Die Problematik des sexuellen Mißbrauchs von Jungen ist in der Psychologie noch sehr unterrepräsentiert. Ähnlich dem Bereich über Sexualität von Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen. Es liegen zwar umfangreiche Unterlagen zum Thema sexueller Mißbrauch vor, doch kaum wirklich psychologisches Material über Themen wie Bewußtsein, Identität, Wahrnehmung oder Verarbeitung eines Traumas durch Mißbrauch. Das vorliegende Material beschränkt sich größtenteils auf Berichte von mißbrauchten Jungen und Männern und mehrere Studien der verschiedensten Institutionen, bei welchen die Ergebnisse so unterschiedlich sind wie die Anzahl der Studien. Nicht einmal die Reichweite des Problems ist genau bekannt. So liegt der Anteil der Jungen als Opfer von sexuellem Mißbrauch bei 2 bis 50 %. Wobei die niedrigen Prozentsätze aus feministischen Studien stammen und die hohen Prozentsätze in meist sehr kleinen Studien (N 100), mit ausgesuchten Personen liegen.
Die psychologischen Auswirkungen sind hingegen bisher kaum betrachtet. In diesen Bereich spielt neben der Sexualität von Kindern und Jugendlichen auch die Täterforschung eine große Rolle. Da dieser Bereich bis heute auch nicht sehr intensiv bearbeitet wurde, können auch daraus kaum Schlüsse gezogen werden. Aber gerade der Sachverhalt, daß viele männliche Täter früher selbst mißbraucht wurden, zeigt den engen Zusammenhang zwischen den Bereichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Mißbrauch
- Die Opfer des sexuellen Mißbrauchs
- Die Täter
- Dominanz des Mannes
- Klassifikation der Täter
- Feststellen des Mißbrauchs
- Auswirkung des Mißbrauchs
- Körperliche Folgen
- Psychische Folgen
- Folgen auf das soziale Verhalten
- Bewältigungsstrategien und Abwehrmechanismen
- Hilfe bei Mißbrauch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema des sexuellen Mißbrauchs von Jungen und analysiert die Auswirkungen dieser Form von Gewalt auf die Opfer. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Facetten des Problems, untersucht die Täter und die Gründe für die Unterrepräsentation des Themas in der Psychologie.
- Definition und Abgrenzung des sexuellen Mißbrauchs
- Die Folgen des sexuellen Mißbrauchs für Jungen
- Die Rolle von Macht und Kompetenz in der Entstehung von Mißbrauch
- Die Schwierigkeit für Jungen, sich als Opfer zu identifizieren
- Die psychologischen Auswirkungen des sexuellen Mißbrauchs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung hebt die mangelnde Aufmerksamkeit in der Psychologie auf den sexuellen Mißbrauch von Jungen hervor. Sie unterstreicht die Schwierigkeit, verlässliche Daten über die Häufigkeit und Auswirkungen des Problems zu erhalten.
- Was ist Mißbrauch?: Dieses Kapitel analysiert die Definition von sexuellem Mißbrauch und betont die Bedeutung des Machtgefälles zwischen Täter und Opfer. Die Definition wird auf den Kontext von Jungen im Alter von 0-18 Jahren fokussiert.
- Die Opfer des sexuellen Mißbrauchs: Das Kapitel untersucht die Opferperspektive und die Schwierigkeiten, die Jungen mit dem Problem haben, sich als Opfer zu identifizieren. Es betrachtet die Rolle von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen, die dazu führen, dass Jungen oft in der Opferrolle unterrepräsentiert sind.
Schlüsselwörter
Sexueller Mißbrauch, Jungen, Opfer, Täter, Machtgefälle, Psychologie, Trauma, Identität, Bewältigungsstrategien, Unterrepräsentation, Studien, Statistiken, Soziales Verhalten.
- Arbeit zitieren
- Joerg Krause (Autor:in), 1999, Sexueller Mißbrauch von Jungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7079