Selbstverzicht, Unterordnung, usw. erforderlich. „Der kurze Traum immerwährender Prosperität“ war das Sinnbild für die zweite Phase, die bis in die achtziger Jahre wirksam war. Der erwirtschaftete Wohlstand wurde als gesichert betrachtet und die Menschen fanden noch vielfache Möglichkeiten der Selbstachtung und Selbstbehauptung.[5]

„In einer dritten Phase, die Beck als „Weltrisikogesellschaft“ bezeichnet, und in der wir uns gegenwärtig befinden, kommt es zu einer „Wiederkehr der Ungewissheit“, u.a. in dem Sinne, dass in nahezu sämtlichen Einkommensklassen „Wohlstandsbiographien zu Risikobiographien“ werden, denen die materielle Zukunftssicherheit und soziale Identität abhanden kommt.[6]

„ Mit der steigenden Arbeitslosigkeit geht eine zunehmende Segmentierung des Arbeitsmarktes einher. Es bildet sich ein Arbeitssektor heraus, der prekäre, diskontinuierliche und schlecht bezahlte Beschäftigung umfasst. Dieser setzt sich vom gut verdienenden und weitaus sichereren Segment von Erwerbsarbeit mit Normalarbeitsverhältnissen bzw. dem Segment von überdurchschnittlich gut bezahlter, aber meist höchste Flexibilität erfordernder Arbeit ab.[7]

Zwischen diesen Bereichen findet zunehmend eine deutliche Abgrenzung statt. Da es an existenzsichernden, dauerhaften Arbeitsplätzen immer mehr mangelt und arbeits- und sozialpolitisch keine alternativen Konzepte existieren, steigt der Konkurrenzkampf um die vorhandenen Arbeitsplätze. Während es im Wirtschaftsleben bislang eher um einen vergleichsweise harmlosen Wettbewerb um die besseren Aufstiegschancen ging, wird nun tatsächlich um eine Integration in den Arbeitsmarkt generell gekämpft. Dabei werden verschiedene Bevölkerungsgruppen mehr und mehr in eine exponierte Rolle gedrängt und zu Modernisierungsverlierern stigmatisiert.[8]

Die sozialen Probleme, die sich immer mehr verdichten, hängen eng mit staatlicher Deregulierung, Privatisierung und einer Effektivierung von Produktionsabläufen zum alleinigen Zweck höherer Ertragsgewinne, also letztendlich mit einem Mehr an entfesseltem Kapitalismus, einem Mehr an ungebremster Kapitalakkumulation zusammen. „Die Logik des Kapitals ist eine vollkommen abstrakte; es geht allein um das Erzielen von Gewinn, d.h. um die Akkumulation neuen Kapitals, das neuen Gewinn erzielen kann.“[9] Mit einem Mausklick werden ‚virtuelle’ Milliarden verschoben und der regionalen Wirtschaft Geld entzogen, das eigentlich vor Ort wieder investiert werden müsste. Wenn diese Logik nicht durch konkrete soziale bzw. sozialpolitische Rahmenbedingungen gebändigt wird, zerstört sie die lokalen Arbeits- und Sozialstrukturen einer Gesellschaft und macht ihre Angehörigen überflüssig. Die Unternehmen bauen ihren Machtbereich aus und erzielen immer schwindelerregendere, Gewinne, während die Menschen vielfach an sozialen Dienstleistungen und an Arbeitsplätzen einbüßen. Beschäftigung wird kontinuierlich abgebaut und, weil alles nach den Gesetzen der Gewinnmaximierung zu funktionieren hat, wird das Leben der Menschen ökonomisiert. Schonräume zur Entwicklung der Menschen, in der Schule oder in einem Lehrverhältnis und andere kulturelle Experimentierphasen im Jugendalter werden auf diese Weise eingeengt.[10] Baumann sagt es unumwunden: „Wer nicht gebraucht wird, wird auch nicht ausgebildet und höchstens notdürftig unterhalten.“[11]

Vor dem Hintergrund des volkswirtschaftlichen Niedergangs greift nun die Angst um sich, der geschaffene Wohlstand könnte verschwinden. Die Menschen sind zunehmend desorientiert und sorgen sich mehr denn je um ihre unsichere Zukunft. Sie fürchten um ihre Chancen am Arbeitsmarkt, um die Sicherung ihres Einkommens, die Ausbildung ihrer Kinder, sie fürchten um Heim und Haus, vor allem um die eigene Altersversorgung.“[12]

Rifkin ist beizupflichten, wenn er feststellt: „An der Schwelle zum Dritten Jahrtausend steht unsere Zivilisation an einer Wegscheide.“[13] Mit dem Übergang in diese dritte Phase stehen viele der uns liebgewordenen Fortschrittsvisionen zur Disposition. Die einen, beharrliche Optimisten, Topmanager, Zukunftsforscher und auch viele Politiker bejubeln die anbrechende Ära als ein Goldenes Zeitalter der grenzenlosen Produktion und des ungebremsten Konsums, in dem sich Wissenschaft und Technik rasant fortentwickeln, in dem weltweit die Märkte immer weiter wachsen und alle nur denkbaren Bedürfnisse befriedigt werden.[14]

Rifkin hingegen fürchtet, dass die Entwicklung eher einen verhängnisvollen Verlauf nehmen könnte und sieht darin vielmehr „ein Requiem für alle diejenigen, die in der neuen automatisierten Weltwirtschaft nicht mehr gebraucht werden. Sie sehen eine Zukunft auf uns zukommen, die bei den Menschen nicht Hoffnung, sondern Angst, nicht frohe Erwartung, sondern Wut wecken wird“.[15]

Unter der Flagge des Marktfundamentalismus und Neoliberalismus, wie Beck bemerkt, sammeln sich Kräfte, die den Sturm auf Sozialstaat, gewerkschaftliche Mitbestimmung und ökologische Schranken, also auf die kostbaren und ehernen Grundlagen der Demokratie erproben und somit eine klare Bedrohung für den sozialen Frieden darstellen. Daher befürchtet er, dass diejenigen, welche kulturelle, politische und rechtliche Institutionen aushöhlen und abschaffen möchten, letztendlich „alle und alles“ gefährden. Die Folgen wären für das Individuum und auch für die Gesellschaft fatal.[16] Rifkin ortet darin eine Wandlung zu einer unberechenbaren „Menschenmasse, deren Schicksal die Rebellion gegen ein System sein wird, das sie zu einem Nichts hat werden lassen.“[17]. Dies wird vor allem dann geschehen, „wenn der globale Kapitalismus in den hochentwickelten Ländern den Wertekern der Arbeitsgesellschaft auflöst“[18] und sukzessive „ein antihumanes Menschenbild zur Grundlage des gesellschaftlichen Verkehrs erhoben“[19] und die soziale Ausgrenzung zum Regelfall wird.

