Das gesamte 17. Jahrhundert wurde der dänische Stützpunkt Tranquebar allein als Handelsort genutzt. Erst mit dem Jahr 1706 änderte sich dies. Als erstes evangelisches Land betrieb Dänemark nun Mission, die hauptsächlich von halleschen Pietisten getragen wurde. Das Verhältnis zwischen den königlichen Missionaren und der lokalen Verwaltung der privaten Ostindisk Kompagni war nie von Harmonie geprägt. In dieser Arbeit wird ein genauer Blick auf das Verhältnis zwischen Mission und Handelsobrigkeit geworfen und auch der Konflikt innerhalb der Mission in der Pionierzeit der Mission in Tranquebar (bis 1706 – 1719) näher beleuchtet. Dazu werden 62 ausgewählte Briefe des deutschen Missionars Bartholomäus Ziegenbalg zur Verdeutlichung herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Forschungsstand, Forschungsfrage und Textauswahl
- 2. Begriffsdefinitionen, beteiligte Institutionen und Vorgeschichte
- 2.1. Begriffsdefinitionen für Mission und Obrigkeit
- 2.2. Die Vorgeschichte der Mission in Tranquebar
- 2.3. Die Rolle des Königs(hauses)
- 3. Die Anfänge der Mission bis zu ihrer Etablierung
- 3.1. Beginn der Mission: der Ausbruch des Konflikts
- 3.2. Der offene Konflikt: die Rolle des Stadtkommandanten
- 3.3. Korrespondenz mit dem Königshaus
- 3.4. Ziegenbalgs Europareise: die Lösung des Konflikts
- 4. Zusammenfassung und Bedeutung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Verhältnis zwischen der dänischen Mission und der Handelsverwaltung in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert. Sie stützt sich auf die Arbeit von Anders Nørgaard, erweitert diese jedoch durch eine differenziertere Betrachtung des Begriffs „Obrigkeit“ und bezieht interne Konflikte innerhalb der Mission mit ein. Die Arbeit analysiert die Konflikte der Anfangsphase der Mission und überprüft die Thesen Nørgaards anhand von ausgewählten Briefen des Missionars Ziegenbalg.
- Die Konflikte zwischen der dänischen Mission und der Handelsverwaltung in Tranquebar.
- Die Rolle des dänischen Königshauses in diesem Konflikt.
- Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Mission und Obrigkeit im Laufe der Zeit.
- Die Bedeutung der Zwei-Reiche-Lehre für die Konfliktlösung.
- Die Analyse ausgewählter Briefe Ziegenbalgs als Quellenmaterial.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Forschungsstand, Forschungsfrage und Textauswahl: Diese Einleitung beschreibt den bisherigen Forschungsstand zum Thema, zeigt die Lücken in der bisherigen Forschung auf (insbesondere die einseitige, promissionarische Betrachtung des Verhältnisses zwischen Missionaren und Verwaltung) und formuliert die Forschungsfrage der Arbeit. Es wird die Bedeutung des Werkes von Anders Nørgaard hervorgehoben und die methodische Vorgehensweise der Hausarbeit, die sich auf ausgewählte Briefe Ziegenbalgs und die Sekundärliteratur stützt, erläutert. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Mission und Handelsobrigkeit in der Anfangsphase der Tranquebarer Mission.
2. Begriffsdefinitionen, beteiligte Institutionen und Vorgeschichte: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Mission“ und „Obrigkeit“, klärt die Vorgeschichte der dänischen Aktivitäten in Tranquebar und beschreibt die Rolle des dänischen Königshauses. Es wird auf die unterschiedlichen Ziele von Handel und Mission eingegangen und die Herausforderungen für ein harmonisches Zusammenleben aufgezeigt. Die historische Entwicklung von der reinen Handelsniederlassung zum Missionsstützpunkt wird detailliert dargestellt. Die Rolle der Ostindischen Kompagnie und ihre Bedeutung für das Verständnis des Konflikts zwischen wirtschaftlichen und missionarischen Zielen wird analysiert.
