ABSTRACT (dt.)
Während die politischen Regime Lateinamerikas im 20. Jh. brüchig und instabil waren, nutzte der mexikanische PRI das Erbe der europäischen Kolonialherren und der Mexikanischen Revolution, um ein politisches System von erstaunlicher Dauerhaftigkeit und überraschender Stabilität zu etablieren. Schlüsselfaktor dieses Projektes war die Instrumentalisierung der existieren Klientelnetzwerke und die Schaffung neuer. Dies ermöglichte es dem PRI, mit einem hohen Maß an Kontrolle zu regieren, ohne dabei die Miteinbeziehung der Massen zu vergessen. Produkt dieser Strategie war eine "partizipative Diktatur". Der vorliegende Artikel analysiert die Methoden und Mechanismen, die der PRI zur Implementierung eines derart effizient arbeitenden Systems einsetzte und die Gründe für den Zusammenbruch der PRI-Diktatur Ende des letzten Jahrhunderts.
ABSTRACT (engl.)
While the political regimes in Latin America were shaped by rupture and instability in the 20th century, the Mexican PRI managed to benefit from the heritage of the European colonists and the Mexican Revolution in order to establish a political system of an astonishing durability and surprising stability. The key factor of this project was the instrumentalization of existent clientelist networks and the creation of new ones, which both allowed the Revolutionary Party to rule with a high level of control without neglecting the inclusion of the masses. The product of this policy was a “participative dictatorship”. The present article analyzes the methods and the mechanisms the PRI used in order to achieve the implementation of such an efficiently working system and examines the reasons why the system finally crashed at the end of the past century.
Inhaltsverzeichnis
- Präsidentschaftswahlen 2006 – das endgültige Ende des PRI?
- Das Klientelismus-Konzept
- Eine Definition des Begriffes „Klientelismus“
- Günstige Bedingungen für Klientelbeziehungen in Mexiko
- Der PRI im mexikanischen Parteiensystem
- Der PRI von seiner Gründung 1929 bis 1988
- Der PRI in der Phase der Transformation
- Der PRI heute
- Die Funktionsweise der PRI-Herrschaft
- Die Vorgeschichte des PRI
- Die Organisationsstruktur des PRI
- Die Ideologie des PRI
- Klientelismus im PRI-Regime
- Zwei Formen des Klientelismus in Mexiko
- Funktionsweise des Klientelismus im PRI-Regime
- Klientelismus als Machtsicherungsinstrument
- Klientelismus im Wandel: Zusammenbruch der PRI-Herrschaft
- Ermüdungserscheinungen im PRI-Regime
- Der allmähliche Zerfall der PRI-Diktatur
- Zusammenfassung und Aktuelles
- Klientelismus als zeitlich begrenzter Machtgarant
- Mexiko heute – Klientelismus auch ohne den PRI?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Klientelismus in Mexiko und analysiert seine Wirkungsweise während der PRI-Herrschaft. Der Fokus liegt auf der Frage, wie es dem PRI gelang, die Akzeptanz der Bevölkerung zu erlangen und das Land über einen langen Zeitraum zu regieren. Darüber hinaus wird analysiert, warum die PRI-Herrschaft schließlich zum Niedergang kam. Die Arbeit beleuchtet, wie der Klientelismus als Machtsicherungsinstrument eingesetzt wurde und welche Faktoren zu seiner Auflösung beigetragen haben.
- Der Einfluss des Klientelismus auf die politische Kultur Mexikos im 20. Jahrhundert.
- Die Funktionsweise des Klientelismus im PRI-Regime.
- Die Bedeutung des Klientelismus für den Machterhalt der PRI.
- Die Ursachen für den Zerfall der PRI-Herrschaft und den Wandel des Klientelismus.
- Die Frage, ob Klientelismus auch nach dem Ende der PRI-Herrschaft relevant für die mexikanische Politik bleibt.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Präsidentschaftswahlen 2006 und beleuchtet das überraschend schlechte Abschneiden des PRI. Es stellt die Frage, ob diese Wahl das endgültige Ende des PRI bedeutete und beleuchtet die historischen Hintergründe der PRI-Herrschaft. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Klientelismus-Konzept und liefert eine Definition des Begriffs. Es analysiert die Bedingungen in Mexiko, die den Klientelismus begünstigen. Das dritte Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des PRI im mexikanischen Parteiensystem und beleuchtet seine Entwicklung von der Gründung bis zur Gegenwart. Im vierten Kapitel wird die Funktionsweise der PRI-Herrschaft untersucht, wobei besonderes Augenmerk auf die Rolle des Klientelismus gelegt wird. Es werden die verschiedenen Formen des Klientelismus in Mexiko und seine Bedeutung für den Machterhalt des PRI analysiert. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Wandel des Klientelismus im Kontext des Zusammenbruchs der PRI-Herrschaft und beleuchtet die Ursachen für die Ermüdungserscheinungen im PRI-Regime und den allmählichen Zerfall der PRI-Diktatur. Das sechste Kapitel fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beleuchtet die aktuelle Bedeutung des Klientelismus in Mexiko.
Schlüsselwörter
Mexiko, PRI, Parteiensystem, Präsidentschaftswahlen, Klientelismus, Machterhalt, politische Kultur, Autokratismus, Demokratisierung, Transformation, Ermüdungserscheinungen, Zerfall, "dictadura perfecta".
- Arbeit zitieren
- Michael Vogler (Autor:in), 2007, Der mexikanische PRI: Klientelismus als Strategie zum Machterhalt!?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70170