Seit Beginn der 1970er Jahre lässt sich in der Bundesrepublik Deutschland eine sinkende Wahlbeteilung verzeichnen. Umfragen belegen zudem eine zunehmende Politikverdrossenheit innerhalb der Gesellschaft („Wort des Jahres 1992“). Diese Unzufriedenheit mit den tatsächlichen Leistungen der Politik geht einher mit einem Rückgang stabiler Parteibindungen und einer zugleich erhöhten Zahl von Wechsel- und Nichtwählern. Dem Problem der zunehmenden Auflösung von Parteibindungen („dealignment“) sieht sich jedoch nicht nur die deutsche Politik ausgesetzt. Viele westliche Demokratien sind mit diesem Thema konfrontiert und versuchen über neue Kommunikationsformen und Politikstile wieder einen Zugang zu den Wählern zu finden.
Es stellt sich die Frage, ob und inwieweit klassische Marketinginstrumente und Marketingstrategien aus der Unternehmenskommunikation auf die Politik übertragbar sind und in Bezug auf das Problem der abnehmenden Wählerbindung Abhilfe schaffen können.
Zunächst werden die Unterschiede und Besonderheiten von klassischen Marken und Politikmarken aufgezeigt. Die ausführliche Darstellung der wesentlichen Elemente der Markenführung und die beispielhafte Erläuterung möglicher Markenstrategien stehen im Mittelpunkt dieser Arbeit. Weitere Schwerpunkte bilden die langfristige Kunden- und Wählerbindung im Rahmen des Relationship-Marketings und die Betrachtung und Analyse einzelner Instrumente der Politikkommunikation.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Betrachtungen
- Kennzeichnung von Marken
- Begriff der Marke
- Funktionen von Klassischen Marken
- Klassische Marken und Besonderheiten von Politikmarken
- Grundzüge der Markenpolitik
- Aufbau und Positionierung
- Markenführungsansätze
- Markenstrategien
- Langfristige Kunden- und Wählerbindung im Rahmen des Relationship Marketing
- Bezugsrahmen
- Kennzeichnung des Relationship Marketing
- Die Bedeutung der Kundenbindung im Relationship Marketing
- Fokus: Voter Relationship Management
- Ausgewählte Instrumente der Politikkommunikation
- Darstellung und Anwendung
- Direktmarketing
- Fokus: Dialog-Marketing in der Politik
- Kommunikation im Wahlkampf
- Kampagnenplanung der Parteien
- Fernseh- und Plakatwerbung als klassische Werbemedien
- Online-Kommunikation in der Politik
- Weblogs als neue Form der Parteien- und Wählerkommunikation
- Begriff des Weblogs
- Nutzung von Weblogs im Rahmen parteipolitischer Kommunikation
- Kritische Bewertung und perspektivischer Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Anwendung von Markenführungsstrategien im politischen Kontext und untersucht die Möglichkeiten, klassische Marketinginstrumente zur Steigerung der Wählerbindung und zur effektiven Kommunikation von politischen Positionen einzusetzen.
- Entwicklung und Relevanz von Politikmarken
- Anwendbarkeit von Marketinginstrumenten in der Politik
- Steigerung der Wählerbindung durch Relationship Marketing
- Bedeutung von Online-Kommunikation und Social Media im politischen Kontext
- Kritische Betrachtung der Herausforderungen und Chancen von Markenführung in der Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die sinkende Wahlbeteiligung und die zunehmende Politikverdrossenheit in der Bundesrepublik Deutschland. Es werden die Herausforderungen im Kontext der Auflösung von Parteibindungen und die Notwendigkeit neuer Kommunikationsformen und Politikstile aufgezeigt. Kapitel zwei definiert den Begriff der Marke und erläutert die Funktionen von klassischen Marken im Vergleich zu Politikmarken. Die Kapitel drei und vier befassen sich mit den Grundzügen der Markenpolitik, insbesondere mit den Aspekten Aufbau und Positionierung, Markenführungsansätzen und Markenstrategien. Des Weiteren wird der Zusammenhang zwischen Kunden- und Wählerbindung im Rahmen des Relationship Marketing untersucht und der Fokus auf das Voter Relationship Management gelegt. Kapitel fünf befasst sich mit ausgewählten Instrumenten der Politikkommunikation, darunter Direktmarketing, Kommunikation im Wahlkampf, Online-Kommunikation und Weblogs.
Schlüsselwörter
Politikmarken, Markenführung, Wählerbindung, Relationship Marketing, Voter Relationship Management, Politikkommunikation, Direktmarketing, Online-Kommunikation, Weblogs, Wahlkampf
- Arbeit zitieren
- Christina Daase (Autor:in), 2006, Markenführung in der Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70918