„Soll man de Sade verbrennen?“ fragte sich die Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir in ihrem gleichnamigen Essay und scheint damit eine zentrale Frage zur Figur des Marquis de Sade aufgeworfen zu haben, dessen Manuskripte zur Hälfte tatsächlich von seinen Erben und anderen den Flammen übergeben, zensiert, gestohlen und konfisziert worden sind. Von den einen als „einer der nichtswürdigsten Menschen, die je gelebt haben“ und den anderen als genialer Prophet betrachtet, wird der französische Schriftsteller des 18. Jahrhunderts meist einem Extrem zugeordnet, das ihm nicht gerecht zu werden vermag. Ziel dieser Arbeit soll es daher sein, das skandalträchtige Leben und Werk des berüchtigtsten Verfassers pornographischer Schriften eher ernst als übel zu nehmen, um somit eine objektivere Perspektive auf de Sade erlangen und vermitteln zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Begründung der Thematik
- Marquis de Sades Werk als Apologie des Bösen
- Marquis de Sade und die Tugend
- Tugend
- Menschliche Freiheit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Figur des Marquis de Sade und versucht, dessen Leben und Werk jenseits der gängigen Klischees zu beleuchten. Es wird untersucht, welche Rolle die Faszination des Bösen im Werk de Sades spielt und ob sein Werk tatsächlich als Apologie des Bösen verstanden werden kann.
- Die Rolle der Faszination des Bösen im Werk de Sades
- De Sades Verständnis von Verbrechen und Tugend
- Die Verbindung von Philosophie und Pornographie in de Sades Werken
- De Sades Kritik an gesellschaftlichen Konventionen und Gesetzen
- Die Frage nach der Natur des Bösen bei de Sade
Zusammenfassung der Kapitel
- Zur Begründung der Thematik: Dieses Kapitel beleuchtet die kontroversen Aspekte von de Sades Leben und Werk und setzt sich mit der Frage auseinander, ob de Sade als Lüstling oder genialer Prophet betrachtet werden sollte. Es wird die Bedeutung des Bösen für de Sade herausgestellt und die Motivation für die Untersuchung seines Werkes dargelegt.
- Marquis de Sades Werk als Apologie des Bösen: In diesem Kapitel wird der Fokus auf de Sades Werk gelegt, insbesondere auf den Roman "Die hundertzwanzig Tage von Sodom". Hier werden die Verbindung von Pornographie und Philosophie sowie die Darstellung sadistischer Handlungen analysiert. De Sades Motivation, Tabus wie Inzest und Kannibalismus zu thematisieren, wird untersucht und die Frage nach der Rechtfertigung des Bösen bei de Sade aufgeworfen.
- Marquis de Sade und die Tugend: Dieses Kapitel geht auf de Sades philosophisches Verständnis von Tugend und menschlicher Freiheit ein. Es wird untersucht, wie de Sade Verbrechen und Natur in Verbindung setzt und seine Kritik an gesellschaftlichen Konventionen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Marquis de Sade, Böses, Pornographie, Philosophie, Tugend, Freiheit, Verbrechen, Natur, Gesellschaft, Konventionen, Tabus, Inzest, Kannibalismus.
- Arbeit zitieren
- Susanne Becker (Autor:in), 2007, Die Faszination des Bösen bei Marquis de Sade - Zwischen Philosophie und Pornographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70192