Das Kapitel „Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins: Herrschaft und Knechtschaft“ aus der Phänomenologie des Geistes ist das meistrezipierte aus Hegels Lebenswerk. Es ist allerdings, wie bei beinahe alle Schriften Hegels, eine zeitraubende Angelegenheit es im Original und komplett zu verstehen. Die folgende Arbeit ermöglicht und erleichtert nun den Einstieg in obiges Kapitel. Vorallem Hegels Argumentation und Logik bleibt hierbei unverfälscht, so dass ein begründetes Nachvollziehen seiner Thesen möglich wird. Zur Ergänzung wird die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften herangezogen, die das Phänomen von Herrschaft und Knechtschaft leicht abgewandelt behandelt und erweitert. Veranschaulicht werden Hegels Theorien schließlich an dem Beispiel einer zwischenmenschlichen Beziehung und durch die Kontrastierung und Bezugnahme von Karl Marx.
Ich werde in der folgenden Hausarbeit Georg Wilhelm Friedrich Hegels Begriff von „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins“ bzw. „Herrschaft und Knechtschaft“ in seiner Begründung, Herleitung und Bewegung erläutern, mit dem Ziel diese verständlich darzustellen. Angesichts der vielfach behaupteten „Unverständlichkeit“ seiner Werke (auch Hegels eigenen Behauptungen nach) schien mir das eine gewisse Herausforderung und möglicherweise ein Beitrag zum besseren Verständnis seines Textes. Hierbei beziehe ich mich auf das Kapitel „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins: Herrschaft und Knechtschaft“ in der Phänomenologie des Geistes. Dieses wird als eines der meistrezipierten Kapitel innerhalb Hegels Werk bezeichnet, welches das Thema in seiner Interessanz unterstreicht.
Als Ergänzung ziehe ich die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften hinzu.
In einer abschließenden Konkretisierung werde ich versuchen, die Wirkzusammenhänge aus ihrer Abstrakheit in eine fassbare Realität zu übertragen und zu veranschaulichen. Dabei beziehe ich mich auf eigene Beispiele und auf die Rezeption von Karl Marx. Vorranstellen werde ich die nötigen Grundlagen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Kurzbiographie
- Idealismus und Deutscher Idealismus
- Enzyklopädie der der philosophischen Wissenschaften
- Die Phänomenologie des Geistes
- Die Dialektik
- Die Dialektik in der Phänomenologie des Geistes: Der Weg des Bewusstseins durch die Erfahrung
- Die Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft
- Innerliche und äusserliche Perspektive oder das Schlachtfeld
- Verdoppelung des Selbstbewusstseins oder die Genese der Kontrahenten
- Die reine Bewegung Anerkennung oder Das Ziel des Kampfes
- Die Bewegung der absoluten Abstraktion oder die Entstehung des Kampfes
- Die Regeln des Kampfes oder die Negation der Gegenständlichen Weise
- Der Verlauf des Kampfes oder Tod und Unterwerfung
- Der Tod
- Herr und Knecht
- Das Selbstständigwerden des Knechts oder die Irrelevanz des Sieges
- Todesfurcht
- Dienen
- Bilden
- Notwendigkeit der Furcht im Verhältnis zur Arbeit
- Die Folge des Knechtsprinzips: Das allgemeine Selbstbewusstsein oder die Kultur der Anerkennung
- Aktualisierung und Veranschaulichung
- Das Beispiel einer zwischenmenschliche Beziehung
- Die Bezugnahme von Karl Marx
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Georg Wilhelm Friedrich Hegels Begriff von „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins“ bzw. „Herrschaft und Knechtschaft“. Ziel ist es, Hegels Argumentation verständlich darzustellen, indem die Begründung, Herleitung und Bewegung dieses Begriffs erläutert werden. Die Arbeit konzentriert sich auf das Kapitel „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins: Herrschaft und Knechtschaft“ in Hegels „Phänomenologie des Geistes“, ein vielzitiertes und daher relevantes Kapitel. Die Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften wird als Ergänzung herangezogen. Um den Abstraktionsgrad zu minimieren, werden die von Hegel verwendeten Grundbegriffe bevorzugt.
