Ökologischer Landbau - Pro und Contra Bio


Seminararbeit, 2006

23 Seiten, Note: 2,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1) Einleitung

2) Definition und die Entwicklung des ökologischen Landbaus

3) Ziele, Politische Rahmenbedingungen, Kontrollen sowie die Maßnahmen und die Forschung durch die Politik
3.1) Rahmenbedingungen und Ziele
-EU-Ebene:
-Bundes-Ebene:
-Länder-Ebene:
Kommunal-Ebene:
3.2)Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele sowie die Kontrollen und die Forschung

4) Folgen des ökologischen Landbaus für die Natur und Kultur
4.1) Pro Bio-
4.2) Contra Bio

5) Der Bio-Markt

6) Ergebnis und Schlussfolgerungen für die Zukunft

Literaturverzeichnis:

Internetseiten:

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Der Strukturwandel in der Land- und Forstwirtschaft

Abbildung 2: Der Wandel der Agrarpolitik

Abbildung 3: Die Verteilung der Öko-Bauern in Deutschland

Abbildung 4: Der Pflanzenschutzmittelabsatz in Deutschland

Abbildung 5: Der Bio-Markt-Absatz

Abbildung 6: Vergleich der ökologischen und der konventionellen Betriebe

1) Einleitung

Der ökologische Landbau hat genau, wie die Nachfrage der Verbraucher nach Bio-Produkten, in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum genossen. 2004 wurde ein Umsatz von 3,5 Milliarden Euro mit Bio-Produkten erzielt, welches eine Steigerung zum Vorjahr um 13% bedeutet. Laut dem Ökobarometer des Bundesverbraucherministeriums kaufen 60% der Befragten gelegentlich Bio-Produkte ein, weil sie die Sicherheit und die Gesundheit der Bio-Lebensmittel überzeugt hat. Es wollen 23% der Befragten in den nächsten Jahren mehr ökologisch erzeugte Lebensmittel kaufen.

Zwar hat sich die Kulturlandschaft, die Landwirtschaft und somit der ländliche Raum seit 2000 Jahren in Mitteleuropa durch die Menschen ständig verändert, jedoch stellen sich auch viele Fragen.

Wieso dieser Wandel der Wertevorstellung von einer gewinnorientierten Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft? Aber auch was ist überhaupt ökologischer Landbau? Welche Ziele werden von der Politik angestrebt? Welche Vor- und Nachteile besitzen der ökologische Landbau und seine Bio-Produkte? Wie sieht der heutige Bio-Markt aus und wie stehen die Zukunftschancen des ökologischen Landbaus gegenüber der konventionellen Landwirtschaft?

Dies sind Fragen welche im Laufe dieser Hausarbeit geklärt werden.

2) Definition und die Entwicklung des ökologischen Landbaus

Der Ökologische Landbau ist ein Teilbereich der Nachhaltigen Landwirtschaft. Zu ihr gehört der naturnahe-, der integrierte-, der biologisch-dynamische- und der organisch-biologische Landbau. Diese verschiedenen Bereiche der Nachhaltigen Landwirtschaft sind alle im Laufe der Zeit durch das Entstehen der negativen Folgen der Industrialisierung, Urbanisierung, Umweltprobleme etc. entstanden.

Der Ökologische Landbau ist jedoch kein fest definierter Fachbegriff, der sich von einer „nicht- ökologischen Landwirtschaft“ klar abgrenzen ließe. Aber es gibt Unterschiede gegenüber anderen landwirtschaftlichen Verfahren in Bezug auf die theoretischen Grundlagen, praktischen Ziele und die Methoden. So arbeitet der Ökologische Landbau gemäß den Richtlinien des kontrollierten Anbaus.