3 Arbeit

3.1 Der Arbeitsbegriff

Das Etymologischen Wörterbuch beschreibt die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ‚Arbeit’ als: „zweckgerichtete, körperliche und geistige Tätigkeit des Menschen“ aber auch als „Produkt dieser Tätigkeit, Werk (…) germanische Ausgangsbedeutung: schwere körperliche Anstrengung, Mühsal“[20] Als „bewusstes, zielgerichtetes Handeln des Menschen zum Zweck der Existenzsicherung, wie der Befriedigung von Einzelbedürfnissen; zugleich wesentliches Moment der Daseinserfüllung“[21] erweitert das Brockhaus Lexikon den Terminus. Das Kompakt – Lexikon Wirtschaft definiert ,Arbeit’ als „jede körperliche und geistige Tätigkeit mit einer wirtschaftlichen Zielsetzung“[22] Demnach ist ‚Arbeiter’ „seit dem 19. Jh. vorwiegend die Bezeichnung für den abhängigen (da ohne Anteil an den Produktionsmitteln) Arbeitnehmer, der für seine Arbeitskraft entlohnt wird“[23] Ebenso betont auch der Brockhaus den wirtschaftlichen Aspekt und ergänzt: „In der Volkswirtschaftslehre wird Arbeit als einer der Produktionsfaktoren definiert, dem entscheidende Bedeutung für die Erzeugung wirtschaftlicher Güter zukommt.“[24]

3.2 Zur Kulturgeschichte der Arbeit

Die Bedeutung der Arbeit hat sich im Laufe der abendländischen Geschichte immer wieder kulturell gewandelt. Im klassischen Altertum galt schwere körperliche Arbeit für einen freien Menschen, anders als wissenschaftliche oder politische Aktivität als etwas Unwürdiges und wurde daher meist von Sklaven erledigt. Noch im Alten Testament ist ‚Arbeit’ Mühsal und wird im ‚Schweiße des Angesichts’verrichtet. Mit der Reformation wird ‚Arbeit’ allmählich als ‚Dienst am Mitmenschen’ anerkannt und im Kalvinismus schon an ihrem Erfolgswert gemessen. Hegel betonte ihren Stellenwert zur ‚Selbstbewusstwerdung’ und betrachtete sie als Mittel zur menschlichen Befreiung.[25] „Marx und Engels schließlich bestimmen sie als eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen.“[26]

3.3 Die Funktion der Erwerbsarbeit

Die bürgerliche Industriegesellschaft hat, wie Galuske meint, bisher keinen Vergesellschaftungsmodus hervorgebracht , „der eine normativ akzeptierte gesellschaftliche Assoziation der Subjekte auf materiell und sozial befriedigendem Niveau jenseits der Lohnarbeit ermöglicht.“[27]

Das System der sozialen Sicherheit in unserer Gesellschaft definiert sich in hohem Maße über Erwerbsarbeit und ist damit an den Arbeitsmarkt rückgebunden. Wer für Lohn arbeitet, verfügt über ein Einkommen und ist arbeitslosen-, kranken-, unfall- und pensionsversichert.[28] Beck bezeichnet Erwerbsarbeit in ihrer heutigen Funktion als „Nachkriegsintegrationsmodus“.[29]

Erwerbsarbeit ist somit die zentrale Grundlage für ein Leben in dieser Gesellschaft. Sie ermöglicht:

„soziale Integration und gesellschaftliche Teilhabe

- zur materiellen Existenzsicherung
- für die Sinngebung und Sinnstiftung des Lebens
- zur Strukturierung und Ordnung des Alltags
- für die Statuszuweisung und Rollenklarheit im sozialen Umfel,
- für Bildungs- und Erziehungsorientierungen
- für Zukunftsorientierungen und Lebensentwürfe.“[30]

Folgt man diesen Parametern, so stellt die Erwerbsarbeit „ das entscheidende Instrumentarium zu gelingender Lebensbewältigung dar“[31] „ Teilhabe an der Erwerbsarbeitswelt gilt als entscheidender Schritt zur sozialen Integration.“[32]

Andere Autoren zweifeln die Erreichbarkeit dieser Parameter entschieden an. Sie vermeinen, dass sich das „industriegesellschaftliche Modell der Normalbiographie (Lernen und Qualifikation zur dauerhaften Integration in den Arbeitsmarkt zwecks sozialer Absicherung, Verdienst des eigenen Lebensunterhalts und entsprechende Lebensführung) immer weniger leben lässt, weil vielfach nur noch diskontinuierliche, prekäre oder überhaupt keine Erwerbsarbeit zugänglich ist. Es bleibt daher vielfach als Handlungsorientierung bestehen.“[33]

3.4 Die segmentierte Arbeitsgesellschaft

„Das eigene Leben ist keine selbstgewählte Daseinsform, sondern ein gesamtgesellschaftliches und nur begrenzt beeinflussbares Strukturprinzip, (…) das von einem dichten Geflecht von Institutionen, wie Recht, Bildung, Arbeitsmarkt usw. erzeugt wird, das jeden einzelnen, der sich diesen aufgezwungenen und strukturgebenden Parametern entzieht, mit ökonomischer Benachteiligung bestraft. (…) Arbeitslosigkeit bedroht nicht mehr nur Randgruppen, sondern auch die Mitte der Gesellschaft.“[34]

Ein anschauliches Bild der „segmentierte Arbeitsgesellschaft“[35] entwirft Böhnisch. Er charakterisiert sie als Scheibe, rund um deren Mittelpunkt ein exklusives Zentrum bestsituierter SpezialistInnen angesiedelt ist, welche die Elite in diesem für die Gesamtgesellschaft impulsgebenden Areal bilden, weil sie als sogenannte hochqualifizierte „Wissensarbeiter oder Symbolanalytiker“, wie Rifkin diese Leute bezeichnet, über Fähigkeiten verfügen, die ihnen in der automatisierten High –Tech –Ökonomie eine zentrale Position sichern.[36]

