Galten bis Mitte der 90er Jahre noch zinssichere und risikolose Kapitalanlagen als das Finanzinstrument von Privatinvestoren, entwickelte sich in den letzten 10 Jahren eine Kultur, die auf der Suche nach neuen profitableren Anlagen eine immer größere Risikobereitschaft an den Tag legt.
Einer der wesentlichen Gründe für das Herausbilden dieser neuen Anlegereigenschaft war die Entwicklung der Kapitalmärkte Ende der 90er Jahre. Gab es in den Jahren 1996 bis 2000 nur stetig steigende Aktienkurse, und wurde die Aktie als das Finanzinstrument der letzten Jahre beschrieben, ist es nicht verwunderlich, dass Aktien eine immer größere Rolle im Portfolio von Privatinvestoren spielen. Allein in den Jahren 1996 bis 2000 verdoppelte sich die Zahl der Aktionäre in Deutschland auf 6 Millionen. Als in dieser Zeit die Aktienkurse explodierten konnte man Zeuge eines erhellenden Schauspiels werden, „wie Menschen nicht mehr zufrieden mit den langsamen und sicheren Erträgen bedachtsamen Fleißes waren“. Diese Aussage stammte von dem englischen Journalisten Charles Mackay und bezieht sich eigentlich auf den Südseeschwindel in England im 18.Jahrhundert, lässt sich aber auch vortrefflich auf die Entwicklung der Kapitalmärkte der letzten Jahrzehnten beziehen.
Eine empirische Untersuchung von Value- und Momentumstrategien bezüglich der Performance am europäischen Aktienmarkt.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Produktentwickler der Banken und Kapitalgesellschaften nicht neue, noch profitablere, Innovationen auf den Markt bringen um Investoren anzulocken. Dabei steht primär nicht mehr der langfristig sichere Ertrag im Fokus des Investors, sondern eine mögliche höhere Rendite. Daher ist es das größte Problem, dass oftmals Risikoprofil der Anlage und des Investors nicht übereinstimmen. Jeden Tag kann man in Presse und Fernsehen zeitnahe Börsen- und Anlegernachrichten aus der ganzen Welt empfangen und sekundenschnell darauf reagieren. Diese
Kapitalmobilität ist Grund genug für Investoren, blitzschnell auf Veränderungen der Rahmenbedingungen zu reagieren. Jede Nachricht, jede Spekulation und jedes Gerücht wird in sich aufgesogen und interpretiert. Verspricht eine Investition eventuell nicht mehr attraktiv zu sein oder zu risikoreich zu werden, wird das Kapital abgezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung in das Thema
- 2 Grundlagen des Wertpapier- und Portfoliomanagements
- 2.1 Performance als Zielsetzung
- 2.2 Der Zusammenhang von Rendite und Risiko auf effizienten Märkten
- 2.2.1 Das Portfolio-Selection Modell von Markowitz
- 2.2.2 Das Capital Asset Pricing Modell
- 2.2.3 Modellkritik
- 2.3 Moderne Investment Theorie und Behavioral Finance
- 3 Value Investing als Investment Strategie
- 3.1 Grundlagen von Value Strategien
- 3.2 Analyse mit Value-orientierten Kennzahlen
- 3.2.1 Die Dividendenrendite
- 3.2.2 Das Kurs-Buchwert-Verhältnis
- 3.2.3 Das Kurs-Gewinn-Verhältnis
- 4 Momentum Investing als Anlagestrategie
- 4.1 Grundlagen des Momentum Investing
- 4.2 Methodik des Momentum Investing
- 5 Empirische Untersuchung der Strategien am Beispiel des Dow Jones Euro Stoxx 50
- 5.1 Restriktion des Marktes und Benchmarkauswahl
- 5.2 Aufbau des Dow Jones Euro Stoxx 50
- 5.3 Methodik und Systematik der Datenerhebung
- 5.4 Vernachlässigung des Risikos
- 5.5 Diskussion der ermittelten Renditen
- 5.5.1 Diskussion der Performance der Value Strategie
- 5.5.2 Diskussion des Ergebnisses der Momentum Strategie
- 5.5.3 Diskussion der Performance für die Kombination beider Strategien
- 5.6 Konklusionen und Erklärungsansätze des Behavioral Finance
- 6 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht empirisch die Performance von Value- und Momentumstrategien am europäischen Aktienmarkt. Ziel ist es, klassische Finanzierungsansätze mit neuen verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen zu kombinieren, um Kursbewegungen besser zu erklären.
- Performanceanalyse von Value- und Momentumstrategien
- Anwendung klassischer Finanztheorien (z.B. CAPM)
- Integration von Behavioral Finance
- Empirische Untersuchung am Dow Jones Euro Stoxx 50
- Bewertung der Kombinationsstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung in das Thema: Dieses Kapitel dient als Einleitung in die Thematik der empirischen Untersuchung von Value- und Momentumstrategien am europäischen Aktienmarkt. Es skizziert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit.