„Im ökologischen Landbau werden möglichst geschlossene betriebliche Kreisläufe angestrebt. Futter und Nährstoffe für Tier und Pflanze sollen möglichst vollständig auf eigener Betriebsfläche erzeugt werden, ein Zukauf externer Betriebsmittel wird bis auf wenige Ausnahmen beschränkt. Der ökologische Landbau verfolgt das Ziel, besonders bodenschonend und tiergerecht zu wirtschaften.“Quelle: Was zeichnet den ökologischen Landbau aus. http://www.plump.de/sb2006_dbv/index.asp?seite=2&kapitel=5 (12.05.06)

Auf Grund der in den 80er und 90er Jahren explodierenden Umweltprobleme, wachsenden Arbeitslosigkeit (besonders im Primären Sektor), Tschernobyl etc. wurde der Ruf nach einer umweltgerechten und nachhaltigen Landwirtschaft immer größer.

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU, welche die Politik der Landwirtschaft machte, besaß jedoch zu diesem Zeitpunkt veraltete Ziele. Bis dato waren die Ziele den Landwirten einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen, die Märkte zu stabilisieren, den Verbrauchern angemessene Preise zu sichern, die landwirtschaftlichen Strukturen zu modernisieren und stabile unabhängige Preise trotz Schwankungen der Weltmarktpreise zu erreichen.

So wurde die GAP zum Opfer ihres eigenen Erfolges. Die Modernisierung der landwirtschaftlichen Verfahren und die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit der EU ließen den Anteil der Beschäftigten im Primären Sektor in Deutschland von ca. 80% im Jahre 1800 auf ca. 35% im Jahre 1900 und auf unter 3% im Jahre 2000 sinken (siehe Abbildung 1). Heute arbeiten etwa noch 20% der Beschäftigten im Ländlichen Raum im Primären Sektor. Das heißt es hat ein Strukturwandel von einem Agrarland über das Industrieland hin zu einem Dienstleistungsland stattgefunden, wie man der Abb. 1 entnehmen kann.

Die Folge des Strukturwandels und des technischen Fortschrittes war, dass ein Überschuss an Lebensmitteln erwirtschaftet wurde, welcher von der EU, zur Erreichung der oben genannten Ziele, subventioniert wurde. Diese enormen Kosten musste der EU-Haushalt bewältigen. Hinzu kamen Kosten der Erzeugung, welche ebenfalls subventioniert wurden. Die Folge war eine dringend notwendige Reform der GAP, die mit der Agenda 2000 verwirklicht werden sollte. (vgl. Reform der GAP. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l04000.htm (05.06.06))

Abbildung 1: Der Strukturwandel in der Land- und Forstwirtschaft

Quelle: Henkel 2004, Seite 101

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Mit der Reform, die in der Agenda 2000 vorgesehen ist, werden die Bedingungen geschaffen für die Entwicklung einer multifunktionalen, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Landwirtschaft in der EU. Darüber hinaus werden ihre langfristigen Ziele sich nicht nur für die neuen Mitgliedstaaten positiv auswirken, sondern auch den künftigen Generationen zugute kommen.“Quelle: Agenda 2000. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l04000.htm (12.05.2006)

3) Ziele, Politische Rahmenbedingungen, Kontrollen sowie die Maßnahmen und die Forschung durch die Politik

3.1) Rahmenbedingungen und Ziele

Es gibt vier Ebenen auf denen die Politik der Landwirtschaft beschlossen wird. Die erste Ebene ist die EU-, die zweite ist die Bundes-, gefolgt von der Länder- und der Kommunen-Ebene.

Diese müssen „im Rahmen ihrer Zuständigkeiten zum Schutz der Umwelt beitragen und dabei mit den anderen Handlungsebenen kooperieren. Die Kompetenzen sollen möglichst bürgernah angesiedelt sein .“ (vgl. Heinemann, F./ Schmuck, O.(2003): S. 34)

Dabei gilt das Subsidiaritätsprinzip. Dies bedeutet, dass eine höher gestellte Ebene nur dann die Aufgabe der niedrigergestellten Ebene übernehemen darf, wenn diese die Aufgabe nicht mehr alleine wahrnehmen kann.

