An der libanesischen Küste droht eine Umweltkatastrophe riesigen Ausmaßes. Bis zu 35.000 Tonnen Öl sind nach israelischen Bombardements ins Mittelmeer geflossen - fast so viel wie beim Untergang des Tankers "Exxon Valdez" vor Alaska. Die libanesische Regierung spricht von der größten ökologischen Katastrophe in der Geschichte des Landes … (Spiegel Online, 2006) Eine Ausnahme stellt dieser am 01. August 2006 veröffentlichte Artikel von "Spiegel Online" nicht dar, denn bereits seit Jahrzehnten erscheinen solche und ähnliche Artikel in der aktuellen Tagespresse. Deutlich wird dadurch jedoch, dass das Ausmaß der Katastrophen beständig ansteigt. Unsere Städte werden durch Millionen Autos und die Industrie täglich mehr und mehr vergiftet, das Wasser der Flüsse, das Millionen Menschen trinken müssen, wird verseucht, die Nitrate beziehungsweise Nitrite des künstlichen Düngers bedrohen das Grundwasser usw. Diese unheilschwangere Liste lässt sich leicht fortsetzen. Die Menschen sind dabei sowohl die Verursacher als auch die Leidtragenden dieser Situationen beziehungsweise Zustände. In der Umweltpsychologie (Ökologische Psychologie) steht die Interdependenz zwischen Mensch und Umwelt im Mittelpunkt. Im Rahmen dieser Beziehung kommt es immer wieder zu so genannten Dilemmasituationen.
Ein angemessenes Handeln in ökologisch-sozialen Dilemmasituationen ist komplex und schwierig. Dabei ist die soziale Konkurrenz bei der Nutzung einer natürlichen, jedoch nur begrenzt regenerierbaren Ressource, zum Beispiel des Fischbestandes in einem Meer, ein Teil dieses Dilemmas. Das Handeln der beteiligten Personen, ihre Strategien und Ziele müssen bei der Realisierung ihrer Vorhaben ebenfalls berücksichtigt werden. In einem ökologisch-sozialen Dilemma sieht sich jeder Beteiligte zwei Fallen ausgesetzt: einerseits der sozialen Falle „Ertrag für das Individuum, Schaden für alle“ und andererseits der so genannten Zeitfalle „Ertrag jetzt, Schaden später“ (Ernst, A.M., Spada, H., Nerb, J. & Scheuermann, M., 2000).
Nach einer Einführung in die Thematik der (ökologisch-) sozialen Dilemmata, werden verschiedene Forschungsmethoden zum ökologischsozialen Dilemma dargestellt. Hierzu zählen sowohl das Fischereikonfliktspiel, als auch das so genannte kis-Modell („knowledge and intentions in social dilemmas“), eine Computersimulation, oder das Online-Simulationsspiel SimUlme (Simulation von Umweltfolgen von Lebensmitteleinkäufen).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ökologisch-soziale Dilemmata
- Soziale Dilemmata
- Ökologisch-soziale Dilemmata
- Verschiedene Forschungsmethoden zum ökologisch-sozialen Dilemma
- Das Fischereikonfliktspiel
- Validitätsprüfung des Fischereikonfliktspiels
- Modellsimulationen
- Kognitive Modellierung
- Das kis-Modell
- Validitätsprüfung des kis-Modells
- Das Simulationsspiel SimUlme
- Validitätsprüfung des Simulationsspiels SimUlme
- Gegenüberstellung des Fischereikonfliktspiels und des kis-Modells
- Zusammenfassung und Fazit
- Ökologisch-soziale Dilemmata und ihre Bedeutung
- Verschiedene Forschungsmethoden für die Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata
- Computersimulationen als Werkzeug für die Analyse von ökologisch-sozialen Dilemmata
- Validierung von Forschungsmethoden und die Relevanz ihrer Ergebnisse
- Vor- und Nachteile verschiedener Forschungsmethoden
- Einleitung: Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas ökologisch-sozialer Dilemmata anhand aktueller Beispiele verdeutlicht und die Forschungsfrage der Arbeit einführt.
- Ökologisch-soziale Dilemmata: In diesem Kapitel werden die Konzepte von sozialen und ökologisch-sozialen Dilemmata erläutert und anhand von Beispielen veranschaulicht. Das Gefangenendilemma dient als klassisches Beispiel für ein soziales Dilemma.
- Verschiedene Forschungsmethoden zum ökologisch-sozialen Dilemma: Dieses Kapitel stellt verschiedene Forschungsmethoden vor, die für die Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata eingesetzt werden. Es werden sowohl das Fischereikonfliktspiel als auch Computersimulationen wie das kis-Modell und SimUlme vorgestellt und deren Funktionsweise und Validität erläutert.
- Gegenüberstellung des Fischereikonfliktspiels und des kis-Modells: In diesem Kapitel werden die Vor- und Nachteile der beiden Methoden, Fischereikonfliktspiel und kis-Modell, gegenübergestellt, um ihre Eignung für die Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata zu bewerten.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob der Einsatz von Computersimulationen zur Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata sinnvoll ist. Die Arbeit analysiert verschiedene Forschungsmethoden, die in diesem Bereich eingesetzt werden, darunter das Fischereikonfliktspiel, das kis-Modell und das Online-Simulationsspiel SimUlme. Dabei wird auch auf die Methode der kognitiven Modellierung eingegangen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden aufzuzeigen und deren Eignung für die Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata zu bewerten.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit ökologisch-sozialen Dilemmata, Forschungsmethoden, Computersimulationen, Fischereikonfliktspiel, kis-Modell, SimUlme, kognitive Modellierung, Validität, Vor- und Nachteile, Relevanz, Gegenüberstellung.
- Quote paper
- Nicole Herzog (Author), 2007, Ist der Einsatz von Computersimulationen zur Erforschung ökologisch-sozialer Dilemmata sinnvoll?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69702