Das nein zur Wahrheit als ein Ja zum Leben
Die Unfähigkeit, die Dinge so zu erkennen, wie sie an sich sind, wirft eine weitere Ungewissheit auf. Die Ungewissheit der Existenz der Dinge. Die von René Descartes aufgestellte Betrügergotthypothese, nach der, der Mensch sich in einer, durch eine allmächtige Instanz, geschaffenen, Scheinrealität befindet, ist durch nichts zu wiederlegen. Ein Scenario, dass alles in die Ungewissheit stürzt, außer der eigenen Existenz. Wenn nun jedoch nur das für wahr gelten darf, was unumstößlich gewiss ist und die Betrügergotthypothese nicht zu wiederlegen ist, ist der Mensch dazu verurteilt, in völliger Ohnmacht, in einer Scheinwelt zu leben, die jegliches Handeln zur Farce macht. Der Fleiß, die Inkaufnahme von Mühsal und Leiden, wären völlig sinnlos, da die Früchte dieser Opfer, lediglich Vorstellungen wären, die dem Menschen durch die Betrügerische Allmacht, eingesetzt werden würden. Ein Scenario das Resignation und Lethargie zum Ergebnis hätte. Um nun diesem Unheil zu entgehen ist eine Entscheidung vonnöten; eine Entscheidung gegen die Wahrheit, für das Leben.
Beispiele für die Umsetzung der Entscheidung gegen die Wahrheit Mathematik und Ideenlehre sind wesentliche Bestandteile der heutigen Lebenswelt. Sie finden ihren Ursprung in der Antike, also lange, bevor die Intelligibilität der Realität durch Philosophen wie Kant und Descartes so umfassend erschüttert wurde. Doch gleich der alltäglichen Entscheidung, die Dinge für das zu halten, als was sie erscheinen, wird trotz der Unstimmigkeiten, die man im nachhinein, an Mathematik und Ideenlehre, festgestellt hat, an ihnen festgehalten.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretisches Fundament
- Die Unerreichbarkeit des Wahren
- Das nein zur Wahrheit als ein Ja zum Leben
- Beispiele für die Umsetzung der Entscheidung gegen die Wahrheit
- Ideenlehre
- Mathematik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text argumentiert, dass der Mensch die absolute Wahrheit nicht erreichen kann. Er untersucht, wie die Unfähigkeit des Menschen, die Dinge in ihrer wahren Natur zu erkennen, zu Ungewissheit und Resignation führen kann. Der Text plädiert für eine Entscheidung gegen die Wahrheit, zugunsten des Lebens und zeigt auf, wie wir uns trotz der Erkenntnis unserer kognitiven Grenzen in der Welt bewegen können.
- Die Unmöglichkeit des Menschen, die Wahrheit zu erkennen
- Die Grenzen der menschlichen Erkenntnisfähigkeit
- Die Betrügergotthypothese und die Ungewissheit der Existenz
- Die Entscheidung gegen die Wahrheit als Mittel zum Überleben
- Die Rolle von Ideenlehre und Mathematik in der menschlichen Lebenswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Theoretisches Fundament
Der Text legt die Korrespondenztheorie der Wahrheit zugrunde, die Wahrheit als Übereinstimmung zwischen geistigem Abbild und realem Gegenstand definiert. Es wird erklärt, dass das Ding an sich nicht direkt in den Geist gelangt und die Erkenntnis nur auf die Erscheinung beschränkt ist.
Die Unerreichbarkeit des Wahren
Der Text argumentiert, dass die menschliche Erkenntnisfähigkeit durch die Form der Sinnlichkeit begrenzt ist und wir die Dinge nur gemäß unserer Wahrnehmung erleben können. Er erklärt, dass wir die Dinge nicht in ihrer wahren Natur erkennen können und die Ungewissheit der Existenz stets präsent ist.
Das nein zur Wahrheit als ein Ja zum Leben
Der Text stellt die Betrügergotthypothese von René Descartes vor und zeigt die existenzielle Bedrohung auf, die aus der Ungewissheit der Realität entsteht. Er plädiert für eine Entscheidung gegen die Wahrheit, um Resignation und Lethargie zu vermeiden und ein sinnvolles Leben zu führen.
Beispiele für die Umsetzung der Entscheidung gegen die Wahrheit
Ideenlehre
Der Text erläutert die Ideenlehre Platons, die eine Trennung zwischen Ideenwelt und realer Welt postuliert. Er betont die Nützlichkeit der Verallgemeinerung für die menschliche Orientierung, gleichzeitig aber auch die Ungenauigkeit und Unwahrheit, die mit ihr verbunden ist.
Mathematik
Der Text beschreibt die Mathematik als ein System, das auf der Annahme identischer Dinge basiert. Er argumentiert, dass die Mathematik, trotz ihrer Nützlichkeit, aufgrund der Annahme identischer Dinge, Unwahrheiten erzeugt.
Schlüsselwörter
Wahrheit, Erkenntnis, Korrespondenztheorie, Ding an sich, Erscheinung, Sinnlichkeit, Betrügergotthypothese, Ungewissheit, Entscheidung, Leben, Ideenlehre, Mathematik, Verallgemeinerung, Unwahrheit.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Becker (Autor:in), 2007, Versuch über das Nein zur Wahrheit als ein Ja zum Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69905