- Die Entwicklung des Selbstbewusstseins durch die Dialektik
- Das Verhältnis von Herrschaft und Knechtschaft als Ausdruck der Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins
- Die Bedeutung des Kampfes und der Anerkennung in der Entstehung des Selbstbewusstseins
- Die Rolle der Arbeit und der Todesfurcht in der Entwicklung des Knechts zum selbstständigen Individuum
- Die Folgen des Knechtsprinzips für die Kultur der Anerkennung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik und das Ziel der Hausarbeit vor, welche die Bedeutung von „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins“ bzw. „Herrschaft und Knechtschaft“ bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel erläutern will.
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Kurzbiographie: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über Hegels Leben und Werk, mit Schwerpunkt auf seinem beruflichen Werdegang und der Entstehung der „Phänomenologie des Geistes“.
- Idealismus und Deutscher Idealismus: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Idealismus und den Deutschen Idealismus, dessen Vertreter neben Kant auch Hegel war. Es werden die Merkmale und Grundprinzipien dieser philosophischen Strömungen vorgestellt.
- Enzyklopädie der der philosophischen Wissenschaften: Dieses Kapitel stellt Hegels „Enzyklopädie der Philosophischen Wissenschaften im Grundrisse“ vor, die als umfassendes System der Philosophie konzipiert wurde. Es wird ein Vergleich mit der „Phänomenologie des Geistes“ hinsichtlich der Darstellung der Theorie von Herrschaft und Knechtschaft sowie der Entwicklung des Bewusstseins gezogen.
- Die Phänomenologie des Geistes: Dieses Kapitel erläutert Hegels „Phänomenologie des Geistes“ als Grundlage des Wissens und beschreibt den Weg des Bewusstseins vom Zustand des Scheins hin zu dem der Wahrheit. Die Entwicklung des Bewusstseins vom unmittelbaren, sinnlichen Bewusstsein hin zum Selbstbewusstsein wird vorgestellt.
- Die Dialektik: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Dialektik als Methode der philosophischen Argumentation, die in Hegels „Phänomenologie des Geistes“ eine wichtige Rolle spielt.
- Die Dialektik in der Phänomenologie des Geistes: Der Weg des Bewusstseins durch die Erfahrung: Dieses Kapitel beschreibt die Dialektik als Methode der Erkenntnisgewinnung in der „Phänomenologie des Geistes“ und wie sie die Entwicklung des Bewusstseins durch die Erfahrung prägt.
- Die Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins; Herrschaft und Knechtschaft: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Verhältnis von Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins und wie dieses Verhältnis in der Beziehung zwischen Herr und Knecht zum Ausdruck kommt. Es wird der Kampf zwischen zwei Bewusstseinen und der daraus resultierende Prozess der Anerkennung und Selbstwerdung erläutert.
- Aktualisierung und Veranschaulichung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung der Hegelschen Theorie auf konkrete Beispiele und zeigt, wie die Beziehung zwischen Herrschaft und Knechtschaft in zwischenmenschlichen Beziehungen wiederzufinden ist. Außerdem wird die Rezeption von Karl Marx zum Thema diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit zentralen Themen der Hegelschen Philosophie, insbesondere mit den Begriffen „Unselbstständigkeit und Selbstständigkeit des Selbstbewusstseins“ sowie „Herrschaft und Knechtschaft“. Im Fokus stehen die Dialektik als Methode der Erkenntnisgewinnung, die Entwicklung des Selbstbewusstseins durch Erfahrung, die Bedeutung des Kampfes und der Anerkennung sowie die Rolle der Arbeit und der Todesfurcht für die Selbstwerdung des Menschen. Die Arbeit bezieht sich auf Hegels „Phänomenologie des Geistes“ und „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ und setzt sich mit der Rezeption von Karl Marx auseinander.
- Quote paper
- Karsten Lenz (Author), 2007, Georg Wilhelm Friedrich Hegels Begriff von "Selbstständigkeit und Unselbstständigkeit des Selbstbewusstseins" bzw. "Herrschaft und Knechtschaft", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69494