Wie viel Wandel verträgt die Fastnacht ? Das ist die Frage, die Sie angesichts der aktuellen Entwicklungen zurecht stellen. Ist das noch unsere Fasnet, die wir jährlich feiern – oder sind wir längst nicht alle Teil eines globalen Unterhaltungsbetriebes geworden. Eines globalen Unterhaltungsbetriebes, der unter dem Etikett Karneval heute rund um die Uhr Stimmung macht. Kein Zweifel: Karneval ist zwar immer noch der Name für einen Brauch – vor allem aber ist Karneval inzwischen auch ein weltweiter Markenbegriff wie etwa Coca Cola. Und so wie der für ein Erfrischungsgetränk steht, verbinden immer mehr Menschen mit Karneval heute ein
Lebensgefühl. Kein schlechtes, identifizieren mehr und mehr Menschen Fastnacht und Karneval doch inzwischen statt mit einem Brauch lieber mit einer großen Party, gute Laune eingeschlossen. Vor allem junge Menschen sind es, die das Fest nicht mehr als historisch gewachsene Schwellenfeier zur Fastenzeit begreifen, sondern einfach nur als schöne Zeit. Dieser
Eindruck lässt sich belegen, Sie brauchen da nur in den zahllosen Internet-Foren zu stöbern, von denen es inzwischen ja Tausende gibt. Eine Art elektronischer Stammtisch ist das, wo jeder das loswerden kann, was ihm am Herzen liegt. „Fasnet ist geil“ - hat da ein junger Mann aus dem Kinzigtal seinen elektronischen Freunden mitgeteilt, „vor allem sind das Tage und Abende, bei denen man nicht gepflegt aussehen muss. Razz, einfach eine alte Waldarbeiterhose an oder einen Schottenrock angezogen - und ab geht die Party. Was ich außerdem bei uns super finde ist, dass man so gut wie jeden, der in unsrer Straße wohnt, trifft...Meistens gibt es Kirschwasser und sonstige Schweinereien, als Verpflegung ist natürlich Bier immer dabei.“
Inhaltsverzeichnis
- Wie viel Wandel verträgt die Fastnacht?
- Karneval als weltweiter Markenbegriff
- Der Wandel vom Brauch zur Party
- Der Riss zwischen Alt und Jung
- Der Aufstieg des Sommerkarnevals
- Sommerkarneval: Ja oder Nein?
- Karnevalisierung unserer Gesellschaft
- Schadet die Karnevalisierung der Fasnet?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vortrag befasst sich mit dem Wandel der Fastnacht und der Frage, wie viel Veränderung dieser Brauch verkraften kann. Er analysiert die zunehmende Popularität des Karnevals als globales Unterhaltungsphänomen und die damit verbundene Abkehr vom traditionellen Brauchtum, insbesondere bei jungen Menschen.
- Wandel der Fastnacht vom Brauch zur Party
- Einfluss von Migration und Mobilität auf die Festform
- Aufstieg des Sommerkarnevals und dessen Auswirkungen
- Karnevalisierung der Gesellschaft in verschiedenen Lebensbereichen
- Diskussion über die Folgen der Karnevalisierung für die Fasnet
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Vortrag beginnt mit der Feststellung, dass der Begriff Karneval heute einen weltweiten Markenwert besitzt und für viele Menschen ein Lebensgefühl verkörpert.
- Der Autor beleuchtet den Wandel der Fastnacht vom Brauch zur Party und argumentiert, dass junge Menschen das Fest zunehmend als große Feier wahrnehmen, während ältere Generationen die Traditionspflege betonen.
- Die unterschiedliche Wahrnehmung wird auf den Aufstieg des Sommerkarnevals zurückgeführt, der besonders in protestantischen Regionen und Ländern mit einer Migrantenpopulation populär ist.
- Der Sommerkarneval wird mit Themen wie Migration, Mobilität und gesellschaftlichem Wandel in Verbindung gebracht. Beispiele aus verschiedenen Ländern illustrieren die Verbreitung dieser Festform.
- Der Vortrag analysiert die Diskussion um den Sommerkarneval und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven von verschiedenen Altersgruppen, Geschlechter und Konfessionen.
- Der Autor stellt die zunehmende Karnevalisierung unserer Gesellschaft dar, die sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigt, z.B. im Fußball oder bei Volksfesten.
- Der Vortrag schliesst mit der Frage, ob die schleichende Karnevalisierung der Fasnet schadet oder nutzt.
Schlüsselwörter
Fastnacht, Karneval, Brauchtum, Party, Wandel, Tradition, Sommerkarneval, Migration, Mobilität, Karnevalisierung, Gesellschaft, Volksfeste, Lebensgefühl, Generationenkonflikt.
- Quote paper
- Günter Schenk (Author), 2007, Der ewige Karneval - Wie viel Wandel verträgt die Fastnacht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70658