Subjektive Gesundheitskonzepte rücken zunehmend in den Blick wissenschaftlicher Bemühungen um die Begründung und Gestaltung von Interventionsprogrammen zur Gesundheitsförderung. Sie sind der Schlüssel zu gesundheitsrelevantem Verhalten bzw. zu dessen Veränderung, wobei sich das Jugendalter offenbar durch eine Reihe von spezifischen Merkmalen auszeichnet, die es von anderen Lebensphasen unterscheidet.
Im Kern der vorliegenden Untersuchung, die im Kontext eines Forschungsprojekts zum subjektiven Sportverständnis von Jugendlichen verortet ist, steht die explorative Analyse der subjektiven Gesundheitsvorstellungen von Jugendlichen. Sie vereint dabei die Vorteile einer qualitativen Untersuchung (z.B. das Abbilden von Tiefenstrukturen) mit der sportbezogenen Perspektive – ein bislang eher spärlich fokussiertes Forschungsgebiet.
Das Ergebnis liest sich dann auch mit einiger Überraschung, denn die subjektiven Argumentationsmuster der befragten Jugendlichen weichen von den Annahmen, wie sie in der wissenschaftlichen Literatur nicht selten zu finden sind, sehr deutlich ab: Es lässt sich eine idealtypische Argumentationsfigur „Gesundheit – Sport – Fitness“ rekonstruieren, in deren Konsequenz „Gesundheit“ für Jugendliche zwar eine mehr oder weniger „selbstverständliche“ und „wichtige“ Bedingung sportlicher Aktivität ist, jedoch nicht etwa ein Motiv, das dem Sporttreiben als Wirkungserwartung unterstellt würde. Vielmehr treiben die Jugendlichen Sport, um ihre Fitness – i.S. von guter körperlicher Leistungsfähigkeit,
aber auch von gutem körperlichen Aussehen – zu verbessern.
Der Aufbau der Arbeit folgt dem typischen Algorithmus: Beginnend mit Problemlage und Forschungsstand (Kapitel 2 und 3), über die daraus abgeleitete Fragestellung (Kapitel 4) für den analytischen Teil (Kapitel 6 bis 8), der sich an das Kapitel 5 mit dem methodischen Vorgehen anschließt. Die Befunde werden hinsichtlich ihrer Implikationen in Kapitel 9 diskutiert und eine kurze Zusammenfassung (Kapitel 10) rundet diese Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemlage
- Zum Stand der Forschung
- Zwischenbilanz und leitende Fragestellung
- Methode
- Qualitative empirische Sozialforschung
- Methoden der Datenerhebung, Aufbereitung und Auswertung
- "Zum Sportverständnis von Jugendlichen" - der Hintergrund der Studie
- Datenerhebung
- Datenaufbereitung
- Datenauswertung
- Die Rahmenbedingungen für das Teilprojekt "Gesundheit"
- Datenerhebung und Aufbereitung
- Datenauswertung: Die Auswertungsstrategie
- Kritische Anmerkungen
- Zum Bedeutungsumfang von "Gesundheit" und "Fitness" bei Jugendlichen
- Gesundheit - was ist gemeint?
- Gesundheit als Handlungsvoraussetzung
- (Sportliche) Handlungseffekte
- Unspezifische Definitionen
- Äußeres Erscheinungsbild
- Sonstige Bedeutungen
- Die Assoziationsanalyse zu "Gesundheit"
- Der Stellenwert von "Gesundheit" bei Jugendlichen
- Was verstehen die Jugendlichen unter "Fitness"?
- Die innerbegriffliche Perspektive auf "Fitness"
- Allgemeine (körperliche) Leistungsfähigkeit
- (Figurbezogenes) Aussehen
- Die kontextuelle Perspektive
- Sportarten
- Sportkontexte
- Intensität
- Geschlecht
- Alter
- Zwischenfazit
- Die Argumentationsfigur "Gesundheit - Sport - Fitness" im Sportverständnis Jugendlicher
- "Gesundheit" im Sportverständnis der Jugendlichen
- Die Funktionsperspektive: "Gesundheit" als Voraussetzung sportlicher Aktivität
- Die Effektperspektive: negative gesundheitliche Folgen sportlicher Aktivität
- Die Effektperspektive: Positive gesundheitliche Folgen des Sporttreibens
- "Fitness" im Sportverständnis der Jugendlichen
- Die Funktionsperspektive: "Fitness" als Voraussetzung sportlicher Aktivität
- Die Effektperspektive: "Fitness" als (erwartete) Konsequenz sportlicher Aktivität
- Fazit: Die Zweck-Mittel-Relation "Gesundheit – Sport – Fitness"
- Gruppierungen
- "Gesundheit" und "Fitness" - eine Frage des Geschlechts?
- Prägt die Sporterfahrung die Einstellungen zu "Gesundheit" und "Fitness"?
- Diskussion der Befunde
- Die Ergebnisse vor dem Hintergrund aktueller Forschung
- Inhaltliche Implikationen
- Methodische Implikationen
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht subjektive Gesundheitskonzepte von Jugendlichen, indem sie Daten aus einer umfassenden Studie zum Sportverständnis von Jugendlichen nutzt. Ziel ist es, die subjektiven Vorstellungen von Gesundheit bei Jugendlichen zu analysieren und ihre Bedeutung im Kontext von Sport und Fitness zu erforschen. Dabei soll die Relevanz von Gesundheitsaspekten im Sportverständnis Jugendlicher untersucht werden.
- Subjektive Gesundheitskonzepte von Jugendlichen
- Die Rolle von Gesundheit und Fitness im Sportverständnis
- Die Bedeutung von "Gesundheit" und "Fitness" als Motivationsfaktoren für sportliche Aktivität
- Die Verbindung zwischen Sport, Gesundheit und Fitness in der Perspektive von Jugendlichen
- Die Relevanz von Geschlecht und Sporterfahrung für die subjektive Wahrnehmung von Gesundheit und Fitness
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit zeichnet zunächst die Problemlage und den aktuellen Forschungsstand zum Thema subjektive Gesundheitskonzepte von Jugendlichen nach. Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Die Methode beschreibt das qualitative Forschungsdesign und die Datenerhebungs- und Auswertungsprozesse der Studie. Kapitel 6 und 7 beleuchten den Bedeutungsumfang von "Gesundheit" und "Fitness" bei Jugendlichen und untersuchen die Argumentationsfigur "Gesundheit - Sport - Fitness" im Sportverständnis der Jugendlichen. Die Ergebnisse werden anschließend diskutiert und ihre Implikationen für zukünftige Forschung und Praxis beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche subjektive Gesundheitskonzepte, Sportverständnis, Jugendliche, "Gesundheit", "Fitness", qualitative Sozialforschung, Datenerhebung, Datenauswertung, Motivationsfaktoren, Geschlecht, Sporterfahrung, Implikationen für Forschung und Praxis.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Rosenkranz (Autor:in), 2006, Subjektive Gesundheitskonzepte von Jugendlichen – zur Argumentationsfigur „Gesundheit – Sport – Fitness“ im Sportverständnis Jugendlicher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69934