Im Rahmen einer Untersuchung des Zusammenwirkens struktureller Wandel in Bezug auf den Arbeitsmarkt, fokussiert sich diese dokumentaranalytische Arbeit auf die Untersuchung von Einflussfaktoren divergierender, regionaler Beschäftigungsentwicklungen. In klassischen Arbeitsmarktmodellen wie von Layard, Nickell und Jackman (1991) werden Differenzen im Beschäftigungsniveau vor allem über die Existenz institutioneller Unterschiede erklärt.
Diese klassischen Ansätze sind dementsprechend vorrangig dazu in der Lage, nationale Differenzen der Beschäftigung herzuleiten, hingegen regionale Unterschiede innerhalb einer Nation, aufgrund zumeist sehr ähnlicher institutioneller Rahmenbedingungen, von diesen Modellen wenig plausibel erfasst werden. Nach Südekum treten regionale Ungleichheiten im Beschäftigungsniveau jedoch oftmals in gleicher Höhe auf, wie auf nationaler Ebene. In jüngerer Zeit entstanden neue Theorien, zur Erklärung divergierender, regionaler Entwicklungsprozesse, deren zentrales Hauptaugenmerk jedoch in der Analyse von regionalen Produktivitätsunterschieden liegt.
Hervorzuheben ist der Bereich der neuen ökonomischen Geographie, der sich mit den Auswirkungen von Agglomerations-, Konzentrations-, und Spezialisierungseffekten auf regionale und nationale Ökonomien beschäftigt und dessen Ursprung auf die Arbeit von Krugman (1991) zurückgeführt wird. Bereits Marshall (1890) beschrieb die Vorteile der Entstehung von Ballungsräumen hinsichtlich Unternehmen gleicher oder verwandter Wirtschaftssektoren aufgrund, über Wissenstransfers, zu erzielender Spezialisierungseffekte.
Die Alternativhypothese über sogenannte Agglomerationseffekte begründete Jacobs (1969) mittels ihrer Marshall widersprechenden Theorie, dass Innovations- und Produktivitätssteigerungen vor allem der Adoption von Wissen nicht verwandter Wirtschaftssektoren entspringt und daher vorrangig Diversität innerhalb einer Region zu höherem wirtschaftlichem Erfolg beiträgt. Krugman selbst führt die Verschiedenheit regionaler, ökonomischer Leistungsfähigkeiten mit wesentlicher Gewichtung auf Konzentrationseffekte, die Entstehen wenn ein Großteil der Unternehmen einer Branche sich in einer spezifischen Region konzentriert, zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Arbeitsmarktmodell strukturellen Wandels
- Strukturwandel in Anbetracht von Produktlebenszyklen
- Strukturwandel unter Einbeziehung der Dynamiken der Nachfrage und der Beschäftigung
- Empirische Evidenz vorgestellter Theorien
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Untersuchung des Zusammenwirkens von strukturellem Wandel und Arbeitsmarkt, insbesondere in Bezug auf die Erklärung divergierender, regionaler Beschäftigungsentwicklungen. Sie analysiert Einflussfaktoren und präsentiert verschiedene Theorien, die die regionalen Unterschiede in der Beschäftigung erklären sollen. Die Arbeit greift klassische Arbeitsmarktmodelle auf und stellt neuere Ansätze vor, die sich auf regionale Produktivitätsunterschiede konzentrieren.
- Analyse des Einflusses von technischem Fortschritt und Nachfragebedingungen auf die Beschäftigung
- Bedeutung der Preiselastizität der Nachfrage für die Beschäftigungsentwicklung
- Einfluss von Produktlebenszyklen und regionaler Spezialisierung auf den Strukturwandel
- Makroökonomisches Modell zur Beschreibung des Zusammenwirkens von strukturellem Wandel und Beschäftigung
- Empirische Überprüfung der vorgestellten Modelle und Zusammenhänge
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand der Arbeit vor und erklärt die Notwendigkeit, regionale Beschäftigungsentwicklungen zu untersuchen. Sie skizziert die Grenzen klassischer Arbeitsmarktmodelle und stellt neue Ansätze vor, die auf regionale Produktivitätsunterschiede fokussieren.
- Arbeitsmarktmodell strukturellen Wandels: Dieses Kapitel erläutert den Zusammenhang zwischen technischem Fortschritt und Nachfragebedingungen auf den Gütermärkten und deren Einfluss auf die Strukturen regionaler Beschäftigung. Es präsentiert die grundlegende Theorie, analysiert die Preiselastizität der Nachfrage und stellt eine formale Darstellung des Zusammenspiels von Strukturwandel und Beschäftigung anhand eines Modells vor.
- Strukturwandel in Anbetracht von Produktlebenszyklen: Dieses Kapitel verbindet das Konzept des Produktlebenszyklus mit der zeitlichen Entwicklung der Preiselastizität der Nachfrage und der Spezialisierung von Regionen. Es dient dazu, die Entstehung natürlicher Strukturwandel in regionalen und nationalen Arbeitsmärkten zu beschreiben.
- Strukturwandel unter Einbeziehung der Dynamiken der Nachfrage und der Beschäftigung: In diesem Kapitel wird ein erweitertes makroökonomisches Modell vorgestellt, das das Zusammenwirken auf die Beschäftigung einer Industrie innerhalb einer Region unter Einbeziehung möglicher Beeinflussungen anderer Sektoren beschreibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Strukturwandel, Arbeitsmarkt, regionale Beschäftigungsentwicklungen, technischer Fortschritt, Preiselastizität der Nachfrage, Produktlebenszyklen, Spezialisierung, Agglomerationseffekte, makroökonomische Modelle.
- Arbeit zitieren
- Tobias Flöter (Autor:in), 2015, Strukturwandel und Arbeitsmarkt. Produktlebenszyklen, Nachfrage und Beschäftigung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/703209