„Die Olympischen Spiele 1936 werden für das nationalsozialistische Deutschland von geradezu ungeheurer Bedeutung sein! Diese Behauptung wird jedem sofort einleuchten,der nur einen Augenblick darüber nachdenkt, daß durch die Olympiade 1936 unser Vaterland wochenlang in den Mittelpunkt des Weltgeschehens gerückt wird. Mit diesen Spielen ist uns ein unschätzbares Propagandamittel in die Hand gegeben worden.“
Mit den XI. Olympischen Spielen 1936 fand zum ersten Mal eine Olympiade in einem diktatorisch regierten Land statt. Berlin hatte den Zuschlag für die Ausrichtung der Spiele noch zur Zeit der Weimarer Republik erhalten, durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten änderten sich die politischen Verhältnisse in Deutschland im Januar 1933 allerdings grundlegend. Den Nationalsozialisten war mit den Olympischen Spielen ein Weltereignis in die Hände gelegt worden, das bald als einmalige Gelegenheit zur Selbstdarstellung des Regimes erkannt wurde.
Ziel war es, eine Olympiade zu organisieren, an die sich die Welt noch lange erinnern und deren Organisation sich positiv auf das Ansehen Deutschlands und des nationalsozialistischen Regimes auswirken sollte. Dieses Ziel wurde erreicht; die beeindruckende Show, die Atmosphäre im Stadion, die sportlichen Höchstleistungen blieben vielen der Zuschauer, Teilnehmer und Journalisten in Erinnerung. Nicht zuletzt durch den Olympiafilm von Leni Riefenstahl wurden die Berliner Spiele als Spiele der Rekorde zu einem Mythos. Die nationalsozialistische Propaganda im Umfeld der Olympischen Spiele schaffte es, die Weltöffentlichkeit über die wahre Natur des NS-Regimes zu täuschen bzw. dazu zu bewegen, über die tatsächlichen Verhältnisse in Deutschland hinwegzusehen, zumindest solange bis die Spielen vorüber waren. Um zu zeigen, wie das Weltereignis der Olympischen Spiele 1936 als Propagandaveranstaltung genutzt wurde, beschäftigt sich diese Arbeit damit, welche Ziele die nationalsozialistische Propaganda in der Vorbereitungsphase und bei den Olympischen Sommerspielen an sich verfolgte, welche Mittel sie dazu einsetzte und wie erfolgreich sie damit war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I.) Von der Ablehnung der olympischen Idee bis zur Erklärung zur Reichsangelegenheit durch das NS-Regime
- II.) Bewusste und organisierte propagandistische Massendemonstration des NS-Regimes
- a) Ziele der Propaganda
- b) Propaganda im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele
- III.) Das Scheitern der Boykottbewegung und die Rolle des IOC
- IV.) Die Olympischen Sommerspiele als Weltereignis und Höhepunkt der Propaganda
- V.) Der Mythos der Berliner Spiele
- VI.) Folgen der Olympischen Spiele von 1936
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Berliner Olympischen Spiele von 1936 und analysiert deren Nutzung als Propagandainstrument durch das nationalsozialistische Regime. Das Hauptziel ist es, die strategischen Ziele der NS-Propaganda im Vorfeld und während der Spiele aufzuzeigen und deren Erfolg zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet dabei die Kombination aus Weltereignis und gezielter Inszenierung.
- Die Instrumentalisierung der Olympischen Spiele durch das NS-Regime
- Die propagandistischen Ziele und Strategien der Nationalsozialisten
- Der Erfolg der Propaganda und die Täuschung der Weltöffentlichkeit
- Die Rolle des IOC und das Scheitern der Boykottbewegung
- Die langfristigen Folgen der Spiele
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die immense Bedeutung der Olympischen Spiele 1936 für das nationalsozialistische Deutschland heraus. Sie betont, dass die Spiele das Land wochenlang in den Mittelpunkt des Weltgeschehens rückten und ein unschätzbares Propagandamittel darstellten. Die Arbeit untersucht, wie die Nationalsozialisten dieses Weltereignis nutzten, um ihr Regime darzustellen und die Weltöffentlichkeit zu beeinflussen. Es wird deutlich gemacht, dass das Ziel darin bestand, eine beeindruckende Show zu inszenieren, die das Ansehen Deutschlands und des Regimes steigern sollte.