Um diesen Bereich herum ist eine sich mehr und mehr ausdehnende breite „Peripherie relativ sicherer bis relativ unsicherer und prekärer Arbeitsverhältnisse[37] etabliert. In diesem Bereich findet sich die Mehrheit der Arbeitsbevölkerung, nämlich qualifizierte Facharbeiter, Angestellte und kleine Selbständige. Diese Periphere umgibt ein Randbereich, „in dem die marginalisierten und sozial deklassierten Gruppen der Gesellschaft ausgegrenzt sind und vom Sozialstaat einigermaßen über Wasser gehalten werden.“[38] Dieser Randbereich konstituiert sich nicht nur aus Arbeitslosen, sondern auch aus hart arbeitenden Erwerbstätigen, die zu wenig verdienen und sich nur notdürftig irgendwie durchschlagen. Die Grenzen dieser Areale werden immer unüberbrückbarer. Das wohlhabende Kernsegment prägt noch die Pläne und Wünsche derjenigen, die sich mit ihrer unsicheren Lage in der Peripherie noch nicht arrangiert haben, obwohl sie schon außerhalb sind. Hinein in die Mitte dieses Modells gibt es keine markierten gewährleisteten Korridore mehr, und auch die Zugänge vom Randsegment in die weniger exponierte Mitte erweisen sich als existentielle Einbahnstrassen. Ein Jugendlicher ohne Pflichtschulabschluss erreicht die Mitte nicht mehr. Eine solche Segregation zwischen Leistungsfixierten und sozial Alimentierten bezeichnet Rifkin als „Entweder – Oder – Gesellschaft“. Illusionslos formuliert: „Entweder du bist drin oder du bist draußen.“[39]

Um eine möglichst breite und gerechte Verteilung an den u.a. von den Symbolanalytikern angehäuften Gewinnen zu erwirken, empfiehlt Rifkin, neben einer Verkürzung der Arbeitszeit und einer adäquaten Erhöhung von Löhnen und Gehältern, eine gerechte Beteiligung der Arbeitnehmer an den durch die neuen arbeits- und zeitsparenden Technologien ermöglichten Produktivitätszuwächsen.

Andernfalls würden weitere Umstrukturierungsmaßnahmen in der Privatwirtschaft und die Einsparungen im öffentlichen Sektor zu einer spürbaren Belebung des Nonprofit-Bereichs führen.[40] „Hierhin nämlich werden sich die Menschen im kommenden Jahrhundert wenden, wenn ihre persönlichen oder gesellschaftlichen Belange weder vom Markt noch vom Staat berücksichtigt werden. Hier finden sie den Raum, neue Rollen und Verantwortlichkeiten auszuprobieren, und hier können sie ihrem Leben einen neuen Sinn verleihen, wenn der Marktwert ihrer persönlichen Zeit schwindet.“[41]

4 Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit bedeutet als Brennspiegel gesellschaftlicher Befindlichkeiten für die Betroffenen eine zum Teil massive finanzielle, psychische und soziale Belastung, wie später noch ausführlich gezeigt werden wird. Vor allem ist sie aber auch ein wirtschaftliches Problem, stellt sie doch für Ökonomen als ‚unfreiwilliger Verzicht auf die volle Ausnutzung des Potentials an Humankapital (!)’ eine gesamtwirtschaftliche Ressourcenverschwendung ersten Ranges dar. Dies verursacht Einkommens- und Wachstumsverluste, etwa, wenn es aufgrund von Langzeitarbeitslosigkeit zu einer Verschlechterung der Qualifikation von Arbeitsuchenden kommt. „Dem Staat entstehen Mehrausgaben z.B. im Rahmen des Arbeitslosengeldes, sowie bei den Transferzahlungen an die Sozialversicherungsträger. Hinzu kommen Mindereinnahmen, bedingt durch Steuerausfälle und den Rückgang der Beitragseinnahmen zur Sozialversicherung.“[42]

In politischer Hinsicht ist eine hohe Arbeitslosigkeit sogar systemgefährdend, da sie, wie einleitend gezeigt, zu einem gefährlichen Schwund gesellschaftlicher Solidarität und somit zu einer Gefährdung des Zusammenhalts, der Stabilität demokratischer Systeme und des sozialen Friedens in einer Gesellschaft führen kann.

4.1 Formen der Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit hat unterschiedliche Spielarten, deren Ausprägungsformen hier kurz aufgezählt werden sollen:

4.1.1 Saisonale Arbeitslosigkeit

Jahreszeitlich bedingte Schwankungen beim Arbeitskräftebedarf innerhalb bestimmter Wirtschaftszweige, wie z.B. im Baugewerbe oder im Tourismus bedingen die saisonale Arbeitslosigkeit.

4.1.2 Friktionelle Arbeitslosigkeit

Zum Phänomen der fluktuationsbedingten „Sucharbeitslosigkeit“, kommt es aufgrund eines freiwilligen oder unfreiwilligen Arbeitsplatzwechsels während der Zeit zwischen der Aufgabe des bisherigen bis zum Beginn eines neuen Arbeitsverhältnisses. Das erforderliche Arbeitsplatzangebot ist zwar vorhanden, hingegen bedarf es einer gewissen Zeit. bis ein adäquater Arbeitsplatz gefunden ist,[43]

4.1.3 Konjunkturelle Arbeitslosigkeit

Diese beruht auf konjunkturellen Schwankungen des Wirtschaftsgeschehens. Das abnehmende Wirtschaftswachstum manifestiert sich im Rückgang der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. Dies führt unweigerlich zur Verringerung des Bedarfs an Arbeitskräften.

4.1.4 Strukturalisierte Arbeitslosigkeit

Diese ist das Ergebnis eines segmentierten Arbeitsmarktes, der aus heterogenen Gruppen von Arbeitskräften besteht, die von Arbeitslosigkeit teilweise überdurchschnittlich betroffen sind und auch bei guter Konjunkturlage schwer vermittelbar sind. Dazu zählen Jugendliche, Frauen, Ausländer, Langzeitarbeitslose, Minderqualifizierte, Behinderte usw. Diese Form der Sockel - Arbeitslosigkeit ist für Industriestaaten, die vom strukturellen Wandel betroffen sind, zu einem akuten gesellschaftlichen Problem geworden. Sie tritt überwiegend in Großstädten auf.[44]

4.1.5 A. durch Standortverlagerung und Internationalisierung

Diese Form der Arbeitslosigkeit entsteht durch internationale Arbeitsteilung aufgrund veränderter Wettbewerbsbedingungen, durch zunehmende Liberalisierung der Güter- und Kapitalmärkte, sowie durch eine Verringerung von Produktions- und Transportkosten.