-EU-Ebene:

Die EU gibt die grobe Richtung und die Ziele der Landwirtschaft an.

„Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) umfasst eine Reihe von Bestimmungen und Mechanismen, die die Erzeugung und Verarbeitung von sowie den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten in der Europäischen Union (EU) regeln, wobei der Schwerpunkt inzwischen zunehmend auf der ländlichen Entwicklung liegt.“Quelle: Definition und Instrumente. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l04000.htm (12.05.2006)

Trotzdem ist die Gemeinsame Agrarpolitik unter den Politikbereichen der EU der umfangreichste, umstrittenste und der mit den größten Mitteln ausgestattete Bereich. Früher entfielen 70% des EU-Haushaltes auf die Landwirtschaft. 2002 waren etwa 50 % vorgesehen. Diese große finanzielle Bedeutung der GAP steht eigentlich im Gegensatz zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors, denn der Durchschnitt der Beschäftigten im Agrarsektor lag 2000 nur noch bei 4,3% aller Beschäftigten in der EU. (vgl. Definition und Instrumente. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l04000.htm (05.06.06))

In der Agrarpolitik hat die EU mehr Befugnisse als auf jedem anderen Feld. In keinem anderen Politikbereich wurden mehr Rechtsvorschriften erlassen als in der Landwirtschaft. Mit Eintritt in die EU übertrugen die Beitrittsländer die Entscheidungs- und Richtlinienkompetenz über Preise und Markt an die EU. Verordnungen der EU sind somit in jedem Beitrittsland bindend.

Die Umweltziele in der Landwirtschaft werden auf verschiedenen Kontinenten unterschiedlich gewichtet. In den Überseeländern (Kanada, USA, Australien) ist die Bekämpfung der Bodenerosion das Ziel, in Japan ist es die Kontrolle des Wasserhaushaltes und die Eindämmung der Flutgefahr und in der EU ist das Ziel der GAP die Erhaltung der Kulturlandschaft.

Darunter versteht man, dass die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt, natürliche Ressourcen geschont, geschlossene Betriebskreisläufe erreicht, natürliche Regelmechanismen ausgenützt und eine artgerechte Tierhaltung betrieben werden soll. Deshalb setzt die GAP einen Schwerpunkt auf den ökologischen Landbau um die sozialen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie in einem Gleichgewicht liegen.

In der Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 vom 24.Juni 1991 wird genau gesagt wie landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel, welche als Bio-Produkte verkauft werden, erzeugt, hergestellt, verarbeitet, etikettiert und kontrolliert werden müssen. Diese öffentlich-rechtlichen Vorschriften garantieren dem Verbraucher, dass die Produkte aus dem ökologischen Landbau sind. (vgl. Öko-Verordnung der Europäischen Kommission. http://www.bmelv.de/cln_045/nn_750590/DE/04landwirtschaft/OekologischerLandbau/OekologischerLandbauDeutschland.html__nnn=true#doc750858bodyText1 (05.06.06))

Für diese Agrarumweltmaßnahmen aber auch für eine tierfreundliche Haltung erhalten die Landwirte eine Beihilfe. Sie soll die Verwirklichung der Ziele des ökologischen Landbaus vorantreiben. (vgl. Agrarumweltmaßnahmen und Tierschutz. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l60026.htm (12.05,2006))

Jedoch wurden diese Beihilfen durch die Reform 2003 der GAP gekürzt und verändert, um den Überschüssen entgegen zu wirken. Die Reform beinhaltet die Entkoppelung der Direktbeihilfe von der Erzeugung sowie die Einführung der Betriebshilferegelung. Mit dieser Reform soll das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geregelt werden, so dass keine Überproduktion mehr stattfindet.

