Auch in der heutigen Zeit gehören kardiovaskuläre Erkrankungen, Kolip (2002) spricht von einem Anteil von 48,5 % aller Todesfälle, zu den anführenden Erkrankungs- und Todesursachen in den westlichen Industrienationen (Herold, 2006). Die chronische ischämische Herzkrankheit, der akute Myokardinfarkt und die Herzinsuffizienz (in dieser Reihenfolge) stellten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland im Jahr 2004 die häufigsten Todesursachen bei Frauen und Männern dar. Auch die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Kosten, welche durch Herz- Kreislauferkrankungen verursacht werden, stehen im Vergleich zu den Kosten anderer Erkrankungen weiterhin an der Spitze der Ausgaben im Gesundheitswesen (Saner, 2001). Allein im Jahr 2002 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden 35,4 Mrd. Euro oder auch 16 % der gesamten Krankheitskosten für Herz- Kreislauf- Erkrankungen ausgegeben. „Die hohe Inzidenz und Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen in den Industrienationen
korrelieren eng mit den Lebensverhältnissen und sozialen und ökonomischen Bedingungen.
Die positive Beeinflussung von kardiovaskulären Risikofaktoren führt zu einer signifikant
verminderten Morbidität und Mortalität insbesondere bei Patienten mit bekannter oder noch
unentdeckter koronarer Herzerkrankung “ (Werner, Böhm, 2004: 131).
Trotz weiterer intensiver und breiter Aufklärungsarbeit in Europa und den Vereinigten Staaten ist kein nennenswerter Rückgang kardiovaskulärer Erkrankungen zu verzeichnen. Altersbezogen ist zwar eine Abnahme des Auftretens der koronaren Herzkrankheit (KHK) festzustellen, die absolute Zahl an Patienten, die daran leiden, nimmt jedoch immer weiter zu (Saner, 2001). Da die Expansion der älteren Menschen (> 70 Jahre) zu einer noch höheren Inzidenz von kardiovaskulären Erkrankungen führen wird, die dann meist nur mit teuren herzchirurgischen Verfahren behandelt werden können, dürfte der Verringerung des Auftretens der KHK in Zukunft eine immer größere Schlüsselrolle zukommen.
Prävention und Gesundheitsförderung sind die Schlagwörter, die in Zukunft zunehmend an Bedeutung gewinnen werden und eine Alternative zur in Deutschland noch immer vorherrschenden kurativen Medizin darstellen. Schon eine alte Weisheit besagte: „Vorbeugen ist besser als heilen“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeine Grundlagen
- 2.1. Kardiovaskuläre Erkrankungen
- 2.1.1. Ursachen, Risikofaktoren
- 2.1.1.1. Risikofaktoren 1. Ordnung
- 2.1.1.2. Risikofaktoren 2. Ordnung
- 2.1.1.3. Folgen der Arteriosklerose
- 2.2. Prävention und Gesundheitsförderung
- 2.2.1. Prävention
- 2.2.1.1. Primärprävention
- 2.2.1.2. Sekundärprävention
- 2.2.1.3. Tertiärprävention
- 2.2.2. Gesundheitsförderung
- 2.2.2.1. Die Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung der WHO (1986)
- 2.2.3. Abgrenzung der Begriffe voneinander
- 2.2.4. Aktueller Stand und gesetzliche Regelungen
- 2.2.5. Gesundheitsausgaben im internationalen Vergleich
- 2.2.6. Änderungen in Gesundheitsberufen
- 2.2.6.1. Das Medizinstudium
- 2.2.6.2. Die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
- 3. Praktische Beispiele der Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Risikofaktoren
- 3.1. Die Familie als Interventionsfeld der Gesundheitsförderung
- 3.1.1. Die Family Health Nurse
- 3.2. Schulische Gesundheitsförderung
- 3.2.1. Standfestigkeitstraining
- 3.2.2. Lebenskompetenztraining
- 3.2.3. Die Gesundheitsfördernde Schule
- 3.3. Betriebliche Gesundheitsförderung
- 3.3.1. Das Gesundheitsprogramm „Hab` ein Herz für Dein Herz“
- 3.4. Gesundheitsförderung in Städten und Gemeinden
- 3.4.1. Die Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie
- 4. Tätigkeitsfelder von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Erkrankungen
- 4.1. Die Schule als mögliches Handlungsfeld
- 5. Zusammenfassung / Ausblick
- Kardiovaskuläre Erkrankungen: Ursachen, Risikofaktoren und Folgen
- Präventionsstrategien: Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention
- Gesundheitsförderung: Ansätze und Konzepte
- Rolle von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Gesundheitsförderung
- Praktische Beispiele für Gesundheitsförderung in verschiedenen Lebensbereichen
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Relevanz von kardiovaskulären Erkrankungen für die Gesundheitsförderung.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel liefert allgemeine Grundlagen zu kardiovaskulären Erkrankungen, ihren Ursachen, Risikofaktoren und Folgen. Es beleuchtet verschiedene Präventionsstrategien und Konzepte der Gesundheitsförderung sowie deren aktuelle Entwicklung und gesetzliche Rahmenbedingungen.
- Kapitel 3: Hier werden praktische Beispiele für die Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Risikofaktoren in verschiedenen Lebensbereichen vorgestellt, z.B. in der Familie, der Schule, dem Betrieb und in Städten und Gemeinden.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beleuchtet die Tätigkeitsfelder von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Erkrankungen und analysiert die Schule als mögliches Handlungsfeld.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Prävention und Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Erkrankungen. Sie analysiert die Ursachen und Risikofaktoren dieser Krankheiten und stellt verschiedene Präventionsstrategien vor. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Gesundheits- und KrankenpflegerInnen in der Gesundheitsförderung und untersucht verschiedene Handlungsfelder, wie die Familie, die Schule und den Betrieb.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Kardiovaskuläre Erkrankungen, Prävention, Gesundheitsförderung, Risikofaktoren, Familien- und Schulgesundheitsförderung, Betriebliche Gesundheitsförderung, Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, Handlungsfelder, Ottawa-Charta, Lebenskompetenztraining.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2006, Prävention und Gesundheitsförderung von kardiovaskulären Erkrankungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69255