„Et ce n’est pas par hasard que Houellebecq intervient dans la discusion provoquée par le best-seller de Beigbeder, 99 francs, pour défendre celui-ci“. Selten wurde über einen Roman derart kontrovers diskutiert. Selten ging die Schere zwischen Bewunderung und Verachtung für einen Schriftsteller soweit auseinander. Mit 99 francs, wo er mit dem Leben und der Welt der Werbebranche und des kapitalistischen Systems abrechnet, ist Frédéric Beigbeder ein Roman gelungen, der ihn nicht nur in den Bestseller-Listen zahlreicher Länder an die Spitze katapulierte, sondern der ihm auch eine Nominierung für den Prix Goncourt, den wichtigsten französischen Literaturpreis, einbrachte. Gleichzeitig blieb jedoch die Zahl der Gegner Beigbeders groß und deren Kritik massiv.
Beigbeder begann die Arbeit an 99 francs erst auf den Impuls Houellebecqs hin, der ihm eines Tages befahl :
„Arrête de faire des livres sur tes soirées mondaines et tes boîtes de nuit, écris sur ce qui est le centre de pouvoir aujourd’hui, sans quoi il n’y a pas de nouvelle économie, ni presse, ni politique: la pub.“
Im Folgenden stellte sich Houellebecq in der öffentlichen Diskussion über Beigbeders Werk klar auf dessen Seite. Unter anderem durch die Veröffentlichung seines Pamphlets La privatisation du monde, wo er Beigbeders Kritik an Kapitalismus, Globalisierung und dessen Sicht auf die Welt der Werbung teilte, und ihm so im Kampf gegen seine Kritiker beistand. Die klare Parteinahme Houellebecqs für Beigbeder wirft die Frage auf, welche Verbindungen und Gemeinsamkeiten es zwischen den beiden französischen Schriftstellern geben könnte.
Die vorliegende Arbeit stellt sich zur Aufgabe diese Gemeinsamkeiten zu ergründen. Hierbei soll im Besonderen die Sicht der beiden Autoren auf die Gesellschaft, ihr Selbstverständnis als Autor, sowie der literarischen Umsetzung unter dem Aspekt der Wirklichkeitsillusion betrachtet werden. Klar im Mittelpunkt dieser Arbeit soll Beigbeders Roman 99 francs stehen, von dem ausgehend Gemeinsamkeiten mit Houellebecq erarbeitet werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhalt und Grundthesen in 99 Francs – Rundumschlag gegen die Welt der Werbung und des Kapitalismus
- Der Niedergang der von Werteverfall und Individualismus geprägten kapitalistischen Gesellschaft
- Das öffentliche Auftreten und das Selbstverständnis als Autor - Beigbeder und Houellebecq als Seismographen einer in sich kranken Gesellschaft?
- Realismus bei Beigbeder und Houellebecq
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten zwischen Frédéric Beigbeders Roman 99 Francs und dem Werk von Michel Houellebecq. Der Fokus liegt auf der Gesellschaftskritik, dem Selbstverständnis der Autoren und der literarischen Umsetzung ihrer Weltsicht, insbesondere im Hinblick auf den Realismus. Die Analyse von 99 Francs dient als Ausgangspunkt, um Parallelen zu Houellebecqs Werk aufzuzeigen und die kritische Auseinandersetzung beider Autoren mit dem Kapitalismus und der Gesellschaft zu beleuchten.
- Kritik am Kapitalismus und der Werbeindustrie
- Das Selbstverständnis der Autoren als Gesellschaftskritiker
- Der Realismus als literarisches Stilmittel
- Parallelen zwischen Beigbeders und Houellebecqs Werk
- Die Wirkung der Literatur auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den kontroversen Empfang von Beigbeders 99 Francs. Sie betont die Unterstützung Houellebecqs für Beigbeder und stellt die Forschungsfrage nach den Gemeinsamkeiten beider Autoren in Bezug auf ihre Gesellschaftskritik, ihr Selbstverständnis als Autoren und ihre literarische Umsetzung des Realismus. Die Methodik der Arbeit, die sich auf 99 Francs konzentriert und ergänzend frühere Werke Beigbeders sowie Houellebecqs heranzieht, wird erläutert.
