Das Forschungsgebiet der gentechnisch veränderten Organismen (GVO) ist ein weltweit expandierendes wissenschaftliches Themengebiet. Die Gentechnik wird im Leben jedes Einzelnen direkt oder indirekt eine immer größere Rolle spielen und erfordert, unabhängig von der jeweiligen persönlichen Haltung zu diesem Thema, eine kritische Betrachtung und Auseinandersetzung. Das Thema nimmt an Bedeutung ständig zu und stellt auch für Übersetzer ein noch wachsendes Arbeitsfeld mit hohen fachlichen Herausforderungen dar. Die zunehmende Relevanz der GVO war der Grund für die Wahl des Themas der vorliegenden Arbeit.
Mit Hilfe der Gentechnik wird das Erbgut von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen verändert und für die Forschung und kommerzielle Zwecke nutzbar gemacht. In Deutschland und Frankreich sind gentechnisch veränderte Organismen höchst umstritten. Die Kontroverse wirft nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische, politische, rechtliche sowie ethische Fragen auf. Es ist also ein Gebiet, mit dem sich nicht nur Wissenschaftler auseinandersetzen müssen, sondern das auch vermehrt in der Öffentlichkeit Fragen aufwirft.
Damit ein Übersetzer dem fachlichen Niveau angemessen übersetzen kann, ist es notwendig, dass er über fundierte Fachkenntnisse des jeweiligen Gebietes verfügt. Den Anfang dieser Arbeit bildet daher mit Kapitel 2 eine Einführung in das Thema gentechnisch veränderter Organismen. Es werden zunächst kurz verschiedene Arten der Gentechnik, bei denen gentechnisch veränderte Organismen zur Anwendung kommen, aufgezeigt. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wurde die Betrachtung auf den Bereich der Gentechnik bei Pflanzen beschränkt, anhand dessen in das Thema eingeführt wird und Zusammenhänge verdeutlicht werden. Es werden die Ziele und Anwendungsbereiche beschrieben und die Methoden des Gentransfers vorgestellt. Die geschichtliche Entwicklung wird kurz dargelegt. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf die Freisetzungen und den kommerziellen Anbau eingegangen, im Anschluss daran die Risiken für Mensch und Umwelt erläutert und mögliche Problemlösungsstrategien aufgezeigt. Den Abschluss dieses Kapitels bilden ein Blick auf den bestehenden rechtlichen Rahmen und ein Ausblick auf die zu erwartenden Entwicklungen. Nicht selten sieht sich ein Übersetzer in der Praxis gezwungen, seine Arbeitsmittel wie Lexika oder Enzyklopädien durch selbst erstellte Terminologielisten zu vervollständigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Fachgebiet gentechnisch veränderter Organismen
- 2.1. Ziele und Anwendungsbereiche der Gentechnik bei Pflanzen
- 2.1.1. Gesteigerte Resistenzen und Toleranz gegen umweltbedingte Stressfaktoren
- 2.1.2. Veränderungen an Lebensmittel-Inhaltsstoffen
- 2.1.3. Veränderung von Zierpflanzen
- 2.1.4. Rohstofferzeugung
- 2.1.5. Entgiftung und Sanierung von Böden
- 2.2. Methoden des Gentransfers
- 2.3. Geschichtliche Entwicklung der Gentechnik bei Pflanzen
- 2.4. Freisetzungen und kommerzieller Anbau
- 2.5. Risiken für Mensch und Umwelt
- 2.6. Problemlösungsstrategien
- 2.7. Rechtlicher Rahmen der Gentechnik bei Pflanzen
- 2.8. Ausblick
- 2.1. Ziele und Anwendungsbereiche der Gentechnik bei Pflanzen
- 3. Terminologiewissenschaftliche Grundlagen
- 3.1. Grundbegriffe
- 3.2. Eindeutigkeit und Eineindeutigkeit
- 3.3. Deskriptive und normende Terminologiearbeit
- 3.4. Zur Frage der Äquivalenz
- 4. Terminologie der gentechnisch veränderten Organismen
- 4.1. Textkorpus und Vorgehensweise
- 4.2. Alphabetische Register
- 4.2.1. Alphabetisches Register Deutsch - Französisch
- 4.2.2. Alphabetisches Register Französisch – Deutsch
- 4.3. Glossar Deutsch - Französisch
- 5. Fachsprache und Gemeinsprache
- 5.1. Was ist Fachsprache?
- 5.2. Was ist Gemeinsprache?