„Es kann nicht übersehen werden, dass ein größerer Teil produktionsorientierter, gewerblich technischer Arbeitstätigkeiten ins Ausland verlagert worden ist. (…) Standardisierte Massenproduktion sowohl von Konsum- wie auch Investitionsgütern können inzwischen erheblich günstiger in Asien, teilweise aber auch in europäischen Nachbarländern (…) gefertigt werden.“[45]

4.1.6 Strukturelle Arbeitslosigkeit

Diese Arbeitslosigkeit, die über einen längeren Zeitraum bzw. mehrere Konjunkturzyklen hinweg andauert, hat unterschiedliche Ursachen.

- Der wirtschaftliche Strukturwandel führt zu Veränderungen des Verhältnisses zwischen primären, sekundären und tertiären Wirtschaftssektoren. Davon sind die dort Beschäftigten unmittelbar betroffen.
- Der technische Wandels führt zu dieser Ausprägungsform der Arbeitslosigkeit als Folge neu eingeführter Produktionsformen und Maschinen.[46]

4.1.7 „Mismatch“ Arbeitslosigkeit

Diese besondere Form der strukturellen Arbeitslosigkeit spielt bei der Jugendarbeitslosigkeit eine bedeutende Rolle.

Demnach sind Arbeitsplätze prinzipiell vorhanden, jedoch können diese „aufgrund bestehender Diskrepanzen (‚mismatch’) zwischen dem Arbeitsangebot und der Arbeitsnachfrage nicht besetzt werden“,[47] weil veränderte technologische Produktionsmethoden, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Arbeitsweisen bei der Aus- und Weiterbildung der Jugendlichen teilweise unberücksichtigt bleiben und die Arbeitsuchenden daher nicht ausreichend qualifiziert sind.

4.1.8 Versteckte Arbeitslosigkeit

Repräsentanten der versteckten Arbeitslosigkeit sind nicht registrierte Arbeitslose, die einen Arbeitsplatz suchen, aber als Arbeitslosengeldbezieher nicht anerkannt sind und daher beim Arbeitsmarktservice nicht gemeldet sind und auch in der Arbeitslosenstatistik nicht aufscheinen.

„Es existieren vermutlich zahllose Jugendliche, die für Ausbildung, Berufs- oder Beschäftigungsintegration in Frage kommen, aber bei der Arbeitsverwaltung als solche nicht gemeldet sind. (…)Demotivierte und Verweigerer, Abgetauchte und Resignierte, die vom Familienrückzug und von Lebenskrisen Betroffenen, die Dauerabgelehnten und natürlich auch die aus unterschiedlichen Gründen Leistungsgeminderten. Sie alle entziehen sich der Statistik und werden auf diese Weise ausgegrenzt, grenzen sich teilweise auch selbst aus, sind damit aber auch nur noch begrenzt zugänglich für Institutionen und vor allem politisches Handeln.“[48]

4.2 Psychosoziale Folgen

4.2.1 Belastungsforschung versus Bewältigungsforschung

Die Arbeitslosigkeitsforschung ist lange Zeit unter dem Paradigma einer Belastungsforschung gestanden, die Arbeitslose als betroffene Objekte wahrgenommen, verhältnismäßig handlungsohnmächtig gesellschaftliche Verhältnisse skandalisiert und so auch nur Resignation und Ohnmachtsgefühle begründet hat.[49]

So werden in der Literatur etwa die Lähmung der Handlungsbereitschaft, die Destruktion der Zeitperspektive, der Zustand der Gebrochenheit, oder auch eine Störung der individuellen Identitätsbalance und eine totale Verunsicherung der sozialen Beziehungen beschrieben.[50]

Immerhin bedarf das oft verzweifelte Ringen um Arbeit, um eine Ausbildung oder um die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung einen erheblichen Aufwand an Kraft und Zeit, genauso wie das Bemühen um die materielle Existenzabsicherung durch soziale Transferleistungen. Vieles, von der Strukturierung und Sinnstiftung des Alltags, über die Organisation sozialer Kontakte und die Aneignung veränderter Rollen und Funktionen im sozialen Umfeld bis hin zum Erschließen finanziell leistbarer Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe, die mit Arbeit durchaus zu verwirklichen sind, muss ohne Arbeit kompliziert und mühselig hergestellt werden.[51] Dies bedingt in ganz erheblichem Ausmaß Stress-Empfindungen, deren Ursache u.a. in mehreren Faktoren zu suchen sind:

- Maßgebend dafür ist zunächst die Ungewissheit der Zukunft.
- Beeinträchtigende und als beengend empfundene Spielräume verstärken dieses Missbehagen.
- Auch die Verwendung und Strukturierung von Zeit, sowie die sinkende Notwendigkeit, mit ihr gezielt und organisiert umzugehen, gestalten sich problematisch.
- Der Verlust der sozialen Anerkennung, des persönlichen Selbstwerterlebens, das Gefühl, nicht gebraucht zu werden und nichts zu bewirken, verstärken diesen Effekt.
- Die eingeschränkte Umweltkontrolle und die schwierigen Lebensumstände, die weniger oder nicht mehr beeinflussbar erscheinen, komplettieren die Dramatik
- Die Selbstisolation, die Veränderung und der Rückgang sozialer Beziehungen und Kontakte wirken sich zudem negativ aus.
- Der Verlust von Sinnhaftigkeit und des Glaubens an die Vorteile einer gesundheitsbewussten Lebensführung wirken völlig destruktiv.[52]

Insofern ist für Krafeld auch „der Aufwand an psychosozialer Energie nicht gering zu schätzen der notwendig ist, um möglichst wenig von einer Lebenssituation beschädigt zu werden, die, nach seiner Auffassung, strukturell in dieser Gesellschaft als prekäre und beschädigende Lebensweise gewollt ist.“[53]

Kieselbach[54] skizziert den destruktiven Charakter dieser Dynamik als dreistufiges Opfer- und Stigmatisierungsmodell, das sich wie folg darstellt:

Die Primäre Victimisierung sieht er im Wegfallen positiver Funktionen von Arbeit, in der finanziellen Einschränkung und in der Unkontrollierbarkeit des Stresserzeugers und des zeitlichen Ablaufs.

Zur Sekundäre Victimisierung zählt er die zunehmenden Alltagssorgen, die Erfahrung von Kontrolle durch soziale Institutionen, die Erfahrung von Stigmatisierung und Ausgrenzung, sowie die Erfahrung fehlender persönlicher Bewältigungskompetenzen und sozialer Ressourcen.

