Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Dominanz unternehmerischer Wettbewerbsvorteile von
Volumenvorteilen über Standortvorteile zu Zeitvorteilen gewandelt. Die zunehmende Komplexität der
Produkte und die abnehmende Produkt-Lebenszeit erfordern rasches und innovatives Agieren. Diese
Aspekte machen die schnelle Entwicklung und Vermarktung von Produkten dringend erforderlich. Um diese
Zeitvorteile zu realisieren, mussten die Unternehmen die Fähigkeit entwickeln, marktgerechte Produkte
schnell entwickeln und herstellen zu können (vgl. [GERNOT] S.1). Neben den produktionsbezogenen
Durchlaufzeiten ist die Produktentwicklungszeit die entscheidende Determinate für den
Markteintrittszeitpunkt eines neuen Produktes (Produktentstehungszeit). „Die Reduzierung der
Entwicklungszeiten ist durch die parallele Entwicklung von Produkten und Produktionsmitteln möglich.“
(Zitat: [DIXIUS] S.1)
Diese Zeitproblematik wirkt nicht nur nachteilig auf die Gewinne, sondern kann sogar unternehmerische
Existenzen in Frage stellen (vgl.[DIXIUS] S. 3 ff.).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffliche Klärung
- 3. Gefahren traditioneller Linienarbeit und Ziele simultaner Projektarbeit
- 4. Grundelemente des Simultaneous Engineering
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Simultaneous Engineering (SE) als Methode zur Beschleunigung der Produktentwicklung und -herstellung. Ziel ist es, die Vorteile und Herausforderungen von SE im Vergleich zu traditionellen Arbeitsweisen aufzuzeigen.
- Zeitvorteile durch Parallelisierung von Prozessen
- Herausforderungen der Integration und Koordination in SE-Projekten
- Vorteile integrierter und funktionsübergreifender Zusammenarbeit
- Methodische Ansätze des SE: Integration, Parallelisierung, Kompetenzzusammenführung
- Anwendung von SE auf operativer Unternehmensebene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel unternehmerischer Wettbewerbsvorteile von Volumen- und Standortvorteilen hin zu Zeitvorteilen. Die zunehmende Produktkomplexität und kürzere Produktlebenszyklen erfordern schnellere Entwicklungs- und Vermarktungsprozesse. Die Reduzierung der Entwicklungszeit durch parallele Entwicklung von Produkten und Produktionsmitteln wird als entscheidender Faktor für den Markterfolg hervorgehoben. Die Problematik der langen Entwicklungszeiten wird als existenzbedrohlich für Unternehmen dargestellt.
2. Begriffliche Klärung: Dieses Kapitel klärt den Begriff des Simultaneous Engineering (SE). SE wird als Parallelisierung von Prozessen definiert, die darauf abzielt, den Produktentwicklungsprozess zu beschleunigen, indem unabhängige Vorgänge gleichzeitig und abhängige Vorgänge möglichst überlappend durchgeführt werden. Es wird als ein innovatives Konzept zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beschrieben und als integrierte und zeitparallele Produkt-, Prozess- und Projektgestaltung zusammengefasst.
3. Gefahren traditioneller Linienarbeit - Ziele simultaner Projektarbeit: Dieses Kapitel vergleicht die Gefahren sequenzieller Abläufe (z.B. Durchsetzen der eigenen Meinung, Ignorieren von Abhängigkeiten, punktuelle Optimierung, unklare Entscheidungsgrundlagen) mit den Zielen simultaner Abläufe (z.B. Akzeptanz abweichender Meinungen, prozessorientiertes Arbeiten, Verantwortungsübernahme, gemeinsame Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen). Es wird deutlich gemacht, dass SE durch verbesserte Zusammenarbeit und effizientere Strukturen zu Energiegewinnen und einem produktiveren Arbeitsumfeld führen soll.