- 5.3. Binnendifferenzierung von Fachsprache
- 5.4. Fachsprache und Gemeinsprache
- 6. Wissenschaftssprache
- 6.1. Makrostruktur
- 6.2. Darstellungsweise
- 6.3. Einfluss des Griechischen und Lateinischen
- 6.4. Einfluss des Englischen
- 7. Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge in populärwissenschaftlichen Texten
- 7.1. Erzählerische Darstellung
- 7.2. Metaphern
- 7.3. Veränderungen bei Stil und Syntax
- 7.4. Verringerte Menge und Dichte der wissenschaftlichen Information
- 7.5. Veranschaulichungsmaterial
- 8. Vermittlung von Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten
- 8.1. Erklärung der Termini durch explizite, eingehendere Definitionen
- 8.2. Erklärung der Termini durch kurze Definitionen
- 8.3. Implizite Erklärung der Termini
- 8.4. Umschreiben der Termini
- 8.5. Nichterklären der Termini
- 8.6. Sprachliche und wortspielerische Anknüpfung
- 8.7. Scheinverständlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Sprachgebrauch im Deutschen und Französischen zum Thema gentechnisch veränderter Organismen (GVO). Ziel ist die Erstellung eines zweisprachigen Glossars und die Analyse von Vermittlungsstrategien wissenschaftlicher Zusammenhänge in populärwissenschaftlichen Texten. Der Vergleich der Fach- und Gemeinsprache in beiden Sprachen steht im Mittelpunkt.
- Erstellung eines zweisprachigen Glossars für GVO-Terminologie.
- Vergleich der wissenschaftlichen Sprache im Deutschen und Französischen.
- Analyse von Vermittlungsstrategien für GVO-Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten.
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Fach- und Gemeinsprache im Kontext von GVO.
- Bewertung der Effektivität verschiedener Vermittlungsansätze.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage und Methodik. Sie skizziert die Struktur der Arbeit und die wichtigsten Forschungsfragen, die im Laufe der Arbeit behandelt werden.
2. Das Fachgebiet gentechnisch veränderter Organismen: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das Forschungsgebiet der gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Es beschreibt die Ziele und Anwendungsbereiche der Gentechnik bei Pflanzen, die Methoden des Gentransfers, die geschichtliche Entwicklung, Freisetzungen und kommerziellen Anbau, Risiken für Mensch und Umwelt, Problemlösungsstrategien und den rechtlichen Rahmen. Die einzelnen Unterkapitel beleuchten verschiedene Aspekte, von der Steigerung von Resistenzen bis hin zur rechtlichen Regulierung, und zeichnen ein detailliertes Bild des komplexen Themas.
3. Terminologiewissenschaftliche Grundlagen: Dieses Kapitel legt die terminologiewissenschaftlichen Grundlagen für die Analyse der GVO-Terminologie dar. Es definiert Grundbegriffe wie Eindeutigkeit, Äquivalenz und beschreibt die verschiedenen Arten der Terminologiearbeit (deskriptiv und normend). Die Diskussion der Äquivalenz ist besonders wichtig für den späteren Vergleich der deutschen und französischen Terminologie.
4. Terminologie der gentechnisch veränderten Organismen: In diesem zentralen Kapitel wird das zweisprachige Glossar vorgestellt. Es beschreibt die Methodik der Erstellung, das verwendete Textkorpus und die alphabetischen Register im Deutschen und Französischen. Das Glossar selbst stellt einen Kernbestandteil der Arbeit dar und dient als Grundlage für den Vergleich der Fachsprachen.
5. Fachsprache und Gemeinsprache: Dieses Kapitel beleuchtet die Charakteristika von Fach- und Gemeinsprache. Es definiert beide Sprachformen und analysiert die Binnendifferenzierung der Fachsprache, um ein besseres Verständnis für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Kontext der GVO-Terminologie zu schaffen. Der Vergleich der beiden Sprachformen ist essentiell für die spätere Analyse der populärwissenschaftlichen Vermittlung.
6. Wissenschaftssprache: Dieses Kapitel analysiert die Wissenschaftssprache im Kontext der GVO-Forschung, mit einem Fokus auf die Makrostruktur, Darstellungsweise und den Einfluss des Griechischen, Lateinischen und Englischen auf die Fachterminologie. Es betrachtet die spezifischen sprachlichen Merkmale, die wissenschaftliche Texte charakterisieren.
7. Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge in populärwissenschaftlichen Texten: Dieses Kapitel analysiert die Strategien der populärwissenschaftlichen Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Zusammenhänge. Es untersucht unterschiedliche narrative Ansätze, den Einsatz von Metaphern, Veränderungen von Stil und Syntax, die Reduktion der Informationsdichte und den Gebrauch von Veranschaulichungsmaterial.
