Es geht um Mädchen. Mädchen im Alter von zwölf bis 16 Jahren, mitten in der Adoleszenz, mitten im Werden. Sekretärin, Abiturientin, Frau werden sie. Einige von ihnen werden glücklich, einige unzufrieden, einige krank, einige erfolgreich.
Diese etwas ungewöhnliche Einleitung will aufmerksam machen, auf die Vielfältigkeit, die im Folgenden begegnet und die mit verschiedenen Fragen und Anfragen, verschiedenen Zeitgeistern und Problematiken konfrontiert. „Du sollst der werden, der du bist“ sagt FRIEDRICH NIETZSCHE; was der Therapeut KLAUS MÜCKE als einen Zuspruch versteht, dass der Mensch doch bereits alles habe, was er, um ein erfülltes und glückliches Leben zu führen, brauche, und nur das in ihm ruhende Potential zur Geltung zu bringen müsse. ANGELUS SILESIUS hingegen fordert auf und erinnert schon im 17. Jahrhundert die Menschheit: „Mensch werde wesentlich“3, wieder ein anderer spricht vom “Eigentlichwerden“. Was also ist der Mensch, dass er “nur“ noch werden muss? MARTIN HEIDEGGER sieht genau darin das eigentliche Problem, dass nämlich „keine Zeit […] so viel und so Mannigfaltiges vom Menschen gewusst [hat] wie die heutige - und keine Zeit […] weniger [wusste], was der Mensch sei, als die unsrige.“
In einer „Epoche grandioser Unübersichtlichkeit“ fällt es nicht leicht, auf die Frage nach der Bestimmung und Berufung des Menschen eine klare und allgemeingültige Antwort zu finden. Angesichts schwerwiegender und verstärkt auftretender psychischer und somatischer Krankheiten, unter denen besonders junge Frauen leiden, der Sinnkrise oder sogar Sinnleere, die einige - nicht wenige - verspüren und dem immer weiter expandierenden pluralistischen Markt der Möglichkeiten in allen Bereichen des Lebens breitet sich eine Ungewissheit in unserer Gesellschaft aus: „Worum geht’s im Leben?“
Diese Arbeit wird diesbezüglich kein Patentrezept geben, sondern das Werden einer neuen Generation von jugendlichen Mädchen im Blick haben und den Anspruch einer bestimmten Form der Lebensgestaltung vertreten. Konsequenz dessen wird eine Antwort aus dem Bereich der kirchlichen Jugendarbeit in Anlehnung an die Pädagogik Josef Kentenichs, dem Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung, sein, deren Ziel es ist, dass 12-16 jährige Mädchen werden, was sie sind: Christliche Persönlichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
- WERDE: WAS DU BIST
- GRUNDZÜGE EINER CHRISTLICHEN PERSÖNLICH-KEITSERZIEHUNG BEI 12-16-JÄHRIGEN MÄDCHEN
- Christliche Persönlichkeit als Frage der Lebensgestaltung
- Persönlichkeit: Versuch einer Begriffsdefinition
- Der Mensch als Person: Grundlage seiner Einzigartigkeit und Würde.
- Ein interdisziplinärer Streifzug: Persönlichkeit im Streit der Wissenschaften
- Auf den Punkt gebracht: den abstrakten Begriff Persönlichkeit in Worte fassen
- Christliche Persönlichkeit: das gewisse Etwas
- Das Christliche: Ursprünge im Neuen Testament
- Neue kirchliche Dokumente: eine Schärfung des Profils.
- Josef Kentenich: die Vision vom Neuen Menschen..
- Ein Plädoyer: Erziehung zu christlichen Persönlichkeiten
- Christliche Persönlichkeit: zwischen Anspruch und Wirklichkeit
- Auffallend anders: Lebensgestaltung entgegen dem Zeitgeist...
- Die Herausforderung annehmen: Notwendigkeit einer christlichen Persönlichkeitserziehung
- Wo die jungen Christen von morgen heute stehen
- Die Jugend: Sinn und Unsinn einer Klassifizierung
- Eine Analyse: was unter Jugend zu verstehen ist.
- Junge Frauen - junge Männer: das Werden einer neuen Generation....
- Let's talk about...: Stimmen unserer Zeit.
- Auf dem Weg: die Suche nach dem Ich..
- Ich bin wer!: wer bin ich?
- Kirche & Co: wenn der Glaube in die Pubertät kommt.
- Wegbegleitung: wer welche Rolle spielt.......
- Einfach typisch: Mädchen sind eben anders
- Kleiner Unterschied: große Wirkung.....
- Zu Risiken und Nebenwirkungen: wo Mädchen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefährdet sind.
- Entdeckung der Frau: Genderforschung aktuell.
- Von der Chance einer christlichen Persönlichkeitserziehung in der kirchlichen Jugendarbeit..
- Jugendarbeit: Das ewig Gestrige oder die Zukunft der Kirche
- Christliche Persönlichkeitserziehung in der kirchlichen Jugendarbeit: auf Spurensuche
- Ziele und Aufgaben: Selbstverständnis kirchlicher Jugendarbeit
- Den Anforderungen gerecht werden: Jugendarbeit als Garant für Qualität .....
- Eine Pädagogik, die es in sich hat: Erziehung als Idee.
- Die Definition und Bedeutung des Begriffs „christliche Persönlichkeit“ im Kontext der heutigen Gesellschaft
- Die Herausforderungen und Chancen der Persönlichkeitsentwicklung von Mädchen im Jugendalter
- Die Rolle der Kirche und der kirchlichen Jugendarbeit in der Förderung einer christlichen Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von Bildung, Werte und Glauben für die Entwicklung einer starken Persönlichkeit
- Die Suche nach dem Ich und die Herausforderungen des Glaubens in der Pubertät
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Grundzügen einer christlichen Persönlichkeitserziehung bei 12-16-jährigen Mädchen. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen der christlichen Persönlichkeitsbildung in der heutigen Zeit und beleuchtet die Bedeutung einer entsprechenden Erziehung in der kirchlichen Jugendarbeit.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs „christliche Persönlichkeit“. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf die Persönlichkeit betrachtet, von philosophischer und psychologischer Sicht bis hin zum christlichen Verständnis. Dieses Kapitel legt die Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit den Themen der Diplomarbeit.
Im zweiten Kapitel wird die Situation junger Christen heute, insbesondere von Mädchen, beleuchtet. Es wird die Lebenswelt von Mädchen in der heutigen Zeit, die Bedeutung des Glaubens in der Pubertät und die Rolle von Gleichaltrigen und Erwachsenen in der Persönlichkeitsentwicklung betrachtet.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Chance einer christlichen Persönlichkeitserziehung in der kirchlichen Jugendarbeit. Es werden die Ziele und Aufgaben der kirchlichen Jugendarbeit sowie die Bedeutung von Bildung, Werte und Glauben für die Entwicklung einer starken Persönlichkeit erläutert.
Schlüsselwörter
Christliche Persönlichkeitserziehung, Jugend, Mädchen, Kirche, Jugendarbeit, Bildung, Werte, Glauben, Persönlichkeitsentwicklung, Zeitgeist, Genderforschung, Josef Kentenich.
- Arbeit zitieren
- Steffi Hoffmann (Autor:in), 2006, Werde, was du bist. Christliche Persönlichkeitserziehung bei 12-16-jährigen Mädchen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69854