Die Finanzierung der Beihilfen findet durch einen Fond statt, in welchen die Mitgliedsländer jährliche Beiträge einzahlen müssen. (vgl. Die Reform von Juli 2003. http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l04000.htm (02.06.06))

-Bundes-Ebene:

Die Bundes-Ebene gibt konkretere Programme zur Verwirklichung ihrer Ziele für den ökologischen Landbau als die EU-Ebene an. Die wichtigsten Förderprogramme der Bundesregierung sind das Bundesprogramm Ökolandbau und das Bio-Siegel. Hinzu kommen Verbände wie zum Beispiel die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau e.V. (AGÖL). Sie veröffentlichen drei verschiedene Arten von Angaben. Eine Art sind die allgemeinen Zielvorgaben. Dies sind unverbindliche Leitlinien an die man sich nicht unbedingt halten muss. Des weiterem gibt es konkrete Soll- Vorgaben, was konkrete Empfehlungen sind, die man einhalten sollte um ökologische, soziale und ökonomische Vorteile zu erzielen. Die verbindlichen Muss- Vorgaben sind Mindest- und Maximalvorgaben von der Tierhaltung bis hin zu den Anbaumethoden, welche teilweise von der EU vorgegeben sind oder eigenständig verschärft wurden. So kann jedes EU-Mitgliedsland, trotz der Vorgaben der EU, seine eigene Agrarpolitik gemäß ihren Problemen, Zielen oder der gesellschaftlichen Struktur betreiben.

Leitbild der Bundesregierung in der Landwirtschaft ist die ökonomische, die ökologische und die gesellschaftliche Sicht. Diese wurde stark gefördert durch die rot-grüne Regierung und Renate Künast. Sie hat 2001 das Bundesprogramm Ökologischer Landbau 2001 ins Leben gerufen, welches den Maßnahmen auf allen Ebenen in Deutschland dient. Es läuft noch bis 2007 mit einem jährlichen Etat von 20 Millionen Euro.

Seit 1989 wird der ökologische Landbau in Deutschland durch öffentliche Mittel gefördert. Bis 1992 wurde er durch das Extensivierungsprogramm der EU unterstützt. Es verbot eine Verwendung von chemisch synthetischen Düng- und Pflanzenschutzmitteln. Die Tierhaltung musste ebenfalls mit den Grundregeln übereinstimmen.

Seit 1994 wird der ökologische Landbau im Rahmen des Agrarumweltprogramms der Länder gefördert. Finanziert wird es durch die EU, den Bund und die Länder, wovon die EU 50% in den alten und 70% in den neuen Bundesländern übernimmt. Der restliche Anteil übernimmt das betreffende Bundesland. Nur wenn es eine Bundesbeteiligung in Anspruch nimmt wird dieser Anteil im Verhältnis 60 zu 40% zwischen Bund und Land aufgeteilt.

Gefördert werden zum Beispiel Organisationskosten für Erzeugerzusammenschlüsse, die Erarbeitung von Vermarktungskonzeptionen und die Einführung von Qualitäts- und Umweltmanagementsystemen. So fielen im Jahr 2004 für die Erzeugung ökologischer Produkte 120 Millionen Euro an. (vgl. Förderung des ökologischen Landbaus. http://www.bmelv.de/cln_045/nn_750590/DE/04Landwirtschaft/OekologischerLandbau/OekologischerLandbauDeutschland.html__nnn=true#doc750858bodyText1 (05.06.06))

Auf Grund der Förderung in der Landwirtschaft hat sich die Gewichtung der Agrarpolitik verändert, wie man der Abbildung 2) entnehmen kann. So spielte früher die Nahrungsproduktion eine wichtigere Rolle. Dem Natur- und Umweltschutz dagegen wird heute größere Aufmerksamkeit geschenkt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Ökologischer Landbau - Pro und Contra Bio
Hochschule
Universität Trier
Veranstaltung
Proseminar Ländlicher Raum
Note
2,4
Autor
Jahr
2006
Seiten
23
Katalognummer
V70550
ISBN (eBook)
9783638627931
Dateigröße
2123 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Landbau, Contra, Proseminar, Ländlicher, Raum
Arbeit zitieren
Tobias Gorges (Autor:in), 2006, Ökologischer Landbau - Pro und Contra Bio, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70550

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