Als in der Außenministerkonferenz der Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich vom 12. bis zum 19. September 1950 in New York die Weichen für eine Einbeziehung der Bundesrepublik Deutschland in das westliche Verteidigungsbündnis gestellt wurden, musste Stalin, wollte er die Westintegration und die Wiederaufrüstung der BRD verhindern, reagieren. Dies tat er im Oktober 1950, als er bei der Konferenz der Außenminister der Ostblockstaaten in Prag eine Erklärung gegen die geplante Remilitarisierung Westdeutschlands sowie Vorschläge zur Konstituierung eines gesamtdeutschen Rates zur Vorbereitung einer gesamtdeutschen provisorischen Regierung veröffentlichte. 1 Daraufhin appellierte die Volkskammer der DDR am 31. Januar 1951 unter dem Schlagwort „Deutsche an einen Tisch“ 2 an den Deutschen Bundestag, einen gesamtdeutschen konstituierenden Rat einzuberufen, der über die „Schaffung einer rechtsstaatlichen Ordnung und einer freiheitlichen Regierungsform in ganz Deutschland“ 3 verhandeln sollte. Da diese Vorschläge jedoch viele Risiken für die SED-Regierung der DDR enthielten, glaubte man im Westen, dass es sich lediglich um ein billiges Propagandamanöver handelte und man diese Vorschläge nicht ernstnehmen könnte 4 . Am 09. März lehnte die Bonner Regierung unter Konrad Adenauer den Appell der Volkskammer ab. Nach diversen gescheiterten Versuchen und Aktionen der SED-Führung, die Westdeutschen umzustimmen und gegen ihre Regierung zu mobilisieren, verfasste die Sowjetunion am 10. März 1952 die sogenannte Stalin-Note. Der Plan war, dass die DDR-Regierung mit einem Appell zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland an die vier Siegermächte herantreten sollte. Dieser Appell sollte dann durch die sowjetische Regierung unterstützt werden, indem sie mit Grundsätzen für einen Friedensvertrag antwortet, die den Westmächten in der besagten Note übermittelt werden sollten [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Reaktion der Westmächte auf die Stalin-Note
- Wie die Westmächte die Stalin-Note beurteilten
- Die Antwortnote der Westmächte
- Stalins Reaktion auf die Note der Westmächte
- Warum Stalin die West-Note ablehnte
- Die Gespräche zwischen Stalin und der SED-Führung am 01. April 1952
- Die Gespräche zwischen Stalin und der SED-Führung am 07. April 1952
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit Stalins Reaktion auf die westliche Note vom 25. März 1952, die als Antwort auf die sowjetische Stalin-Note vom 10. März 1952 gefasst wurde. Die Arbeit analysiert Stalins Motive für die Ablehnung der westlichen Bedingungen und beleuchtet die Gespräche zwischen Stalin und der SED-Führung im April 1952, um ein tieferes Verständnis für die Hintergründe und Auswirkungen dieser Ereignisse zu gewinnen.
- Die Stalin-Note und ihre Ziele
- Die Reaktion der Westmächte auf die Stalin-Note
- Stalins Motive für die Ablehnung der westlichen Note
- Die Gespräche zwischen Stalin und der SED-Führung im April 1952
- Die Auswirkungen der Ereignisse auf die deutsche Frage
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert den historischen Hintergrund der Stalin-Note und erläutert die Motivationen Stalins, auf die geplante Remilitarisierung Westdeutschlands zu reagieren. Kapitel 2 analysiert die Reaktion der Westmächte auf die Stalin-Note und deren Beurteilung des sowjetischen Vorschlags. Dieses Kapitel beleuchtet auch die Antwortnote der Westmächte mit ihren Bedingungen für eine Verhandlungsaufnahme. Kapitel 3 befasst sich mit Stalins Reaktion auf die Note der Westmächte und beleuchtet die Gründe für seine Ablehnung der darin enthaltenen Forderungen. Dieses Kapitel analysiert auch die Gespräche zwischen Stalin und der SED-Führung im April 1952, die wichtige Einblicke in Stalins strategisches Denken und seine Positionierung gegenüber dem Westen liefern. Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen der deutschen Nachkriegsgeschichte wie der deutschen Frage, dem Kalten Krieg, der Ost-West-Konfrontation, der Remilitarisierung Westdeutschlands, der Stalin-Note, der SED-Führung und der politischen Entwicklungen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Untersuchung befasst sich mit der Rolle Stalins, der westlichen Reaktion auf die sowjetische Politik sowie mit den Folgen der Ereignisse für die deutsche Einheit und die internationale Ordnung.
- Arbeit zitieren
- Christian Hungerhoff (Autor:in), 2005, Stalins Reaktion auf die westliche Note vom 25. März 1952, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69465