In Zeiten von Globalisierung, Pluralisierung und einem ständig wachsenden Leistungsdruck werden die Stimmen nach moralischem Engagement in Unternehmen immer lauter. Die wirtschaftlichen Probleme wie Massenarbeitslosigkeit und Umweltzerstörung, lassen die Menschen immer stärker an weiteren ökonomischen Rationalisierungsprozessen zweifeln und sie stellen die an Gewinnen ausgerichtete Geschäftspolitik der Unternehmen zunehmend in Frage. Das Bedürfnis nach einer grundlegenden Neuorientierung des wirtschaftlichen und unternehmerischen Handelns wächst, in das vermehrt ethisch-praktische Aspekte eingebunden werden sollen.
Doch ethische Vorstellungen in den Unternehmensalltag zu integrieren stellt Unternehmen und deren Politik vor eine große Herausforderung. Aus diesem Grund ist seit einigen Jahren die Interdisziplin „Unternehmensethik“ stark gefragt, die einen Teilbereich der „Wirtschaftsethik“ darstellt. Während sich die Wirtschaftsethik als ein interdisziplinärerer Bereich aus Wirtschaftswissenschaften und der Ethik mit der Frage auseinandersetzt, wie sich die ökonomische Rationalität mit der ethisch-praktischen Vernunft vereinbaren lassen, beschäftigt sich die Unternehmensethik mit der Frage, wie moralische Wertvorstellungen und das unternehmerische Gewinnstreben zueinander stehen.
Im Hinblick auf diese Frage haben sich in den letzten Jahren unterschiedliche und teils gegensätzliche unternehmensethische Ansätze entwickelt. Ziel dieser Hausarbeit ist es, den Ansatz der „Integrativen Unternehmensethik“ vom Schweizer Wirtschaftsethiker Peter Ulrich darzustellen und kritisch zu reflektieren. Um dieses Ziel zu erreichen werde ich die Arbeit wie folgt gliedern: Nach einigen einleitenden Worten werden im zweiten Kapitel die theoretischen Grundlagen der integrativen Unternehmensethik herausgearbeitet. Da der Ansatz der integrativen Unternehmensethik in eine komplexe „Integrative Wirtschaftsethik“ eingebettet ist, werden zunächst ihre drei grundlegenden Aufgaben, die Ökonomismuskritik, der Aufbau eines ethischen Wertfundaments lebensdienlichen Wirtschaftens und die Bestimmung der „Orte“ der Moral für lebensdienliches Wirtschaften, vorgestellt. Ausgehend von diesen Grundlagen soll in Kapitel drei die angewandte integrative Unternehmensethik herausgestellt werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen der integrativen Unternehmensethik
- Ökonomismuskritik
- Ethisches Wertfundament einer lebensdienlichen Ökonomie
- Sinnfrage
- Legitimationsfrage
- „Orte“ der Moral des Wirtschaftens
- Angewandte integrative Unternehmensethik
- Der Ansatz einer integrativen Unternehmensethik
- Umsetzungsmöglichkeiten der integrativen Unternehmensethik
- Integratives Ethikprogramm
- Kritische Würdigung der integrativen Unternehmensethik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht den Ansatz der „Integrativen Unternehmensethik“ von Peter Ulrich. Ziel ist es, den Ansatz darzustellen und kritisch zu reflektieren. Im Fokus stehen die theoretischen Grundlagen, die praktische Anwendung und die kritische Bewertung dieser Konzeption.
- Ökonomismuskritik: Die Arbeit analysiert die Kritik von Peter Ulrich am Ökonomismus und seinen normativen Überhöhungen.
- Ethisches Wertfundament: Die Arbeit beleuchtet das ethische Fundament einer lebensdienlichen Ökonomie, das Ulrich für die integrative Unternehmensethik postuliert.
- Umsetzungsmöglichkeiten: Die Arbeit untersucht verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten der integrativen Unternehmensethik und die notwendigen Voraussetzungen für ein integratives Ethikprogramm.
- Kritische Würdigung: Die Arbeit befasst sich mit der kritischen Reflexion des integrativen Ansatzes der Unternehmensethik.
- Sinn und Legitimation: Die Arbeit behandelt die zentrale Frage nach dem Sinn und der Legitimation des Wirtschaftens aus ethischer Perspektive.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen der integrativen Unternehmensethik. Es beleuchtet die Kritik am Ökonomismus und die Notwendigkeit eines ethischen Wertfundaments für ein lebensdienliches Wirtschaften. Das dritte Kapitel untersucht die Anwendung der integrativen Unternehmensethik in der Praxis, inklusive verschiedener Umsetzungsmöglichkeiten und Voraussetzungen für ein integratives Ethikprogramm.
Schlüsselwörter
Integrative Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Ökonomismuskritik, ethisches Wertfundament, Lebensdienliches Wirtschaften, Integrative Wirtschaftsethik, Peter Ulrich, Diskursethik, Sachzwangthese, Gemeinwohlthese.
- Arbeit zitieren
- Nina Klitzke (Autor:in), 2007, Integrative Unternehmensethik. Zum Ansatz des Schweizer Wirtschaftsethikers Peter Ulrich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70628