Integrierte Versorgung zielt auf eine patientenorientierte interdisziplinäre Versorgung quer durch die einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens durch eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Leistungserbringer wie beispielsweise Haus- und Fachärzte, ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer, Krankenhäuser, Gesundheitszentren, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, Arztnetze sowie andere Gesundheitsberufe. Solche integrierten Versorgungsmodelle sind neben der Regelversorgung eine eigenständige Versorgungsform, die mit der Gesundheitsreform 2000 (§§ 140 a bis h SGB V) eingeführt wurden. Die Hauptziele sind, die Versorgungsqualität zu verbessern, bestehende Über-, Unter- und Fehlversorgungen abzubauen sowie Wartezeiten und Mehrfachuntersuchungen für den Patienten zu verringern. Durch die Integrierte Versorgung wird versucht, die Effizienz der verwendeten Gelder zu steigern, um somit eine Kostenreduzierung zu erreichen. Im Wesentlichen sind zwei Faktoren die Ausgangspunkte der Integrierten Versorgung: Zum einen verlangt der demografische Wandel der Gesellschaft neue Antworten auf ein verändertes Krankheitspanorama, in dem chronische Krankheiten, Multimorbidität, Pflegebedürftigkeit sowie psychosoziale und psychosomatische Erkrankungen dominieren. Zum anderen ist durch die relativ strikte Abschottung der einzelnen Versorgungssektoren, insbesondere die Trennung der ambulanten und stationären Versorgung, eine am Krankheitsbild zielorientierte Behandlung der Patienten eingeschränkt. Ein komplexes Krankheitsbild, das eine sektorübergreifende Versorgung bewirkt, verlangt umfassende Be-handlungskonzepte. Dies wird jedoch durch die Orientierung der Ver-sorgungssektoren auf abgegrenzte Zuständigkeitsbereiche verhindert.
Abstimmungsmängel zwischen den Leistungsanbietern belasten einerseits das Nervenkostüm der Patienten und andererseits wird auch die Gesamtqualität und Effizienz des Versorgungsprozesses beeinträchtigt. Patienten müssen sich den Weg durch die vielfältigen Angebote teils selbst suchen und die jeweiligen Informationen über Befunde, Diagnosen und Behandlungen weiterleiten. Integrierte Versorgungsmodelle bilden ein ganz neues Versorgungsprodukt. Für ein vereinbartes Leistungsspektrum wird der gesamte Behandlungsbedarf des Patienten berücksichtigt. Dafür ist medizinisch insbesondere eine sektorübergreifend patientenorientierte Koordination der Leistungserbringung erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Integrierte Versorgung
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Allgemeine Erläuterungen und Änderungen durch die Gesundheitsreformen
- Vertragspartner
- Vergütungsregelung
- Anschubfinanzierung und Äquivalenz-/Regionalprinzip
- Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle
- Registrierstelle
- Allgemeine Erläuterungen
- Melde- und Auskunftsverfahren
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Vertragsentwicklung in den Betriebskrankenkassen
- Projektgestaltung
- Formelle Gestaltung
- Inhaltliche Gestaltung
- Vertragsgestaltung
- Problematiken und Diskussionsansätze
- Projektgestaltung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studienarbeit befasst sich mit der Vertragsentwicklung in den Betriebskrankenkassen im Kontext der Integrierten Versorgung. Ziel ist es, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle und die Gestaltung von Verträgen im Bereich der Betriebskrankenkassen zu beleuchten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Integrierten Versorgung
- Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle in der Praxis
- Vertragsgestaltung in den Betriebskrankenkassen
- Problematiken und Herausforderungen der Vertragsentwicklung
- Fazit und Ausblick auf die Zukunft der Integrierten Versorgung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik der Integrierten Versorgung ein und erläutert die Relevanz der Vertragsentwicklung in den Betriebskrankenkassen.
- Integrierte Versorgung: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Rahmenbedingungen der Integrierten Versorgung, die Vertragspartner und die Vergütungsregelung. Es beleuchtet auch die Anschubfinanzierung und das Äquivalenz-/Regionalprinzip.
- Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle: Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Umsetzung integrierter Versorgungsmodelle und den Herausforderungen, die dabei auftreten.
- Registrierstelle: Dieses Kapitel erläutert die Rolle der Registrierstelle in der Integrierten Versorgung und deren Aufgaben im Melde- und Auskunftsverfahren.
- Vertragsentwicklung in den Betriebskrankenkassen: Dieses Kapitel analysiert die Gestaltung von Verträgen in den Betriebskrankenkassen im Kontext der Integrierten Versorgung. Es behandelt die formelle und inhaltliche Gestaltung von Verträgen sowie die damit verbundenen Problematiken und Diskussionsansätze.
Schlüsselwörter
Integrierte Versorgung, Betriebskrankenkassen, Vertragsentwicklung, Gesundheitsreformen, Rechtliche Rahmenbedingungen, Vergütungsregelung, Registrierstelle, Projektgestaltung, Problematiken, Diskussionsansätze.
- Quote paper
- Anja Schmidt (Author), 2006, Integrierte Versorgung - Vertragsentwicklung in den Betriebskrankenkassen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69447