3. Die Anfänge der Mission bis zu ihrer Etablierung: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Konfliktes zwischen Mission und Obrigkeit in Tranquebar. Es analysiert detailliert die verschiedenen Phasen des Konflikts, von seinen Anfängen über den offenen Konflikt mit dem Stadtkommandanten bis hin zur Korrespondenz mit dem Königshaus und Ziegenbalgs Europareise zur Konfliktlösung. Die Kapitel unterstreichen die unterschiedlichen Sichtweisen und Interessen der beteiligten Parteien und zeigen auf, wie diese zum Konflikt beitrugen. Durch die Analyse von Ziegenbalgs Briefen wird der Konflikt aus der Perspektive der Missionare verdeutlicht. Der Kapitelverlauf unterstreicht die Dynamik des Verhältnisses zwischen Mission und Obrigkeit.
Schlüsselwörter
Mission, Obrigkeit, Tranquebar, Dänemark, Indien, 18. Jahrhundert, Handel, Evangelische Mission, Ziegenbalg, Konflikt, Königshaus, Zwei-Reiche-Lehre, Nørgaard, Pietismus, Luthertum, Kolonialgeschichte.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Das Verhältnis zwischen dänischer Mission und Handelsverwaltung in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht das komplexe Verhältnis zwischen der dänischen Mission und der Handelsverwaltung in Tranquebar zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie analysiert die Konflikte zwischen diesen beiden Institutionen und die Rolle verschiedener Akteure, wie des dänischen Königshauses und des Missionars Ziegenbalg.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf den Schriften von Anders Nørgaard und erweitert diese durch eine detailliertere Analyse ausgewählter Briefe des Missionars Ziegenbalg. Sie nutzt diese Briefe als primäre Quellen, um die Ereignisse und Perspektiven der Akteure besser zu verstehen. Zusätzlich wird Sekundärliteratur herangezogen.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die Hausarbeit beleuchtet die Konflikte zwischen der dänischen Mission und der Handelsverwaltung in Tranquebar und untersucht die Ursachen und Folgen dieser Konflikte. Sie geht insbesondere auf die einseitige, promissionarische Betrachtung des Verhältnisses in der bisherigen Forschung ein und bietet eine differenziertere Perspektive.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Kapitel 1 beschreibt den Forschungsstand, die Forschungsfrage und die Textauswahl. Kapitel 2 definiert zentrale Begriffe wie „Mission“ und „Obrigkeit“, beleuchtet die Vorgeschichte und die Rolle des Königshauses. Kapitel 3 analysiert die Anfänge und Entwicklung des Konflikts zwischen Mission und Obrigkeit bis zu seiner Lösung. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen und bewertet deren Bedeutung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Konflikte zwischen dänischer Mission und Handelsverwaltung, die Rolle des dänischen Königshauses, die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Mission und Obrigkeit im Laufe der Zeit, die Bedeutung der Zwei-Reiche-Lehre für die Konfliktlösung und die Analyse von Ziegenbalgs Briefen als Quellenmaterial.
Welche Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert die zentralen Begriffe „Mission“ und „Obrigkeit“ im Kontext der damaligen Zeit und des spezifischen historischen Umfelds von Tranquebar. Diese Definitionen sind essentiell für das Verständnis des Konflikts.
Welche Rolle spielt das dänische Königshaus?
Die Rolle des dänischen Königshauses wird als wichtiger Einflussfaktor auf die Entwicklung des Konflikts untersucht. Die Korrespondenz mit dem Königshaus wird analysiert, um dessen Position und Einfluss auf die Konfliktlösung zu beleuchten.
Welche Bedeutung hat die Zwei-Reiche-Lehre?
Die Hausarbeit untersucht, inwieweit die Zwei-Reiche-Lehre eine Rolle bei der Lösung des Konflikts zwischen Mission und Obrigkeit spielte. Ihre Bedeutung für das Verständnis der damaligen Denkweise wird erörtert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mission, Obrigkeit, Tranquebar, Dänemark, Indien, 18. Jahrhundert, Handel, Evangelische Mission, Ziegenbalg, Konflikt, Königshaus, Zwei-Reiche-Lehre, Nørgaard, Pietismus, Luthertum, Kolonialgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Fabian Schwabe (Autor:in), 2006, Mission und Obrigkeit in Tranquebar im frühen 18. Jahrhundert unter Berücksichtigung einzelner Briefe Ziegenbalgs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70777