4. Grundelemente des Simultaneous Engineering: Dieses Kapitel beschreibt die drei methodischen Lösungsansätze des SE: Integration, Parallelisierung und Kompetenzzusammenführung. Es werden die Herausforderungen der Umsetzung von SE auf operativer Ebene sowie die Bedeutung gruppendynamischer Prozesse für den Projekterfolg betont. Drei Ebenen der Projektgestaltung (Vorbereitung, Planung, Durchführung) werden unterschieden, wobei die Vorbereitung das Überwinden von Organisationsgrenzen und die Integration unterschiedlicher Sichtweisen beinhaltet. Die Planung soll im Team erfolgen und eng mit der Durchführung abgestimmt sein. Das Kapitel betont die Bedeutung eines systematischen Ansatzes, der alle Aspekte von der Konzeption bis zur Entsorgung umfasst, sowie die integrative Nutzung von technologischem und ablauforientiertem Wissen. Es wird die Parallelisierung von Ingenieurtätigkeiten vor dem Abschluss traditionell vorhergehender Tätigkeiten als wichtiges Element hervorgehoben, wobei präventives Arbeiten mit unvollständigen Unterlagen im Vordergrund steht. Die Kapitel beschreibt integrative Ansätze zur Lösung von Problemen im Produktentstehungsprozess und erklärt die Konzepte der objektorientierten, synchronen und asynchronen Parallelität.
Schlüsselwörter
Simultaneous Engineering, Produktentwicklung, Prozessoptimierung, Parallelisierung, Integration, Zeitvorteile, Wettbewerbsfähigkeit, Teamwork, Projektmanagement, Produktentstehungsprozess.
Simultaneous Engineering: FAQs
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine umfassende Übersicht über Simultaneous Engineering (SE). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Das Dokument analysiert SE als Methode zur Beschleunigung der Produktentwicklung und -herstellung und vergleicht es mit traditionellen Arbeitsweisen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffliche Klärung, Gefahren traditioneller Linienarbeit und Ziele simultaner Projektarbeit, Grundelemente des Simultaneous Engineering und Fazit (letzteres ist im gegebenen Auszug nicht explizit enthalten, aber implizit vorhanden).
Was ist das Hauptziel des Simultaneous Engineering (SE)?
Das Hauptziel von SE ist die Beschleunigung der Produktentwicklung und -herstellung durch die Parallelisierung von Prozessen. Dies soll zu Zeitvorteilen und einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit führen.
Welche Vorteile bietet SE im Vergleich zu traditionellen Methoden?
SE bietet Vorteile durch die Parallelisierung von Prozessen, was zu einer erheblichen Zeitersparnis führt. Es fördert die integrierte und funktionsübergreifende Zusammenarbeit und führt zu effizienteren Strukturen und einem produktiveren Arbeitsumfeld. Im Gegensatz zu traditionellen sequenziellen Abläufen vermeidet SE die Gefahren von punktueller Optimierung und unklare Entscheidungsgrundlagen.
Welche Herausforderungen bringt SE mit sich?
Die Herausforderungen von SE liegen vor allem in der Integration und Koordination der parallel laufenden Prozesse. Die Überwindung von Organisationsgrenzen und die Integration unterschiedlicher Sichtweisen in der Vorbereitungsphase sind entscheidend für den Erfolg. Auch die effiziente Zusammenarbeit im Team und die gemeinsame Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen sind wichtige Faktoren.
Welche methodischen Ansätze werden im SE verwendet?
Die drei methodischen Lösungsansätze des SE sind Integration, Parallelisierung und Kompetenzzusammenführung. Diese Ansätze zielen darauf ab, die verschiedenen Aspekte der Produktentwicklung gleichzeitig und möglichst überlappend zu bearbeiten.
Wie wird die Parallelisierung im SE umgesetzt?
Die Parallelisierung im SE bedeutet, dass unabhängige Vorgänge gleichzeitig und abhängige Vorgänge möglichst überlappend durchgeführt werden. Dies erfordert präventives Arbeiten mit unvollständigen Unterlagen und integrative Ansätze zur Lösung von Problemen im Produktentstehungsprozess. Die Konzepte der objektorientierten, synchronen und asynchronen Parallelität spielen dabei eine Rolle.
Welche Bedeutung hat Teamwork im SE?
Teamwork ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von SE-Projekten. Die gemeinsame Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen, die Akzeptanz abweichender Meinungen und die Verantwortungsübernahme im Team sind unerlässlich.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren SE?
Schlüsselwörter, die SE charakterisieren, sind: Simultaneous Engineering, Produktentwicklung, Prozessoptimierung, Parallelisierung, Integration, Zeitvorteile, Wettbewerbsfähigkeit, Teamwork, Projektmanagement und Produktentstehungsprozess.
- Arbeit zitieren
- Jan Borsdow (Autor:in), 2004, Simultaneous Engineering, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70922