Obwohl es außerparlamentarische Bewegungen bereits in den fünfziger Jahren gegeben hat, war die Nachkriegsbewegung der 68er aufgrund ihrer Breitenwirkung, die Gewalttätigkeit einzelner Aktionen sowie die Schärfe der politischen Polarisierung ein neuartiges Phänomen in der Nachkriegsgeschichte. Doch Notstandgesetze und Bildungsmisere können, wie oft behauptet wird, nicht die einzigen Gründe für diese bisher einzigartige Bewegung in der noch jungen BRD sein. In meiner Arbeit möchte ich auf weitere Ursachen eingehen und dabei diese in Beziehung zueinander setzen.
Zu Beginn meiner Arbeit werde ich auf die Gesellschaft der BRD Anfang der vierziger bis Ende der sechziger Jahre eingehen und herausstellen, welche Bedingungen für den Protest der 68er vorteilhaft waren. Im Anschluss gehe ich auf die „Bildungskatastrophe“ und die daraus resultierenden Reformdebatten ein, durch die der Protest überhaupt erst zustande gekommen ist. Weiterhin möchte ich die Resonanz der Großen Koalition in der Bevölkerung darstellen, welche die Bildung der Außerparlamentarischen Opposition (APO) durch die Notstandsgesetze und die Ausschaltung der Opposition begünstigte, um dann anschließend auf die Entstehung und Entwicklung der APO einzugehen. Als vorletzten Punkt diskutiere ich internationale Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Studentenbewegung. Abschließend werde ich noch kurz die Rolle Rudi Dutschkes und die Osterunruhen behandeln, mit denen die Studentenproteste ihren Höhepunkt fanden.
In meiner Ausarbeitung werde ich nicht primär auf den Verlauf der Studentenbewegung, insbesondere nach 1968, und auf ihre Ziele eingehen. Ferner beziehe ich mich in meiner Arbeit fast ausschließlich auf neuere Literatur, da die Autoren älterer Literatur entweder mit der 68er Bewegung sympathisierten oder sie kategorisch ablehnten. Diese Selektion schien mir wichtig, um zu einem möglichst neutralen Bild der Ursachen zu gelangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein Abriss der Gesellschaftsentwicklung in der BRD Anfang der vierziger bis Ende der sechziger Jahre
- „Bildungskatastrophe“ und Reformdebatten
- Die Ausgangslage
- Bildungsreformdiskussionen
- Die Resonanz der Großen Koalition in der Öffentlichkeit
- Die Entstehung und Entwicklung der Außerparlamentarischen Opposition (APO)
- Internationale Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Studentenbewegung
- Rudi Dutschke und die Osterunruhen 1968
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Ursachen der Studentenbewegung der 1960er Jahre, insbesondere mit den Bedingungen, die diese Bewegung ermöglichten und förderten. Die Arbeit konzentriert sich auf die gesellschaftliche und politische Situation in der Bundesrepublik Deutschland zwischen den 1940er und 1960er Jahren und analysiert die Rolle der „Bildungskatastrophe“, der Großen Koalition und der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in der Entstehung und Entwicklung der Studentenbewegung.
- Gesellschaftliche und politische Bedingungen in der BRD
- Die „Bildungskatastrophe“ und Reformdiskussionen
- Die Rolle der Großen Koalition und der Notstandsgesetze
- Die Entstehung und Entwicklung der APO
- Internationale Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Studentenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ursachen der 68er Bewegung in den Kontext der Nachkriegsgeschichte und skizziert die Struktur der Arbeit. Das zweite Kapitel analysiert die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD zwischen den 1940er und 1960er Jahren, die sich durch einen starken Fokus auf den Wiederaufbau und Wirtschaftswachstum auszeichnete. Das dritte Kapitel beleuchtet die „Bildungskatastrophe“ und die daraus resultierenden Reformdiskussionen, die die Studentenbewegung begünstigten. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Resonanz der Großen Koalition in der Öffentlichkeit und der Rolle der Notstandsgesetze bei der Bildung der APO. Das fünfte Kapitel untersucht die Entstehung und Entwicklung der APO, während das sechste Kapitel internationale Ereignisse und ihre Auswirkungen auf die Studentenbewegung beleuchtet. Das siebte Kapitel behandelt die Rolle Rudi Dutschkes und die Osterunruhen 1968, die den Höhepunkt der Studentenproteste markierten. Das Fazit soll eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine Einordnung in den historischen Kontext liefern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Themen wie Studentenbewegung, 68er Bewegung, gesellschaftliche Transformation, Bildungsreform, Notstandsgesetze, Außerparlamentarische Opposition (APO), internationale Ereignisse, Rudi Dutschke und die Osterunruhen.
- Arbeit zitieren
- Holger Kiesow (Autor:in), 2004, Die Ursachen der 68er, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69969