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Wie der Meister, so der Schüler? Über das Aufbrechen phallizistischer Fantasien im "Wagnerbuch"

Titel: Wie der Meister, so der Schüler? Über das Aufbrechen phallizistischer Fantasien im "Wagnerbuch"

Seminararbeit , 2019 , 26 Seiten , Note: 2.0

Autor:in: Christian Schulz (Autor:in)

Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik
Leseprobe & Details   Blick ins Buch
Zusammenfassung Leseprobe Details

Aufbauend auf Jacques Lacans Auslegungen zum Phallus soll im Folgenden aufgezeigt werden, dass das Wagnerbuch als aemulatio der Historia die simple Gegenüberstellung vom potenten Helden zum impotenten Gegenüber weiterentwickelt, indem es anhand ihrer ambivalenten Figur Wagner phallizistische Fantasien gleichzeitig bedient und ablehnt. Im folgenden Kapitel wird die theoretische Grundlage zum lacanschen Konzept des Phallus dargelegt. Anschließend wird die De-Konstruktion der phallizistischen Fantasie im Wagnerbuch hinsichtlich der sexuellen Begierde, der Qualität und Quantität männlicher Potenz, der Genealogie, der kastrierenden Schadenszauber und der Darstellung des Penis untersucht.

Diese Angst vor der Unberechenbarkeit des Penis, dessen "Standvermögen" nicht immer im Einklang mit der sexuellen Lust des Besitzers steht, ist kein Phänomen aus der Moderne. Die Wunschfantasie, einen Phallus und nicht einen mit Fehlern behafteten Penis zu besitzen, wurde bereits in der Frühen Neuzeit behandelt und literarisch bedient. So deklariert Bettina Mathes die Kapitel des epikurischen Mittelteils der Faust-Historia "als pornographische Phantasien", in denen der Phallus über den Penis siegt. Trotz dieser Versicherung männlicher Potenz, die sich in der Figur des Faust widerspiegelt, erkennt Mathes im erfolgreichen Roman des 16. Jahrhunderts auch destabilisierende Tendenzen dieser "phallizistisch-pornographische[n] Phantasie", zu der immer ein nicht-phallisches 'Anderes' gehört.

Diese Fantasie wird auch vom Ander theil D. Johan Fausti Historien, dem Nachfolger der Historia, aufgegriffen. Dort wird schon früh im Text eine Referenz zu den sexuellen Eskapaden des Meisters Faust hergestellt, als sich Wagner vom Teufel Jungfrawen vnnd Frawen (WB8, S. 27) wünscht. Betrachtet man das Wagnerbuch in erster Linie als "geographisch erweiterten 'Aufguss'" der Historia, sollte naheliegen, dass mit der Figur Wagner dieselbe Fantasie erfüllt wird, die sein Meister Faust bereits bedient hat. Auch wenn man annehmen kann, dass das Wagnerbuch "vom Markterfolg der Historia profitieren wollte", hält Barbara Mahlmann-Bauer fest, dass diese Fortsetzung der Lebensgeschichte Fausts "Eher als aemulatio denn als imitatio zu bezeichnen [Hervorh. i. Orig.]" ist. Mahlmann-Bauer beschränkt sich in ihrer kontrastiven Untersuchung jedoch auf die narrativen Strukturen und den Einbau neuen Wissens im Wagnerbuch.

Leseprobe


Inhalt

Inhalt

1 Einleitung

2 Theoretische Einbettung und Vorgehensweise

3 Phallus und Penis – Historia und Wagnerbuch
3.1 Sexuelles Begehren
3.2 Qualitative und quantitative Potenz
3.3 Potenter Samen und die Nachfolgerfrage
3.4 Schadenszauber
3.5 Der fragile Penis

4 Schluss

Bibliographie

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Wie der Meister, so der Schüler? Über das Aufbrechen phallizistischer Fantasien im "Wagnerbuch"
Hochschule
Universität Zürich  (Deutsches Seminar)
Veranstaltung
Faszination und Negation: Die Historien von Faust und Wagner
Note
2.0
Autor
Christian Schulz (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2019
Seiten
26
Katalognummer
V703372
ISBN (eBook)
9783346173713
ISBN (Buch)
9783346173720
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wagnerbuch Faust-Historia Phallus
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Christian Schulz (Autor:in), 2019, Wie der Meister, so der Schüler? Über das Aufbrechen phallizistischer Fantasien im "Wagnerbuch", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/703372
Blick ins Buch
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Leseprobe aus  26  Seiten
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