Mit der Schlacht von Actium im August 30 v. Chr. hatte Octavian Antonius, seinen Konkurrenten um die Macht, ausgeschaltet. Ägypten als reiches Land wurde neue Provinz des römischen Reiches. Bis Mitte 29 v. Chr. klärte Octavian die Verhältnisse im Osten neu. Mit den erbeuteten Schätzen des ptolemäischen Königshauses, den Einnahmen aus Ägypten sowie anderer Kriegsbeute war die Versorgung der Veteranen - auch die des Antonius und Lepidus - und entsprechend auch deren Loyalität gewährleistet. Octavian war nun alleiniger Herrscher des römischen Weltreichs. Doch die Art und Weise seiner Herrschaftsausübung stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Das Triumvirat zwischen Antonius, Lepidus und dem Sieger war zerbrochen und "[v]om alten Staat bestand nur noch das nackte Regelwerk"1. In Rom wollte sich Octavian als Befreier und als Bewahrer vor der orientalischen Gefahr, vor ägyptischer Fremdherrschaft und barbarischer Gesinnung, als Vollstrecker des Gottes Apollo verstanden wissen. Macht und Ruhm, welche ihm mit Actium zugefallen waren, sollten nicht auf die Rivalität zweier verfeindeter römischer Generäle zurückgeführt werden. Vielmehr hatte Octavian mit Hilfe der Götter das Vaterland vor Schande und Demütigung bewahrt. Und in seiner Rolle als Retter des Vaterlandes versprach er, den Staat wieder herzustellen, womit für einen Römer selbstverständlich ein neues Erstarken der Republik verbunden war. Das Agieren Octavians mündete schließlich in den Staatsakt von 27 v. Chr., mit welchem das Prinzipat des Augustus beschlossen und offiziell die res publica wiederhergestellt worden war.
Vor diesen Hintergrund soll geklärt werden, mit welchen Maßnahmen der Staatsakt ab 30 v. Chr. vorbereitet wurde und inwieweit der Senat letztendlich lediglich als Instrument Octavians fungierte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die rechtlichen Grundlagen der Herrschaft Octavians
- Der Glanz von Actium: Ehrenbeschlüsse und Propaganda
- Der Empfang in Rom durch Senat und Volk
- Der Triumphzug
- Denkmäler und Prunkbauten
- Die Schließung des Ianustempels und die pax Romana
- Maßnahmen zur Machtabsicherung
- Beseitigung von Gegnern und Förderung von Anhängern
- Die lex Saenia
- Octavian und die senatorische Führungsschicht
- Veränderung der staatsrechtlichen Stellung und Vorbereitung des Staatsakts
- Die Hinterzimmerreden
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Maßnahmen, die Octavian ab 30 v. Chr. ergriff, um seine Macht zu festigen und die Voraussetzungen für den Staatsakt von 27 v. Chr. zu schaffen, der zur Etablierung des Prinzipats des Augustus führte.
- Die rechtlichen Grundlagen der Herrschaft Octavians
- Die Rolle des Senats als Instrument der Macht
- Propaganda und Legitimierung der Macht
- Die Beseitigung von Gegnern und die Förderung von Anhängern
- Die Vorbereitung des Staatsakts von 27 v. Chr.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Situation nach der Schlacht von Actium und beschreibt Octavians Anspruch auf die Macht. Das zweite Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Grundlagen der Herrschaft Octavians, wobei besonders auf die Rolle des Konsulats und den consensus universorum eingegangen wird. Das dritte Kapitel behandelt die Propaganda und die Ehrenbeschlüsse, die Octavian nach seinem Sieg in Actium zuteil wurden. Der vierte Abschnitt widmet sich den Maßnahmen zur Machtabsicherung, die von Octavian ergriffen wurden, wie zum Beispiel die Beseitigung von Gegnern und die Förderung von Anhängern. Kapitel fünf widmet sich den Hinterzimmerreden, die Octavian nutzte, um seine Macht zu festigen.
Schlüsselwörter
Octavian, Augustus, Prinzipat, Actium, Triumvirat, Senat, res publica, Propaganda, Legitimierung, Machtabsicherung, Konsulat, consensus universorum, lex Saenia, Staatsakt.
- Arbeit zitieren
- Katharina Frauenlob (Autor:in), 2006, Vom Prinzipat zum Triumvirat 27-23 v. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70138