Die Arbeit untersucht im Kontext der Ölförderpolitik der OPEC das Entwicklungs- bzw. Wohlstandspotenzial rohstoffreicher Länder. Gleichzeitig werden die Risiken steigender Exporterlöse durch Erhöhungen der Weltmarktpreise für die internationale Konkurrenzfähigkeit rohstoffferner Wirtschaftsbereiche beleuchtet.
Hierbei wird in einem theoretischen Teil anhand des Modells zu komparativen Kostenvorteilen von Heckscher und Ohlin zunächst exemplarisch erörtert, welche internationalen Handelsströme sich zwischen den beteiligten Volkswirtschaften einstellen und warum dies im entsprechenden Umfang der Fall ist. Eng verbunden mit den Erläuterungen zum Warenaustausch ist die Diskussion um die Folgen eines langanhaltenden Exportaufschwungs auf die jeweiligen Leistungsbilanzsalden der Handelspartner in Form sich verändernder Terms of Trade, denn infolge konstant gestiegener Rohölpreise der letzten Monate und Jahre kommt ihnen bei Währungsschwankungen eine herausragende Rolle zu.
Gegenstand von Kapitel 3 ist die Darstellung von Strategien zur Lösung des Problems der Holländischen Krankheit, welche das Resultat prosperierender Rohstoffexporte bei Vernachlässigung notwendiger Begleitmaßnahmen ist. Der Fokus liegt diesbezüglich auf der Unterscheidung zwischen investiver bzw. distributiver Verteilung der Exporterlöse aus dem Außenhandelsüberschuss im jeweiligen Inland. Welches Ausmaß der plötzliche Rohstoffreichtum annehmen kann, zeigt ein Exkurs in Kapitel 3.5 am Beispiel Russlands. Zwar ist Russland kein OPEC-Mitgliedstaat im Sinne der behandelten Themenstellung, aber es repräsentiert in der aktuellen wirtschaftspolitischen Energiedebatte um die Versorgungssicherheit Europas dennoch sehr anschaulich die lukrativen Chancen und drohenden Risiken des Öl- und Gasgeschäfts und zeigt die finanziellen Dimensionen der außenwirtschaftlichen Beziehungen im Energiepoker auf.
Die Arbeit schließt in Kapitel 4 mit einer kurzen Zusammenfassung und einem Ausblick auf die globalen Herausforderungen an einen nachhaltigen Umgang mit nicht-regenerativen Energiequellen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITION UND MAKROÖKONOMISCHE EINORDNUNG DER HOLLÄNDISCHEN KRANKHEIT
- DAS HECKSCHER-OHLIN-MODELL
- DIE VERÄNDERUNGEN DER TERMS OF TRADE
- STRATEGIEN ZUR BEKÄMPFUNG DER HOLLÄNDISCHEN KRANKHEIT
- GRUNDVORAUSSETZUNGEN
- INVESTIVE MAẞNAHMEN
- DISTRIBUTIVE MAẞNAHMEN
- SONSTIGE MAẞNAHMEN
- EXKURS: VOLKSWIRTSCHAFTLICHE AUSWIRKUNGEN EXPORTDOMINIERTEN ROHSTOFFREICHTUMS AM BEISPIEL RUSSLANDS
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der „holländischen Krankheit", einem Phänomen, das die negativen Folgen einer starken Steigerung der Rohstoffexporte auf die Gesamtwirtschaft beschreibt. Ziel der Arbeit ist es, das Konzept der holländischen Krankheit zu definieren, seine makroökonomischen Zusammenhänge zu beleuchten und Strategien zur Bekämpfung des Problems zu analysieren.
- Das Heckscher-Ohlin-Modell als theoretische Grundlage für die Erklärung der holländischen Krankheit
- Die Auswirkungen von Veränderungen der Terms of Trade auf die Wirtschaft
- Strategien zur Bekämpfung der holländischen Krankheit, einschließlich investiver, distributiver und sonstiger Maßnahmen
- Analyse der volkswirtschaftlichen Auswirkungen von exportdominiertem Rohstoffreichtum am Beispiel Russlands
- Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die wirtschaftspolitische Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der holländischen Krankheit ein und gibt einen Überblick über die Forschungsfragen und die Struktur der Arbeit.
- Kapitel 2 definiert den Begriff der holländischen Krankheit und ordnet ihn in den makroökonomischen Kontext ein. Dabei wird insbesondere das Heckscher-Ohlin-Modell als theoretische Grundlage herangezogen, um die Mechanismen des Phänomens zu erläutern. Weiterhin werden die Auswirkungen von Veränderungen der Terms of Trade auf die Wirtschaft beleuchtet.
- Kapitel 3 analysiert verschiedene Strategien zur Bekämpfung der holländischen Krankheit. Es werden investiver, distributiver und sonstiger Maßnahmen vorgestellt, die darauf abzielen, die negativen Folgen des Rohstoffbooms zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken. Ein Exkurs beleuchtet die volkswirtschaftlichen Auswirkungen von exportdominiertem Rohstoffreichtum am Beispiel Russlands.
Schlüsselwörter
Holländische Krankheit, Terms of Trade, Heckscher-Ohlin-Modell, Rohstoffexporte, Investitionen, Verteilung, Wettbewerbsfähigkeit, Russland, Wirtschaftspolitik.
- Quote paper
- Dipl.-Ök. Daniel Förster (Author), 2006, Strategien zur Bekämpfung der Holländischen Krankheit in den OPEC-Ländern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69284