2 Grundlagen des Wertpapier- und Portfoliomanagements: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die spätere empirische Analyse. Es erläutert zentrale Konzepte des Portfoliomanagements, wie Performancemessung, den Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko, das Markowitz-Portfolio-Selection-Modell und das Capital Asset Pricing Modell (CAPM). Schließlich werden kritische Punkte der Modelle diskutiert und der Übergang zu modernen Investmenttheorien und Behavioral Finance vorbereitet.
3 Value Investing als Investment Strategie: Dieses Kapitel behandelt die Value-Investing-Strategie detailliert. Es werden die Grundlagen von Value-Strategien erläutert und die Analyse mittels Kennzahlen wie Dividendenrendite, Kurs-Buchwert-Verhältnis und Kurs-Gewinn-Verhältnis vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von unterbewerteten Aktien.
4 Momentum Investing als Anlagestrategie: Dieses Kapitel widmet sich der Momentum-Strategie. Es werden die Grundlagen des Momentum Investing und die Methodik zur Identifizierung von Aktien mit positivem Momentum erläutert. Hierbei wird beschrieben, wie Aktien mit starken Kursentwicklungen in der Vergangenheit identifiziert und in ein Portfolio aufgenommen werden.
5 Empirische Untersuchung der Strategien am Beispiel des Dow Jones Euro Stoxx 50: Dieses Kapitel präsentiert die empirische Untersuchung der Value- und Momentumstrategien am Dow Jones Euro Stoxx 50. Es beschreibt die Methodik der Datenerhebung und -analyse, die Ergebnisse der Performance-Untersuchung der einzelnen Strategien sowie der Kombination beider Strategien. Die Ergebnisse werden im Kontext des Behavioral Finance interpretiert.
Schlüsselwörter
Value Investing, Momentum Investing, Performance, europäischer Aktienmarkt, Dow Jones Euro Stoxx 50, Portfoliomanagement, Rendite, Risiko, CAPM, Behavioral Finance, empirische Untersuchung, Dividendenrendite, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Empirische Untersuchung von Value- und Momentumstrategien am europäischen Aktienmarkt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht empirisch die Performance von Value- und Momentum-Strategien am europäischen Aktienmarkt. Sie kombiniert klassische Finanzierungsansätze mit verhaltenswissenschaftlichen (Behavioral Finance) Ansätzen, um Kursbewegungen besser zu erklären.
Welche Strategien werden untersucht?
Die Arbeit analysiert zwei Investmentstrategien: Value Investing und Momentum Investing. Value Investing konzentriert sich auf die Identifizierung unterbewerteter Aktien, während Momentum Investing Aktien mit starken Kursentwicklungen in der Vergangenheit auswählt.
Welche Daten werden verwendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf Daten des Dow Jones Euro Stoxx 50. Die Arbeit beschreibt detailliert die Methodik der Datenerhebung und -analyse.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf klassische Theorien des Portfoliomanagements, wie das Markowitz-Portfolio-Selection-Modell und das Capital Asset Pricing Modell (CAPM). Zusätzlich werden Konzepte des Behavioral Finance integriert, um die Ergebnisse zu interpretieren.
Welche Kennzahlen werden zur Analyse verwendet?
Zur Analyse von Value-Strategien werden Kennzahlen wie die Dividendenrendite, das Kurs-Buchwert-Verhältnis und das Kurs-Gewinn-Verhältnis verwendet.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Grundlagen des Wertpapier- und Portfoliomanagements, Value Investing, Momentum Investing, Empirische Untersuchung am Dow Jones Euro Stoxx 50 und Ausblick. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das fünfte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es werden die Performance der Value- und Momentum-Strategien einzeln und in Kombination analysiert und im Kontext des Behavioral Finance diskutiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen aus den empirischen Ergebnissen und bietet Erklärungsansätze im Rahmen des Behavioral Finance. Die konkreten Schlussfolgerungen sind im Kapitel 5.6 und im Schlusskapitel zu finden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Value Investing, Momentum Investing, Performance, europäischer Aktienmarkt, Dow Jones Euro Stoxx 50, Portfoliomanagement, Rendite, Risiko, CAPM, Behavioral Finance, empirische Untersuchung, Dividendenrendite, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Wo finde ich ein detailliertes Inhaltsverzeichnis?
Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis befindet sich zu Beginn des Dokuments und listet alle Kapitel und Unterkapitel auf.
- Arbeit zitieren
- Andreas Puchta (Autor:in), 2004, Eine empirische Untersuchung von Value- und Momentumstrategie bezüglich der Performance am europäischen Aktienmarkt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69848