8. Vermittlung von Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die verschiedenen Methoden der Vermittlung von Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten. Es analysiert explizite und implizite Erklärungen, Umschreibungen, das Nichterklären von Termini, sprachliche Anknüpfungspunkte und den Effekt von Scheinverständlichkeit. Die Analyse zeigt die Vielfalt der Strategien und deren jeweilige Wirkung auf das Verständnis des Lesers.
Schlüsselwörter
Gentechnisch veränderte Organismen (GVO), Terminologie, Fachsprache, Gemeinsprache, Übersetzung, Frankreich, Deutschland, Wissenschaftssprache, Populärwissenschaft, Vermittlung, Glossar, Äquivalenz, Terminologiearbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Sprachvergleich im Kontext gentechnisch veränderter Organismen
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht den Sprachgebrauch im Deutschen und Französischen zum Thema gentechnisch veränderter Organismen (GVO). Der Fokus liegt auf der Erstellung eines zweisprachigen Glossars und der Analyse von Strategien zur Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte in populärwissenschaftlichen Texten. Ein zentraler Aspekt ist der Vergleich von Fach- und Gemeinsprache in beiden Sprachen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt auf die Erstellung eines zweisprachigen Glossars zur GVO-Terminologie ab. Weiterhin werden die wissenschaftliche Sprache im Deutschen und Französischen verglichen, Strategien zur Vermittlung von GVO-Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten analysiert, Unterschiede zwischen Fach- und Gemeinsprache untersucht und die Effektivität verschiedener Vermittlungsmethoden bewertet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung, Das Fachgebiet gentechnisch veränderter Organismen, Terminologiewissenschaftliche Grundlagen, Terminologie der gentechnisch veränderten Organismen (inkl. Glossar), Fachsprache und Gemeinsprache, Wissenschaftssprache, Vermittlung wissenschaftlicher Zusammenhänge in populärwissenschaftlichen Texten und Vermittlung von Fachtermini in populärwissenschaftlichen Texten. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, von der Einführung in die Gentechnik bis hin zur Analyse verschiedener Vermittlungsstrategien in populärwissenschaftlichen Texten.
Was beinhaltet das Kapitel "Das Fachgebiet gentechnisch veränderter Organismen"?
Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das Forschungsgebiet der GVO, einschließlich der Ziele und Anwendungsbereiche der Gentechnik bei Pflanzen, der Methoden des Gentransfers, der geschichtlichen Entwicklung, Risiken für Mensch und Umwelt, Problemlösungsstrategien und des rechtlichen Rahmens. Es liefert einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Aspekte des Themas.
Was wird im Kapitel zur Terminologie der GVO behandelt?
Dieses Kapitel stellt das zentrale Ergebnis der Arbeit dar: ein zweisprachiges Glossar. Es beschreibt die Methodik der Glossare Erstellung, das verwendete Textkorpus und die alphabetischen Register in Deutsch und Französisch. Das Glossar dient als Grundlage für den Vergleich der Fachsprachen.
Wie werden Fachsprache und Gemeinsprache in der Arbeit verglichen?
Die Arbeit definiert und charakterisiert sowohl Fach- als auch Gemeinsprache und analysiert die Binnendifferenzierung der Fachsprache. Dieser Vergleich dient dem besseren Verständnis der Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Kontext der GVO-Terminologie und ist essentiell für die Analyse der populärwissenschaftlichen Vermittlung.
Welche Aspekte der Wissenschaftssprache werden untersucht?
Die Analyse der Wissenschaftssprache konzentriert sich auf die Makrostruktur wissenschaftlicher Texte, die Darstellungsweise und den Einfluss von Griechisch, Lateinisch und Englisch auf die Fachterminologie. Es werden die sprachlichen Merkmale untersucht, die wissenschaftliche Texte charakterisieren.
Wie werden die Vermittlungsstrategien in populärwissenschaftlichen Texten analysiert?
Die Arbeit analysiert die Strategien zur Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Zusammenhänge in populärwissenschaftlichen Texten. Untersucht werden narrative Ansätze, der Gebrauch von Metaphern, Veränderungen von Stil und Syntax, die Reduktion der Informationsdichte und der Einsatz von Veranschaulichungsmaterial. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse verschiedener Methoden zur Vermittlung von Fachtermini, von expliziten Definitionen bis hin zum impliziten Erklären oder Umschreiben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Gentechnisch veränderte Organismen (GVO), Terminologie, Fachsprache, Gemeinsprache, Übersetzung, Frankreich, Deutschland, Wissenschaftssprache, Populärwissenschaft, Vermittlung, Glossar, Äquivalenz, Terminologiearbeit.
- Arbeit zitieren
- Merle Ines Heidtmann (Autor:in), 2006, Terminologie der gentechnisch veränderten Organismen im Französischen und Deutschen und ihre populärwissenschaftliche Vermittlung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70078