Die Tertiäre Victimisierung ist für ihn das Hineindrängen in sozial als unangemessen empfundene Muster , die Stigmatisierung von schlechten Bewältigern als Unfähige und die Stigmatisierung von guten Bewältigern als Sozialschmarotzer.

Krafeld fordert generell einen Perspektivenwechsel. Er weist einmal mehr nachdrücklich darauf hin, dass eine Bewältigungsforschung, die Arbeitslose als aktiv handelnde Subjekte anerkennt, Lebenslagen für gestaltbar und veränderbar hält, und dadurch Handlungsoptionen begründet, sowie Selbstbewusstsein und eigene Stärkung ermöglicht, in der Öffentlichkeit kein Thema ist.[55]

4.3 Der Begriff „Jugendarbeitslosigkeit“

Der Terminus „Jugendarbeitslosigkeit“ bezeichnet, nach Schäfer-Leiner, die Tatsache „der unfreiwilligen Nichteingliederung in den bzw. den unfreiwilligen Ausschluss aus dem Erwerbsarbeitsprozess.“[56] Die von Jugendarbeitslosigkeit Betroffenen charakterisiert sie als „Jugendliche, die nach Beendigung der Pflichtschulzeit oder nach Beendigung der im Anschluss an die Pflichtschuljahre fortgesetzten Schullaufbahn, nicht in den Erwerbsarbeitsprozess eintreten können oder nach erfolgter Erwerbsarbeit von Arbeitslosigkeit betroffen sind und das Alter von 25 Jahren noch nicht erreicht haben“[57]. Das Arbeitsmarktservice gliedert diesen Personenkreis der Jugendlichen in die Gruppe der 15- bis 18- Jährigen und in die Gruppe der 19- bis 24- Jährigen. Diese Differenzierung nach Altersgruppen erfolgt nach dem Kalkül, dass Jugendliche, die eine Lehre absolvieren, ihren Lehrabschluss im Alter von 18 bis 19, hingegen Jugendliche den Abschluss der fortgesetzten Schullaufbahn im Alter von 19 bis etwa 24 Jahren, nach Beendigung von Maturaschulen, Colleges usw., erreichen.[58]

5 Die Jugendphase

5.1 Der Jugendbegriff

Wenn wir uns erinnern, welche ambivalenten Empfindungen wir in unserer eigenen Jugendzeit durchlebt haben, so werden wir vielleicht aufgrund der gemachten Erfahrungen einräumen, dass die nachfolgende Aufzählung in ihrer Vielstimmigkeit diesen eigentümlichen und ereignisvollen Lebensabschnitt, den das Brockhaus – Lexikon als „Lebensaltersstufe, deren Definition und altersmäßige Bestimmung i.d.R. die Zeit zwischen dem 12. und 25. Lebensjahr umfasst“[59] beschreibt, sehr deutlich nachzeichnet und fast noch einmal erlebbar macht:

„Jugend als klar definierter Altersabschnitt oder als kaum abgrenzbare Lebensphase, Jugend als Geisteshaltung, als lebenslanges Ideal, als Versprechen und als Verklärung. Jugend als zweite Geburt. Jugend als Sturm und Drang und als Hineinwachsen in die einzelnen Lebensgebiete. Jugend als Sehnsucht und als seelische Ergänzungsbedürftigkeit. Jugend als Umstrukturierung libidinöser Besetzungen angesichts der Inzest-Schranke, Jugend als Kampf um die Herrschaft zwischen Ich und Es. Jugend als psychosoziales Moratorium und als Ringen um Identität, Jugend als Suche nach narzisstischer Bestätigung. Jugend als Veränderung des Denkstils. Jugend als emotionaler Aufruhr und als Bemühen um ‚Coolness’. Jugend als Ausdruck eines Hormonschubes bzw. eines Gehirnumbaues. Jugend als Zeitgeistseismograph und als gesellschaftliche Avantgarde. Jugend als gesellschaftliches Konstrukt. Jugend als Selbstsozialisation und Selbstinitiation. Jugend als Rebellion und Provokation. Jugend als Risiko. Jugend als Verdichtung von Entwicklungsaufgaben. Jugend als besonders intensives, subjektiv höchst unterschiedlich erlebtes Lebensgefühl.“[60]

5.2 Pubertät und Adoleszenz

Was geschieht in der Pubertät und in der Adoleszenz, die beide begrifflich die Jugendphase umfassen. Stimmer wertet die Pubertät als psychologische Bezeichnung für die Entwicklungsphase zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter, in dem die biologische Reifung mit der psychischen Entwicklung der Individualität und der Suche nach der Identität einhergeht. “[61]

Fend meint, dass die drei Kernbegriffe ‚Jugend’, ‚Pubertät’ und ‚Adoleszenz’ nicht so sehr eindeutig abgrenzbare Altersphasen darstellen, sondern vielmehr eigentlich nur auf divergierende Forschungstraditionen und Betrachtungsperspektiven hinweisen. Demzufolge trifft er auch keine explizite Differenzierung:[62] „Soziologen sprechen von der Jugend, Psychologen von der Adoleszenz und Biologen von der Pubertät.“[63]

Wenn hier also von Jugend, Pubertät und Adoleszenz gesprochen wird, so bezieht sich dies im Allgemeinen auf Jugendliche, die der Altersgruppe der 13 – 18 jährigen angehören. Der Begriff Pubertät soll hier bevorzugt körperliche und biologische Veränderungsprozesse sowie auch deren Verarbeitung in der ersten Hälfte dieses Altersabschnitts beschreiben; der Begriff ‚Adoleszenz’ hingegen die sogenannten innerseelische Auseinandersetzungen rund um das Erwachsenenwerden in der zweiten Hälfte der jugendlichen Entwicklungsphase.[64] Beiden Perioden gemein ist „ (…) als Grundtenor eine undifferenzierte Sehnsucht.“[65]

5.3 Entwicklungsaufgaben

Die Pubertät, jene Übergangszeit zwischen Kindheit und dem endgültigen Erwachsensein, stellt den Jugendlichen vor eine Reihe von Lebensaufgaben, deren Bewältigung komplex und meistens mit erheblichen emotionalen Schwierigkeiten verbunden ist.“[66] So muss ein Heranwachsender, im Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein, in jeder Gesellschaft, allen Individuen gemeinsame und soziokulturell unabhängige, lebensprägende Entwicklungsaufgaben bewältigen , welche die Eingliederung in die bestehende Gesellschaft der Erwachsenen und die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse vorbereiten und ermöglichen. Diese Aufgaben sind epochal unabhängig. Auf welche Weise sie gelöst werden, ist abhängig von dem jeweils gültigen Wertesystem und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.[67]

Insofern dürfen die Jugendphase und das Jugendalter vor allem als eine Periode der Häufung und Verdichtung derartiger Entwicklungsaufgaben aufgefasst werden. Kurz gefasst beinhaltet dies: die Ablösung von der Familie, Selbstfindung, Berufsfindung, Anbahnung sexueller Kontakte, Orientierung in der Werthierarchie der Gesellschaft, Skizzierung der ersten Lebenspläne und die Anbahnung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit.

