Ian McEwan schildert in seiner Kurzgeschichte „Butterflies“ in der für ihn typischen nüchternen Weise das Kommunikationsproblem eines aufgrund seiner physischen Deformität isolierten Individuums und dessen verzweifelte Suche nach sozialen Kontakten, die ihren tragischen Höhepunkt im Tod eines neunjährigen Mädchens findet. Der Autor weist sozialkritisch, jedoch ohne belehrenden Unterton auf den kausalen Zusammenhang zwischen fehlender gesellschaftlicher Akzeptanz und dem Begehen von Verbrechen hin; darüber hinaus gelingt es ihm, prekäre Themen wie Sexualität im Allgemeinen und sexuellen Missbrauch von Kindern im Besonderen frei von jeglichem pornografischen Voyeurismus darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formale Aspekte der Erzählung
- Physische Häßlichkeit als Grundproblem
- Die tragische Troika – Ian McEwans Ich-Erzähler, Tobias Mindernickel und Johannes Friedemann
- Das Phänomen der Häßlichkeit – Karl Rosenkranz „Ästhetik des Häßlichen“
- Auswirkungen der körperlichen Mißgestaltung
- Kontaktarmut als Folge physischer Häßlichkeit
- Die begrenzte Erlebniswelt - Tabuisierung des sexuellen Bereichs
- Gier nach Nähe - Die Begegnung mit Jane
- Physische und psychische Reaktionen auf Janes Zutraulichkeit
- Die Eskalation der Situation
- Janes Tod - Das Moment der Zärtlichkeit
- Vorurteile, Weltfremdheit und die Problematik der Schuldfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht Ian McEwans Kurzgeschichte „Butterflies“ und analysiert das Kommunikationsproblem eines durch seine physische Deformität isolierten Individuums. Der Fokus liegt auf den sozialen und psychologischen Auswirkungen der körperlichen Häßlichkeit und der daraus resultierenden Kontaktarmut.
- Die Folgen der körperlichen Mißgestaltung für die soziale Interaktion und das Selbstbild
- Die Tabuisierung von Sexualität und die Grenzen der Erlebniswelt
- Die Sehnsucht nach Nähe und die Auswirkungen auf das Verhalten des Protagonisten
- Die Rolle von Vorurteilen und Weltfremdheit im Kontext der Handlung
- Die Problematik der Schuldfrage und die kausale Verbindung zwischen fehlender Akzeptanz und Verbrechen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Kurzgeschichte „Butterflies“ von Ian McEwan vor und skizziert die zentrale Thematik der sozialen Isolation und der verzweifelten Suche nach Kontakten. Im Fokus steht dabei die tragische Geschichte eines jungen Mannes, der aufgrund seiner physischen Deformität mit Ablehnung konfrontiert ist.
Das Kapitel „Formale Aspekte der Erzählung“ analysiert die zweischichtige Ich-Erzählung, die die Distanz zwischen erzählendem und erlebendem Ich deutlich macht. Die Perspektive des Ich-Erzählers ermöglicht Einblicke in dessen Gedanken und Gefühle, während die Handlung um das an Jane verübte Gewaltverbrechen erzählt.
Das Kapitel „Physische Häßlichkeit als Grundproblem“ untersucht die Bedeutung der körperlichen Deformität für den Protagonisten. Es werden Parallelen zu anderen literarischen Figuren mit ähnlichen Problemen gezogen und das Konzept der Häßlichkeit nach Karl Rosenkranz betrachtet.
Im Kapitel „Auswirkungen der körperlichen Mißgestaltung“ werden die Folgen der physischen Häßlichkeit für den Protagonisten beleuchtet, insbesondere die Kontaktarmut und die Tabuisierung des sexuellen Bereichs. Der Fokus liegt auf der eingeschränkten Erlebniswelt und der sozialen Isolation.
Das Kapitel „Gier nach Nähe - Die Begegnung mit Jane“ widmet sich der Begegnung des Protagonisten mit Jane. Die physischen und psychischen Reaktionen auf Janes Zutraulichkeit, die Eskalation der Situation und Janes Tod werden dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Seminararbeit umfassen: Ian McEwan, „Butterflies“, physische Häßlichkeit, Kontaktarmut, soziale Isolation, Sexualität, Tabuisierung, Gewaltverbrechen, Schuldfrage, gesellschaftliche Akzeptanz, Kommunikationsproblem.
- Quote paper
- Mag. Petra Vera Rüppel (Author), 1997, Bewußtsein, Sexualität und Sprache: Zerstörte Kommunikation am Beispiel von Ian McEwans 'Butterflies', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69251