Das Problemfeld des Tschetschenienkonflikts
Die Beziehung zwischen der Kaukasusrepublik Tschetschenien und Russland wird seit Jahrhunderten durch Konflikte geprägt. In der jüngsten Vergangenheit mündeten diese in militärischen Auseinandersetzungen, an dessen Ende der Erste und Zweite Tschetschenienkrieg standen. Grundlage dieses Konfliktes ist der Status der Republik Tschetschenien. Hier stehen zwei völlig unterschiedliche Auffassungen gegenüber: zum einen hält Moskau an Tschetschenien als Teil der Russischen Föderation ohne ein Recht auf Separation fest und zum anderen beruft sich die tschetschenische Führung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Grundlage seiner staatlichen Souveränität.
Zu Beginn bilden der Realismus Hans J. Morgenthaus und der Neorealismus von Kenneth N. Waltz den theoretischen Strang dieser Arbeit. Dabei sollen die wichtigsten Kernaussagen kurz dargestellt werden. In diesem Zusammenhang wird versucht auch auf Fragen wie z. Bsp.: „Inwieweit können zwischenstaatliche Konflikt friedlich gelöst werden?“ „Kommt es zwangsläufig zu einer kriegerischen Auseinandersetzung wenn Machtverlustsängste mit im Spiel sind?“ einzugehen. Des Weiteren sollen die theoretischen Erkenntnisse im empirischen Teil auf ihre Aussagekraft hin überprüft werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Das Problemfeld des Tschetschenienkonflikts
- Theoretischer Ansatz
- Der Realismus nach Hans J. Morgenthau
- Vom Realismus zum Neorealismus
- Die Tschetschenienkriege
- Auf dem Weg in den Ersten Krieg
- Wirtschaftliche und geopolitische Interessen
- Der Zweite Tschetschenienkrieg
- Die Interessen der russischen Regierung und das Argument der bedrohten Integrität
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Tschetschenienkonflikt und analysiert die Hintergründe und Motive des russischen Eingreifens aus politischer und theoretischer Sicht. Die Arbeit soll die Komplexität des Konflikts beleuchten und die Rolle des Realismus und Neorealismus in der Analyse zwischenstaatlicher Konflikte erörtern.
- Der Status der Republik Tschetschenien und der Konflikt um Selbstbestimmungsrecht
- Der Einfluss des Realismus und Neorealismus auf die Analyse des Konflikts
- Die Motive und Interessen der russischen Regierung im Tschetschenienkonflikt
- Die Rolle geopolitischer und wirtschaftlicher Faktoren im Konflikt
- Die Auswirkungen des Tschetschenienkonflikts auf die Region und die internationale Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt das Problemfeld des Tschetschenienkonflikts vor und beleuchtet die historischen Wurzeln sowie die verschiedenen Perspektiven auf den Konflikt. Der Fokus liegt dabei auf dem Status der Republik Tschetschenien und den gegensätzlichen Auffassungen von Russland und Tschetschenien bezüglich des Selbstbestimmungsrechts.
Im zweiten Kapitel wird der theoretische Ansatz der Arbeit erläutert. Dabei werden die Grundannahmen des Realismus nach Hans J. Morgenthau sowie die Weiterentwicklung des Neorealismus durch Kenneth N. Waltz und weitere Vertreter vorgestellt.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Tschetschenienkriege. Es beleuchtet die Ereignisse, die zum Ersten Krieg führten, analysiert die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der beteiligten Akteure und behandelt die Ursachen und Hintergründe des Zweiten Tschetschenienkriegs. Dabei werden insbesondere die Motive der russischen Regierung, die innerenpolitischen Faktoren sowie die Rolle geopolitischer, ökonomischer und nationaler Interessen untersucht.
Schlüsselwörter
Tschetschenienkonflikt, Realismus, Neorealismus, Russland, Selbstbestimmungsrecht, geopolitische Interessen, Wirtschaftliche Interessen, Tschetschenienkriege, Terrorismus.
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- Diplom Politikwissenschaftlerin Nicole Haak (Author), 2004, Tschetschenien: der Stachel im Fleisch des russischen Riesen? Der Tschetschenienkonflikt - Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/69979