Einleitung
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Typisierungs- Etikettierungs- und Stigmatisierungsprozessen innerhalb der Schule. Eine Typisierung spielt sich zunächst nur im Kopf ab, wird diese Typisierung dann jedoch nach außen getragen, so spricht man von Etikettierung. Wenn diese Etikettierung dann schließlich dauerhaft wird, so spricht man von Stigmatisierung. Grundlagen für diese Arbeit sind erstens der Text von Friedrich Lösel: "Prozesse der Stigmatisierung in der Schule" bezüglich des Typisierungs- und Stigmatisierungsbegriffs und zweitens der Text "Labeling- Prozesse und ihre Konsequenzen für den Schüler" von David H. Hargreaves bezüglich der Labeling- Theorie. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Behandlung von Etikettierungsprozessen basierend auf Edwin Lemert′s Theorie und den Stigmatisierungsprozessen in der Schule. Auf diese Aspekte der Untersuchung abweichenden Verhaltens und der dauerhaften Folgen einer Etikettierung wird in den Kapiteln zwei und drei genau eingegangen. Es soll also insbesondere um die Behandlung der Frage gehen, welche Konsequenzen die Etikettierung eines Verhaltens als abweichend für den Erzeuger oder Urheber dieses Verhaltens hat. Ein abweichendes Verhalten setzt im Zusammenhang Schule immer einen Interaktionsprozeß zwischen einem Lehrer und einem Schüler voraus. Der Schüler zeigt ein Verhalten, und der Lehrer beobachtet, sanktioniert und bewertet dies. Es soll also auch um diese Interaktionsprozesse innerhalb der Schule zwischen Lehrer und Schüler gehen, die ein abweichendes Verhalten in Form einer Verletzung der schulischen Normen- und Wertemuster durch den Schüler voraussetzen. Es geht hierbei nicht um die Frage "Warum stören oder versagen Schüler; weichen also von den Normen ab?", sondern im Vordergrund geht es um die Frage nach den Personen, die ein Verhalten als abweichend erkennen und die Folgen einer Einstufung des Verhaltens als abweichend für den Erzeuger.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Typisierung
- 1.1. Typisierung eines Schülers durch den Lehrer
- 1.2 Konsequenzen für einen negativ typisierten Schüler bei der Behandlung und Bewertung durch den Lehrer
- 2. Etikettierungsprozesse
- 2.1 Eine Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Devianz basierend auf Edwin Lemert's Labeling - Theorie(1967)
- 2.2 Normalisierung oder Neutralisierung abweichenden Verhaltens
- 2.3 Etikettierung als Basis für einen Prozeß, der zum verstärkten Auftreten der Devianz führt
- 3. Stigmatisierungen
- 3.1. Ursachen für eine erhöhte Rate abweichenden Verhaltens, Gründe für verstärkte Devianz
- 3.1.1 Einschränkung der legitimen Handlungsmöglichkeiten
- 3.1.2. Übernahme der zugeschriebenen abweichenden Identität
- 3.1.2.1 Der äußere soziale Druck als Grund für die Übernahme der zugeschriebenen abweichenden Identität
- 3.1.2.2 Subkulturen als Grund für die Übernahme der zugeschriebenen abweichenden Identität
- 3.1. Ursachen für eine erhöhte Rate abweichenden Verhaltens, Gründe für verstärkte Devianz
- 4. Schlußfolgerungen in Lösel´s Text
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Prozessen der Typisierung, Etikettierung und Stigmatisierung im schulischen Kontext. Sie untersucht, wie Lehrer Schüler aufgrund von abweichendem Verhalten kategorisieren und wie sich diese Kategorisierung auf die Interaktion und Beurteilung auswirkt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Folgen von Etikettierungsprozessen basierend auf Edwin Lemert's Theorie und den Stigmatisierungsprozessen, die innerhalb der Schule auftreten.
- Typisierungsprozesse in der Schule: Wie Lehrer Schüler aufgrund von abweichendem Verhalten kategorisieren.
- Etikettierungsprozesse und deren Folgen: Die Auswirkungen von Etikettierungen auf das Selbstbild und Verhalten von Schülern.
- Stigmatisierungsprozesse in der Schule: Ursachen, Folgen und Mechanismen der Stigmatisierung.
- Die Rolle sozialer Herkunft und sozioökonomischer Faktoren bei Typisierungs-, Etikettierungs- und Stigmatisierungsprozessen.
- Die Auswirkungen von Etikettierung und Stigmatisierung auf die Bildungschancen von Schülern.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Typisierung Dieses Kapitel beleuchtet, wie Lehrer Schüler anhand von abweichendem Verhalten in Kategorien einteilen. Dabei wird deutlich, dass diese Kategorisierung häufig von subjektiven Wertvorstellungen und Vorurteilen geprägt ist.
- Kapitel 2: Etikettierungsprozesse Hier wird die Labeling-Theorie von Edwin Lemert vorgestellt und auf die Auswirkungen von Etikettierungen auf das Verhalten von Schülern eingegangen. Es wird gezeigt, wie Etikettierungen zu einer Verstärkung von abweichendem Verhalten führen können.
- Kapitel 3: Stigmatisierungen Dieses Kapitel untersucht die Ursachen und Folgen von Stigmatisierungsprozessen in der Schule. Dabei werden die Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten und die Übernahme der zugeschriebenen abweichenden Identität als zentrale Mechanismen der Stigmatisierung hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit zentralen Themen der Soziologie der Erziehung, insbesondere mit den Begriffen Typisierung, Etikettierung und Stigmatisierung. Im Fokus stehen die Auswirkungen von abweichendem Verhalten und die Rolle der Schule bei der Produktion gesellschaftlicher Randgruppen. Zu den Schlüsselbegriffen zählen: Devianz, Labeling-Theorie, Stigmatisierung, soziale Herkunft, Interaktionsprozesse, Lehrer-Schüler-Beziehung, Bildungschancen, Schulversagen,
- Arbeit zitieren
- Torben Schmidt (Autor:in), 2000, Typisierungs-, Etikettierungs- und Stigmatisierungsprozesse in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7057