Havighurst definiert als Entwicklungsaufgabe „eine Aufgabe, die in oder zumindest ungefähr zu einem bestimmten Lebensabschnitt des Individuums entsteht, deren erfolgreiche Bewältigung zu dessen Glück und Erfolg bei späteren Aufgaben führt, während ein Misslingen zu Unglücklichsein, zu Missbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten mit späteren Aufgaben führt.“[68]

Havighurst sieht für das Zustandekommen dieser beschriebenen elementaren Aufgabenstellungen drei Ursprünge: Zunächst nennt er die endogen gesteuerten und also unwillkürlich ablaufenden körperlichen Reifungsprozesse. Sodann führt er die gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und Vorstellungsmuster, welche Verhaltensweisen und Kompetenzen in einer speziellen Kultur für eine bestimmte Altersstufe als angemessen und normal gelten, an. Und schließlich weist er auf die konkreten individuellen Wünsche, Werte und Zielsetzungen, die für den weiteren Entwicklungsweg des Individuums selbst bedeutsam sind, hin.[69]

Aufgabe des Jugendlichen ist es auch, sich psychisch mit dem Erwerb der Fortpflanzungsfähigkeit, der biologischen Reife auseinander zusetzen, erste sexuelle Kontakte zu knüpfen und Triebimpulse und die Sexualität sinnvoll in sein Leben zu integrieren. Dadurch wachsen neue soziale Bezüge und der Jugendliche muss sich in einem sehr erheblichen Ausmaß unausweichlich den Fragen der Verantwortung stellen.“[70]

Soziale Integration ist ein weiteres Entwicklungsziel, das den Eintritt ins Berufsleben und die damit verbundene Integration in die Gesellschaft der Erwachsenen markiert, wobei der Prozess der Berufsfindung und der allmählichen Eingliederung ins Berufsleben während der Ausbildung eine gründliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Institutionen, Normen und Wertvorstellungen erforderlich macht. „Rollen und Statusprobleme machen dem Jugendlichen in dieser Zeit oft zu schaffen und treten erst in den Hintergrund, wenn im dritten Lebensjahrzehnt eine erste gesellschaftliche Konsolidierung stattgefunden hat.“[71]

„Rollenkonflikte entstehen dann, wenn Jugendlichen gegenüber Verhaltensweisen vorausgesetzt und erwartet werden, die eher den von Erwachsenen entsprechen und zu denen sie wegen ihres psychischen Entwicklungsstandes noch gar nicht im Stande sind.

Um Statuskonflikte handelt es sich, wenn der Jugendliche z.B. von seinen Eltern mehr Befugnisse beansprucht, als ihm bislang eingeräumt wurden. Viele Schwierigkeiten entstehen also dadurch, dass die Ansprüche junger Menschen nicht ihren Möglichkeiten gerecht werden und teilweise divergieren mit den Erwartungen ihrer Umwelt. Daraus resultieren Rollenkonflikte, Anpassungs- und Orientierungsschwierigkeiten, sowie vielfältige Unsicherheiten.“[72]

„ Wie belastend und konfliktbehaftet die Ablösungen, Anpassungen und Weichenstellungen, die in ein paar wenigen Jahren bewerkstelligt werden müssen, sind, zeigt sich schon daran, dass der Jugendliche sie in Konfrontation mit geliebten Bezugspersonen, wie Eltern, FreundInnen oder auch mit mehr oder weniger akzeptierten Autoritätspersonen wie Lehrern, Vorgesetzten usw. vollziehen muss.“[73]

In der Pubertät wird oft sämtliches in Frage gestellt. Kaum etwas, das nicht zur Disposition stünde. Neue stabile Lebensformen existieren noch nicht und müssen erst gefunden werden. Mit dem Entwurf eigener Wertvorstellungen und Lebenspläne geht das Phänomen der kognitiven Entwicklung einher, welches das dritte Entwicklungsziel darstellt. Von elementarer Bedeutung für den Jugendlichen ist die Selbstfindung. Die sukzessive Ablösung vom Elternhaus und die allmähliche autonome Gestaltung des eigenen Lebensentwurfes führen bald zu einer kritischen Bewertung der eigenen Persönlichkeit. Damit tritt eine neue Qualität zu Tage: Neben den Reifungs- und Lernprozessen vorangegangener Entwicklungsphasen wird jetzt die Selbststeuerung mit der Priorität der Ich-Findung und Selbstwerdung als Lebensaufgabe immer wichtiger.[74]

Gesteuert von biologischen Gegebenheiten, persönlichen Chancen und soziokulturellen Erwartungshaltungen, die jeweils auch stark geprägt sind durch die individuelle Lebensgeschichte, sehen sich junge Mensch in der Pubertät vor die Herausforderung gestellt, funktionierende Wege zur Lösung dieser Entwicklungsaufgaben zu finden.[75]

Komplikationsursachen bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben sind nach Silbereisen und Kastner:[76]

- Ein Übermaß an Fremdbestimmung:

durch autoritäre Eingriffe und durch die Beschneidung von Selbstregulierungsoptionen, etwa der Zwang zu einer ungewollten Berufsausübung

- Das Erlebnis von Sinnverlust:

Verhinderung der Entwicklung zukunftsorientierter Perspektiven, z.B. bei Arbeitslosigkeit, oder mehreren aufeinanderfolgenden Misserfolgen

- Störungen der sozialen Interaktion:

Gestörtes Selbstwertgefühl durch Ablehnung, Mangel an Zuwendung und Verständnis, Unansprechbarkeit der Eltern

- Soziale Desorganisation im häuslichen Lebensraum:

Scheidung, Dauerkonflikte, familiäres Streitmilieu

Aber auch ohne solche Erschwernisse ist der junge Mensch zum Zeitpunkt der Geschlechtsreife oft weit entfernt von der erforderlichen emotionalen Reife sowie von den Kenntnissen und Fertigkeiten, die zur Bewältigung dieser schwierigen Lebenssituation notwendig sind. Insofern stellt diese Neuorientierungsphase generell für viele Jugendliche in unserer offenen Gesellschaft, deren Normen zunehmend an Verbindlichkeit verlieren und immer mehr zur Disposition stehen, eine oft massive Überforderung dar.

