Nach Angaben der Weltbank erhöhte sich das chinesische BIP in der ersten Jahreshälfte 2006 aufgrund gestiegener Investitionen und Exporte um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte damit das schnellste Wirtschaftswachstum der vergangenen 10 Jahre. Der chinesische Außenhandelsüberschuss stieg im zweiten Quartal 2006 auf das Rekordniveau von 38 Mrd. USD. Zeitgleich legte der Inlandskonsum um 13,9 Prozent und die Sachinvestitionen um 27,7 Prozent zu. Angesichts dieser Entwicklungen werden aktuell die kritischen Stimmen gegenüber einem zu schnellen wirtschaftlichen Wandel und einer möglichen Überhitzung der Volkswirtschaft wieder lauter. Aus einzelwirtschaftlicher Perspektive bleibt China aufgrund seiner Wirtschaftsdynamik, niedrigen Lohnkosten und hohen Marktpotentials ein anziehender Standort für ausländische Direktinvestitionen, die mit 60,3 Mrd. USD in 2005 zu den weltweit höchsten zählen. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass der zunehmende Preiswettbewerb mittelfristig zu einem Sinken der Gewinnmargen und dem Verlust von Marktanteilen bei einzelnen Unternehmen des produzierenden Gewerbes führen wird. Der Pluralismus der Lebensstile, die Heterogenität des Marktes und die kulturelle Vielfalt Chinas erfordern für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit sehr genaue Kenntnisse der volkswirtschaftlichen, sozioökonomischen und wirtschaftspolitischen Interaktionen. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es, den Transformationsprozess Chinas zur sozialistischen Marktwirtschaft und die Strukturen grenzüberschreitender Kooperationen unter Verwendung regulationstheoretischer Erkenntnisse zu analysieren sowie die Interdependenzen zwischen dem nationalen Wandel und den supranationalen Kooperationsformen aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung, Zielsetzung und Ablauf der Analyse
- 2. Definitorische Einordnung und Systematisierung
- 3. Theoretischer Analyserahmen
- 3.1. Entwicklungszusammenhang der Regulationstheorie
- 3.2. Kritische Würdigung und Weiterentwicklung
- 4. Analyse des wirtschaftlichen Wandels und Formen der grenzüberschreitenden Kooperation im GCWR
- 4.1. Modul I: Gesamtwirtschaftlicher Wandel und länderübergreifende Kooperationen
- 4.1.1. Wirtschaftspolitischer Transformationsprozess
- 4.1.2. Formen der internationalen Wirtschaftskooperation
- 4.2. Modul II: Sozioökonomischer Wandel und grenzüberschreitender Austausch von Personen und Ideen
- 4.2.1. Paradigmenwechsel in der Wirtschaftspolitik
- 4.2.2. Internationaler Austausch von Personen und Ideen
- 4.3. Modul III: Veränderungen im Konsumverhalten und die Nachfragestruktur des chinesischen Konsumenten
- 4.3.1. Wandel des Konsummusters
- 4.3.2. Relevanter Markt für ausländische Unternehmen
- 4.4. Modul IV: Wandel der Produktionsweise und Formen der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation
- 4.4.1. Wandel der Produktionsweise und Branchenstruktur
- 4.4.2. Formen der Unternehmenskooperation
- Exkurs: Intra- und intermodulare Beziehungsanalyse
- 5. Analyseergebnisse und Handlungsempfehlungen
- 4.1. Modul I: Gesamtwirtschaftlicher Wandel und länderübergreifende Kooperationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem wirtschaftlichen Wandel im Großchinesischen Wirtschaftsraum (GCWR) und den Formen der grenzüberschreitenden Kooperation, die diesen Prozess begleiten. Ziel der Analyse ist es, die Entwicklung des GCWR im Kontext der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik zu betrachten und die wichtigsten Faktoren und Einflussfaktoren auf die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Rolle der grenzüberschreitenden Kooperation zu beleuchten.
- Der wirtschaftliche Transformationsprozess in China seit 1978
- Die verschiedenen Formen der internationalen Wirtschaftskooperation
- Der sozioökonomische Wandel und der grenzüberschreitende Austausch von Personen und Ideen
- Die Veränderungen im Konsumverhalten und die Nachfragestruktur des chinesischen Konsumenten
- Der Wandel der Produktionsweise und die Formen der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dient der Einleitung und stellt die Zielsetzung der Analyse dar. Es wird ein Überblick über den wirtschaftlichen Wandel im GCWR gegeben und der Ansatzpunkt der Untersuchung erläutert. Das zweite Kapitel definiert die wichtigsten Begriffe und systematisiert die relevanten Themenfelder. Der dritte Abschnitt befasst sich mit dem theoretischen Analyserahmen und greift die Regulationstheorie auf, um die wirtschaftliche Entwicklung des GCWR zu erklären. Im vierten Kapitel erfolgt die Analyse des wirtschaftlichen Wandels und der grenzüberschreitenden Kooperation in vier Modulen. Modul I analysiert den gesamtwirtschaftlichen Wandel und die länderübergreifenden Kooperationen, Modul II untersucht den sozioökonomischen Wandel und den grenzüberschreitenden Austausch von Personen und Ideen, Modul III beleuchtet die Veränderungen im Konsumverhalten und die Nachfragestruktur des chinesischen Konsumenten, und Modul IV behandelt den Wandel der Produktionsweise und die Formen der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation. Der Exkurs beschäftigt sich mit der Analyse der Beziehungen zwischen den verschiedenen Modulen. Das fünfte Kapitel fasst die Analyseergebnisse zusammen und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen, die im GCWR tätig sind.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themen wirtschaftlicher Wandel, grenzüberschreitende Kooperation, Großchinesischer Wirtschaftsraum, Regulationstheorie, chinesische Reform- und Öffnungspolitik, Wirtschaftskooperation, Konsumverhalten, Produktionsweise, Unternehmenskooperation. Sie untersucht insbesondere den Einfluss der internationalen Wirtschaftskooperation auf die wirtschaftliche Entwicklung des GCWR und die Rolle der grenzüberschreitenden Unternehmenskooperation bei der Gestaltung der Wirtschaftsstruktur.
- Arbeit zitieren
- cand. rer. oec. Manuel Rimkus (Autor:in), 2007, Wirtschaftlicher Wandel und Formen der grenzüberschreitenden Kooperation im Großchinesischen Wirtschaftraum (GCWR), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70176