Die Wirtschaftskrise im Februar 2001 in der Türkei hatte zur Folge, dass über eine Million Menschen ihre Arbeit verloren. Die Krise hatte viele Menschen die wirtschaftliche Existenz gekostet. Es war die schlimmste Wirtschaftkrise seit dem Jahre 1945, deren Hauptlast vornehmlich die türkische Mittelschicht zu tragen hatte. Insgesamt 21 Banken gingen Konkurs, Firmen konnten ihre Mitarbeiter nicht mehr bezahlen, die Inflation schoss in die Höhe, die Lira verlor Tag für Tag an Wert. Nach Heinz Kramer von der Friedrich Ebert Stiftung heißt es, dass die Wirtschaftskrise durch die politische Auseinandersetzung zwischen dem führenden Politikern der DSP und Staatsminister Ahmet Necdet Sezer um Korruptionsfälle im Bankenwesen und deren Verquickung mit der politischen Elite ausgebrochen war. Außerdem schreibt er weiter, dass aufgrund der Reformen im Rahmen des IWF-Sanierungsplans nicht mehr, wie bei vorangegangenen Wahlen üblich, aus der Staatskasse finanzierte wirtschaftliche und finanzielle Wahlgeschenke verteilt werden konnten. Dieser Umstand zeigt deutlich, dass der Staat, der auch als Garant für die Verluste der Banken fungierte, zahlungsunfähig war. Über das türkische Bankensystem wurden nämlich nicht nur Wahlgeschenke verteilt, es wurde auch als Patronagesystem missbraucht, in dessen Rahmen man alte und neue Weggefährten finanziell bedenken konnte. Nach Aussage des Chef-Volkswirts der Dresdner Bank, Klaus Friedrich, im Handelsblatt vom 01.03.2001, war das politische Zerwürfnis nur der Funken, „der das Pulverfass zur Explosion brachte“. Was war da passiert im Jahre 2001 in der Türkei?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Türkei - Entwicklungsdaten
- Die Parteienlandschaft
- Wirtschaftliche Daten
- Das Bankwesen der Türkei
- Die Bankenkrise
- Wirtschaftliche Ursachen der Krise
- Politische Ursachen der Krise
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bankenkrise in der Türkei im Jahr 2001 und analysiert ihre wirtschaftlichen und politischen Ursachen. Dabei wird der Fokus auf die Rolle des politischen Systems, die Auswirkungen der Krise auf die türkische Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Rolle internationaler Akteure wie des IWF gelegt.
- Die politische und wirtschaftliche Situation der Türkei vor der Krise
- Die Ursachen der Bankenkrise, insbesondere die Rolle des politischen Systems und die Folgen der IWF-Sanierungsmaßnahmen
- Die Auswirkungen der Bankenkrise auf die türkische Wirtschaft und Gesellschaft
- Die Rolle internationaler Akteure wie des IWF bei der Bewältigung der Krise
- Die Folgen der Krise für die türkische Politik und Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Bankenkrise in der Türkei im Jahr 2001 vor und beschreibt ihre verheerenden Auswirkungen auf die türkische Wirtschaft und Gesellschaft. Sie beleuchtet die politische Situation im Vorfeld der Krise, die Rolle der Politik und des IWF sowie die Folgen der Krise für die türkische Wirtschaft und Gesellschaft.
Die Türkei - Entwicklungsdaten
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Türkei und ihre politische und wirtschaftliche Entwicklung. Es beschreibt die Parteienlandschaft, wichtige Wirtschaftsdaten sowie die demographische Entwicklung des Landes.
Das Bankwesen der Türkei
Dieser Abschnitt beleuchtet das türkische Bankensystem und seine Funktionsweise. Er beschreibt die Struktur des Systems sowie die Rolle der Banken in der türkischen Wirtschaft.
Die Bankenkrise
Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der Bankenkrise. Es geht auf die wirtschaftlichen und politischen Faktoren ein, die zur Krise geführt haben, und untersucht die Rolle des IWF bei der Krisenbewältigung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Bankenkrise, Türkei, Wirtschaft, Politik, IWF, politische Instabilität, Korruption, wirtschaftliche Entwicklung, Reformen, Finanzsystem, türkische Lira, Inflation.
- Arbeit zitieren
- Turhan Kurt (Autor:in), 2005, Bankenkrise 2001 in der Türkei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70252