Da beruhigt es auch nicht, wenn Reinhold / Pollak / Heim beteuern: „Eine bewältigte Pubertät bringt das durch sie verursachte leiblich-seelische Ungleichgewicht wieder zum Ausgleich.“[77] In jedem Fall „wichtig für das Verständnis von Jugendlichen in dieser Übergangsphase, ist die Einsicht in ihre ambivalenten Gefühlstendenzen“[78] Dieser Ansicht ist auch Göppel, der Winnicot zitiert und einmal mehr bekräftigt: „Es gibt nur eine wirkliche Möglichkeit der Heilung für die Adoleszenz (…) Die Kur für die Adoleszenz liegt im verstreichen der Zeit und muss den allmählichen Reifeprozessen überlassen bleiben; beides zusammen führt am Ende zur Entstehung des erwachsenen Menschen.“[79]

5.4 Identität

5.4.1 Begriffsdefinition

„Wer ‚ich’ bin oder sein werde, erfahre ich nur dadurch, dass ich mich selbst immer wieder neu in unterschiedlichsten sozialen Situationen erlebe, unterschiedlichste Möglichkeiten ausprobiere, mich im unterscheidenden Vergleich mit anderen erkenne und anerkenne und mich darin in der Kontinuität als Subjekt der vielen Erfahrungen allmählich selbst bilde.“[80]

I. ist deshalb auch vorstellbar als eine Art Bewusstheit der über die Bezugspersonen erfahrenen Tatsache, dass ‚ich ein Ich bin im Kreise der vielen anderen.“[81]

I. als Begriff der Psychologie und Pädagogik bezeichnet die Phänomene, die alltagssprachlich mit ‚Selbstgefühl’ oder ‚Selbstbewusstsein’ (von Individuen und Gruppen) umschrieben werden.“[82] (…)Die innere Gewissheit des Subjekts, dass es trotz wechselnder Lebenssituationen und –phasen und immer neuer Orientierungen in der Außenwelt ein und dieselbe Person bleibt“[83]

[...]


[1] Der „Schon und Experimentierraum“ der Jugendphase zum Zweck des Lernens und der Qualifikation (Anm.). Vgl. Böhnisch L., Pädagogische Soziologie. Eine Einführung. Juventa Verlag, Weinheim 1996, 299.

[2] Vgl., Ebd.

[3] Galuske M., Das Orientierungsdilemma. Jugendberufshilfe, Sozialpädagogische Selbstvergewisserung und die Moderne Arbeitsgesellschaft, KT Verlag, Bielefeld, 1993, 295f.

[4] Vgl. Schierholz H., Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit. Zur Ausbildung und Berufsintegration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen, Verlag edition jab, Hannover 2001, 39.

[5] Vgl. Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 22, 23.

[6] Vgl. Ebd., 23.

[7] Oehme A., Beran C., Untersuchung von Potenzialen in der Praxis der Jugendarbeit zur Gestaltung von sozialräumlichen Beschäftigungsprojekten, Studie, Verein Wiener Jugendzentren, Wien 2006, 26.

[8] Vgl. Ebd., 26.

[9] Ebd. 33.

[10] Vgl. Oehme A., Beran C., Untersuchung von Potenzialen in der Praxis der Jugendarbeit zur Gestaltung von sozialräumlichen Beschäftigungsprojekten, Studie Verein Wiener Jugendzentren, Wien 2006, 33.

[11] Baumann Z., Verworfenes Leben. Die ausgegrenzten der Moderne, Hamburg 2005; zit. in: Oehme A., Beran C., Untersuchung von Potenzialen in der Praxis der Jugendarbeit zur Gestaltung von sozialräumlichen Beschäftigungsprojekten, Studie Verein Wiener Jugendzentren, Wien 2006, 33.

[12] Vgl. Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 23.

[13] Rifkin J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 161.

[14] Vgl. Rifkin J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 160.

[15] Rifkin J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 160, 161.

[16] Vgl. Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 25, 26.

[17] Rifkin J. , Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 161.

[18] Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 23.

[19] Ebd., 26.

[20] Etymologisches Wörterbuch, 6. Aufl., Verlag DTV, München 2003, 55.

[21] Der Brockhaus in zehn Bänden. Band 1, Brockhaus Verlag, Leipzig 200, 239.

[22] Gabler Kompakt – Lexikon Wirtschaft, GWV Fachverlage, Wiesbaden 2006, 16.

[23] Etymologisches Wörterbuch, 6. Aufl., Verlag DTV, München 2003, 56.

[24] Der Brockhaus in zehn Bänden . Band 1, Brockhaus Verlag, Leipzig 2005, 239.

[25] Vgl. Der Brockhaus in zehn Bänden . Band 1, Brockhaus Verlag, Leipzig 2005, 239, 240.

[26] Etymologisches Wörterbuch, 6. Aufl., Verlag DTV, München 2003, 56.

[27] Galuske M., Das Orientierungsdilemma. Jugendberufshilfe, sozialpädagogische Selbstvergewisserung und die modernisierte Arbeitsgesellschaft. KT – Verlag, Bielefeld 1993, 76.

[28] Vgl. De Wilde R., Offner H., Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit & Marktbeobachtung, Skriptum., Grundausbildung Arbeitsmarktservice Österreich, Linz 2002, 5.

[29] Beck U., Kinder der Freiheit., Edition Zweite Moderne., Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 383.

[30] Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogik., Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 23.

[31] Ebd., 187.

[32] Großegger B., Jugend und Beschäftigung. Wege in die Arbeitswelt: Eine Problem- und Bedarfsanalyse aus Sicht von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ExpertInnen., Institut für Jugendforschung, Studie, Wien 2005, 171.

[33] Oehme A., Beran C., u.a., Untersuchung von Potenzialen in der Praxis der Jugendarbeit zur Gestaltung von sozialräumlichen Beschäftigungsprojekten, Studie Verein Wiener Jugendzentren, Wien 2006, 27.