Inhalt und Grundthesen in 99 Francs - Rundumschlag gegen die Welt der Werbung und des Kapitalismus: Dieses Kapitel fasst den Inhalt von 99 Francs zusammen: Octave Parangos Versuch, durch einen Enthüllungsroman über die Werbebranche seine Entlassung zu erzwingen, scheitert. Der Roman wird als scharfe Kritik an der Werbeindustrie und dem kapitalistischen System interpretiert. Beigbeder schildert die manipulative Macht der Werbung und deren negativen Einfluss auf das menschliche Individuum, das zu einem konsumorientierten Wesen ohne freien Willen reduziert wird. Der Roman zeigt ein zynisches und oberflächliches Bild der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Frédéric Beigbeder, Michel Houellebecq, 99 Francs, Gesellschaftskritik, Kapitalismuskritik, Werbeindustrie, Realismus, Autor-Selbstverständnis, Globalisierung, Individualismus, Wirklichkeitsillusion.
Häufig gestellte Fragen zu "99 Francs" und dem Werk von Michel Houellebecq
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten zwischen Frédéric Beigbeders Roman 99 Francs und dem Werk von Michel Houellebecq. Der Fokus liegt auf der Gesellschaftskritik, dem Selbstverständnis der Autoren und der literarischen Umsetzung ihrer Weltsicht, insbesondere im Hinblick auf den Realismus.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Kritik am Kapitalismus und der Werbeindustrie, das Selbstverständnis der Autoren als Gesellschaftskritiker, den Realismus als literarisches Stilmittel, Parallelen zwischen Beigbeders und Houellebecqs Werk und die Wirkung der Literatur auf die Gesellschaft.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Zusammenfassung von 99 Francs und dessen Grundthesen, ein Kapitel zum Niedergang der kapitalistischen Gesellschaft, ein Kapitel zum öffentlichen Auftreten und Selbstverständnis der Autoren, ein Kapitel zum Realismus bei Beigbeder und Houellebecq und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt den kontroversen Empfang von 99 Francs und die Forschungsfrage nach Gemeinsamkeiten beider Autoren. Die Methodik konzentriert sich auf 99 Francs und bezieht ergänzend frühere Werke beider Autoren mit ein.
Was ist die Kernaussage von Kapitel "Inhalt und Grundthesen in 99 Francs"?
Dieses Kapitel fasst den Inhalt von 99 Francs zusammen: Octave Parangos Versuch, durch einen Enthüllungsroman seine Entlassung zu erzwingen, scheitert. Der Roman wird als scharfe Kritik an der Werbeindustrie und dem kapitalistischen System interpretiert, das den Menschen zu einem konsumorientierten Wesen ohne freien Willen reduziert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Frédéric Beigbeder, Michel Houellebecq, 99 Francs, Gesellschaftskritik, Kapitalismuskritik, Werbeindustrie, Realismus, Autor-Selbstverständnis, Globalisierung, Individualismus, Wirklichkeitsillusion.
Welche Methode wird in dieser Arbeit angewendet?
Die Arbeit konzentriert sich auf Beigbeders 99 Francs als zentralen Text und bezieht ergänzend frühere Werke Beigbeders und Houellebecqs ein, um Gemeinsamkeiten in deren Gesellschaftskritik, Selbstverständnis als Autoren und der Verwendung des Realismus aufzuzeigen.
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- Jochen Brandt (Author), 2007, Frédéric Beigbeders gesellschaftskritischer Roman 99 francs - Gemeinsamkeiten mit Michel Houellebecq bezüglich Weltsicht, Selbstverständnis als Autor und Realismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69819