I.) Von der Ablehnung der olympischen Idee bis zur Erklärung zur Reichsangelegenheit durch das NS-Regime: Dieses Kapitel beschreibt den anfänglichen Widerstreit zwischen der olympischen Idee und der NS-Ideologie. Die Nationalsozialisten lehnten die olympische Idee zunächst ab, sahen aber bald das Potential der Spiele für Propaganda. Die Schlüsselrolle von Carl Diem und Theodor Lewald bei der Sicherung der Spiele für Berlin und die Überwindung des anfänglichen Widerstandes Hitlers werden detailliert dargestellt. Das Kapitel verdeutlicht den Wandel der NS-Haltung von Ablehnung zur Nutzung der Spiele als Propagandainstrument.
Schlüsselwörter
Berliner Olympiade 1936, Nationalsozialismus, Propaganda, Weltereignis, IOC, Boykottbewegung, Carl Diem, Theodor Lewald, Leni Riefenstahl, Völkerverständigung, Sportpolitik
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Arbeit: "Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin - Ein Instrument der NS-Propaganda"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Nutzung der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin als Propagandainstrument durch das nationalsozialistische Regime. Sie untersucht die strategischen Ziele der NS-Propaganda, ihren Erfolg und die Kombination aus Weltereignis und gezielter Inszenierung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Instrumentalisierung der Olympischen Spiele durch das NS-Regime, die propagandistischen Ziele und Strategien der Nationalsozialisten, den Erfolg der Propaganda und die Täuschung der Weltöffentlichkeit, die Rolle des IOC und das Scheitern der Boykottbewegung sowie die langfristigen Folgen der Spiele.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, I.) Von der Ablehnung der olympischen Idee bis zur Erklärung zur Reichsangelegenheit durch das NS-Regime, II.) Bewusste und organisierte propagandistische Massendemonstration des NS-Regimes (mit Unterpunkten a) Ziele der Propaganda und b) Propaganda im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele), III.) Das Scheitern der Boykottbewegung und die Rolle des IOC, IV.) Die Olympischen Sommerspiele als Weltereignis und Höhepunkt der Propaganda, V.) Der Mythos der Berliner Spiele, VI.) Folgen der Olympischen Spiele von 1936 und Schluss.
Was ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, die strategischen Ziele der NS-Propaganda im Vorfeld und während der Spiele aufzuzeigen und deren Erfolg zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet die Kombination aus Weltereignis und gezielter Inszenierung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Berliner Olympiade 1936, Nationalsozialismus, Propaganda, Weltereignis, IOC, Boykottbewegung, Carl Diem, Theodor Lewald, Leni Riefenstahl, Völkerverständigung, Sportpolitik.
Wie wird die Einleitung beschrieben?
Die Einleitung hebt die immense Bedeutung der Spiele 1936 für das nationalsozialistische Deutschland hervor, betont die Nutzung als Propagandamittel und untersucht, wie die Nationalsozialisten das Weltereignis nutzten, um ihr Regime darzustellen und die Weltöffentlichkeit zu beeinflussen. Das Ziel der Inszenierung einer beeindruckenden Show zur Steigerung des Ansehens Deutschlands und des Regimes wird deutlich gemacht.
Was wird im Kapitel "Von der Ablehnung der olympischen Idee bis zur Erklärung zur Reichsangelegenheit durch das NS-Regime" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den anfänglichen Widerstreit zwischen der olympischen Idee und der NS-Ideologie, das Potential der Spiele für Propaganda, die Schlüsselrolle von Carl Diem und Theodor Lewald und den Wandel der NS-Haltung von Ablehnung zur Nutzung der Spiele als Propagandainstrument.
- Arbeit zitieren
- M.A. Stephanie Günther (Autor:in), 2005, Die olympischen Spiele 1936 in Berlin. Außenwirkung. Weltereignis oder Propagandaveranstaltung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69946