[34] Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 22.

[35] Böhnisch L., Pädagogische Soziologie. Eine Einführung, Juventa Verlag, Weinheim 1996, 262.

[36] Vgl. Rifkin J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 140.

[37] Böhnisch L., Pädagogische Soziologie. Eine Einführung, Juventa Verlag, Weinheim 1996, 263.

[38] Ebd.

[39] Vgl. Ebd., 262, 263.

[40] Vgl. Rifkin J., Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft., Campus Verlag, Frankfurt / Main 1995, 160.

[41] Ebd., 161.

[42] Edling H., Volkswirtschaftslehre Schnell Erfasst, Springer Verlag, Berlin 2006, 223.

[43] Vgl. Ebd., 230.

[44] Vgl. Handbuch zur Wirtschaftskunde. Wirtschaftskunde Österreichs. Teil 3, Hrsg. V. Malcik W., Ed. Hölzel, Wien 1997, 61 zit. in: Seli M., Arbeitslosigkeit in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Jugendarbeitslosigkeit, PÄDAK Wien, Diplomarbeit, 2004, 15.

[45] Schierholz H., Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit. Zur Ausbildung und Berufsintegration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen, Verlag edition jab, Hannover 2001, 41.

[46] Vgl. De Wilde R., Offner H., Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit & Marktbeobachtung, Grundausbildung Arbeitsmarktservice Österreich, Linz 2002, 17.

[47] Edling H., Volkswirtschaftslehre Schnell Erfasst, Springer Verlag, Berlin 2006, 231.

[48] Schierholz H., Strategien gegen Jugendarbeitslosigkeit. Zur Ausbildung und Berufsintegration von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen., Verlag edition jab, Hannover 2001, 238, 239.

[49] Vgl. Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 74.

[50] Vgl. Opaschowski H., Soziale Arbeit mit arbeitslosen Jugendlichen, Leske & Budrich, Opladen 1976, 74.

[51] Vgl. Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 84 .

[52] Klink F., Psychosoziale Folgen von Arbeitslosigkeit, in: Sozialmagazin, 22.Jg., Heft 4, 1997, 25f.

Zit. in Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Leske & Budrich, Opladen 2000, 75.

[53] Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Leske & Budrich, Opladen 2000, 84.

[54] Kieselbach T. Tagung DPWV, 15.2.1999; zit.n. Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 73.

[55] Vgl. Krafeld F., Die überflüssige Jugend der Arbeitsgesellschaft. Eine Herausforderung an die Pädagogok, Leske & Budrich, Opladen 2000, 74 .

[56] Vgl. Schäfer – Leiner B., Verlierer des Bildungssystems. Lehrlinge ohne Lehrvertrag. Diplomarbeit, Wien 2002, 15.

[57] Ebd., 13.

[58] Vgl. Ebd.

[59] Der Brockhaus In Einem Band , Brockhaus Verlag , Leipzig 2006, 429.

[60] Göppel R., Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2005, Inhaltsverzeichnis.

[61] Schaub H, Zenke K., Wörterbuch Pädagogik, 4. Aufl., dtv Verlag, München 2000, 446.

[62] Vgl. Fend H., Entwicklungspsychologie des Jugendalters, Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 22 zit. in: Göppel R., Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2005, 5.

[63] Ebd.

[64] Vgl. Fend H., Entwicklungspsychologie des Jugendalters, Verlag Leske & Budrich, Opladen 2000, 22 zit. in: Göppel R., Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2005, 5.

[65] Stimmer F., Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit, Verlag Oldenbourg, München 1994, 400.

[66] Vgl. Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 188.

[67] Vgl. Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 195.

[68] Havighurst R., , Research on the developmental – task concept, in: The School Revue, 64. Jg. 1956, 215.; zit. in: Göppel R., Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2005, 72.

[69] Vgl. Ebd.

[70] Vgl. Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 188.

[71] Ebd.

[72] Vgl. Ebd., 189.

[73] Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 189.

[74] Vgl. Ebd.

[75] Vgl. Ebd., 239.

[76] Vgl. Silbereisen R. / Kastner P., Jugend und problemverhalten, München 1986; zit. in: Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 240.

[77] Reinhold G., Pollak G., Heim H., Pädagogik Lexikon, Oldenbourg Verlag, München 1999, 432.

[78] Schenk – Danzinger L., Entwicklung Sozialisation Erziehung. Schul und Jugendalter, 2. Aufl., ÖBV Pädagogischer Verlag, Wien, 1996, 190.

[79] Winnicott D., Das Jugendalter, Der mühsame Weg durch die Stagnation, in: ders., Familie und individuelle Entwicklung, Verlag Kindler, München 1984, 116.; zit. in: Göppel R., Das Jugendalter. Entwicklungsaufgaben, Entwicklungskrisen, Bewältigungsformen, Verlag Kohlhammer, Stuttgart 2005, 47.

[80] Brater M., Schule und Ausbildung im Zeichen der Individualisierung ; in: Beck U. (Hrsg.), Kinder der Freiheit, Edition Zweite Moderne, Verlag Suhrkamp, Frankfurt / Main 1997, 159.

[81] Schaub H., Zenke K., Wörterbuch Pädagogik, 4. Aufl., dtv Verlag, München 2000, 264.

[82] Stimmer F., Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit, Oldenbourg Verlag, München 1994, 238.

[83] Schaub H., Zenke K., Wörterbuch Pädagogik, 4. Aufl., dtv Verlag, München 2000, 264.

Ende der Leseprobe aus 133 Seiten

Details

Titel
Jugendarbeitslosigkeit - Untersuchung der Lebensweltorientierung im sozialräumlichen Beschäftigungsprojekt Space!Lab
Hochschule
Berufsbegleitende Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialmanagement in Wien
Note
2
Autor
Jahr
2006
Seiten
133
Katalognummer
V69176
ISBN (eBook)
9783638600996
Dateigröße
913 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jugendarbeitslosigkeit, Untersuchung, Lebensweltorientierung, Beschäftigungsprojekt, Space
Arbeit zitieren
Mag. (FH) Christoph Kainz (Autor:in), 2006, Jugendarbeitslosigkeit - Untersuchung der Lebensweltorientierung im sozialräumlichen Beschäftigungsprojekt Space!Lab, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69176

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Jugendarbeitslosigkeit - Untersuchung der Lebensweltorientierung im sozialräumlichen Beschäftigungsprojekt Space!Lab



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden