Schulsozialarbeit am Beispiel einer hessischen Gesamtschule


Seminararbeit, 2006

17 Seiten, Note: 1,4


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Begriffsklärung
1.1 Gemeinwesenarbeit
1.1.1 Ansatz
1.1.2 Verschiedene Definitionen
1.2 Schulsozialarbeit
1.2.1 Ansatz aus den USA
1.2.2 Verschiedene Definitionen
1.2.3 Zusammenfassung der Definitionen

2 Historische Betrachtung der Schulsozialarbeit
2.1 Anfänge
2.2 Ausweitung der Schulsozialarbeit seit 1960

3 Ziele und Aufgaben der Schulsozialarbeit
3.1 Ziele
3.2 Aufgaben

4 Schulsozialarbeit an einer hessischen Gesamtschule
4.1 Sozialräumliche Analyse
4.2 Schwerpunkte, Ziele und Aufgaben
4.3 Wirkung und Ergebnisse
4.4 Finanzierung, Trägerschaft und Netzwerk
4.5 Ein „typischer“ Fall

5 Schulsozialarbeit in der Diskussion

Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Einleitung

In keiner anderen Lebensphase sind Ent­wicklungs- und Bildungsprozesse so eng ver­flochten, wie in Kindheit und Jugend. Bildung wird an unterschiedlichen Orten erwor­ben und kann immer und überall stattfin­den. Sie befähigt die Menschen sich Wissen und Können anzueignen und sich Ansprüchen der Gesellschaft zu widersetzen, die der individuellen Entfaltung entgegenstehen. Aber Bildung sichert auch den Fortbestand der Gesellschaft, gewährleistet die gesell­schaftliche Ordnung und vermittelt soziale Integra­tion. Hauptverantwortlich für die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist die Schule.

Dieser informelle Sektor gewinnt zunehmend an Bedeutung, da sich das gesellschaftliche Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche aufwachsen, in den letzten Jahren erheblich gewandelt hat - sei es die Pluralisierung der Lebensformen oder der zunehmende Einfluss der Medien. Daher fordern bzw. empfehlen Experten flächendeckende soziale Netzwerke im Bereich Schulsozialarbeit und ihrem Umfeld. Einen zuverlässigen Kooperationspartner finden die Schulen im Gemeinwesen. Daraus ergibt sich, dass die Schulsozialarbeit ein Teil der Gemeinwesenarbeit ist, die im Sozialraum Schule Hilfe anbietet.

In der folgenden Arbeit werde ich zunächst auf die Ansätze, Definitionen und Konzepte der Schulsozialarbeit und der Gemeinwesenarbeit eingehen. Im Anschluss werde ich mich auf die Schulsozialarbeit konzentrieren. Dabei beschreibe ich sowohl die historischen Aspekte als auch die Ziele und Aufgaben der Schulsozialarbeit. In einem weiteren Kapitel werde ich die Theorie anhand des praktischen Beispiels einer hessischen Gesamtschule verdeutlichen und abschließend eine Diskussion im Seminar führen. In meinem Schlussteil werde ich die Hauptaussagen der Arbeit noch einmal zusammenfassen.

1 Begriffsklärung

Was ist Gemeinwesenarbeit und womit beschäftigt sich die Schulsozialarbeit? Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Fragen zu beantworten, da es eine große inhaltliche Vielfalt gibt.

Im folgenden Kapitel werde ich diese Problematik genauer erörtern. Dazu möchte ich zum einen Ansatz und Definitionen der Gemeinwesenarbeit vorstellen. Zum anderen werde ich zur Schulsozialarbeit den Ansatz aus den USA und auch einige zum Teil konträre Definitionen darstellen.

1.1 Gemeinwesenarbeit

1.1.1 Ansatz

Der Ansatz der Gemeinwesenarbeit liegt vor allem in den „community organisations“ aus den USA. Er wurde entwickelt, um Randgruppen aus den Elendsvierteln in die amerikanische Gesellschaft zu integrieren.

In Deutschland wurde der Begriff erstmals in den 50er Jahren diskutiert. In diese Debatte gingen jedoch nicht die Erfahrungen der sogenannten Settlements ein, die ein stadtteil- und sozialraumorientiertes Hilfsangebot installierten. Mit diesem Angebot wollte man eine „Verbesserung der Lebenslage bedrohter Individuen“ (Galuske 2003, S.99) erreichen. Dabei standen allerdings nicht die Individuen selbst, sondern ihre Lebenswelt und ihre Netzwerke im Vordergrund.

Ende der 60er Jahre erlebte die Gemeinwesenarbeit einen Aufschwung durch die Studentenbewegung.

1.1.2 Verschiedene Definitionen

Bei der Gemeinwesenarbeit gibt es keine einheitliche Definition, sondern unterschiedliche Auffassungen und Sichtweisen. Diese Unterschiede begründen sich durch die verschiedenen Konzepte, auf die ich allerdings nicht näher eingehen, sondern nur zwei teilweise konträre Definitionen beschreiben möchte.

Eine mögliche Definition bietet M. GALUSKE in seinem Buch „Methoden der sozialen Arbeit“. Er zitiert u.a. LUDES (1977), nach dessen Meinung Gemeinwesenarbeit die zusammenfassende Bezeichnung verschiedener Arbeitsformen ist, die auf eine Verbesserung der soziokulturellen Umgebung von abgegrenzten Bevölkerungsgruppen abzielt. Bei der Gemeinwesenarbeit geht es folglich um die Anpassung von Problemgruppen an die Umgebung und eine Veränderung der Umgebung selbst. [Vgl.: Galuske 2003, S. 101]

Auch kann die Gemeinwesenarbeit als eine sozialräumliche Strategie verstanden werden, die sich ganzheitlich auf einen Stadtteil und nicht pädagogisch auf einzelne Individuen richtet. Sie arbeitet mit Ressourcen des Stadtteils und seiner Bewohner, um seine Defizite aufzuheben. Damit verändern sich auch die Lebensverhältnisse der Bewohner. [Vgl.: Seminar Gemeinwesenarbeit Teil I]

Bei beiden Definitionen bemerkt man eine intensive Konzentration auf den Sozialraum und deren Bewohner. Es werden soziale Probleme in ihrem sozialen Umfeld erkannt, erklärt und bearbeitet. Weiterhin ist die Gemeinwesenarbeit ein Arbeitsfeld mit „klassischen“ Projekten und ein Arbeitsprinzip z.B. für Jugendarbeit.

1.2 Schulsozialarbeit

1.2.1 Ansatz aus den USA

Die Schulsozialarbeit hat ihre Ursprünge in den USA. Aufgekommen ist das Tätigkeitsfeld der „School Social Work“ mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht, die auch für Kinder aus Rand- und Problemgruppen besteht. Der Ansatz besteht darin, dass Schulen als Ausgangspunkt für das Wohlergehen und für die gelingende Sozialisation gesehen werden. [Vgl.: Wulfers 1991, S.274].

Für die BRD bedeutete dieser Ansatz zunächst nur die Ausdehnung der Sozialpädagogik auf den Bereich der Schule. Um eine klare Abgrenzung von der außerschulischen Sozialpädagogik zu schaffen, wurde der Begriff der Schulsozialarbeit gewählt. [Vgl.: Wulfers 1991, S.25]

1.2.2 Verschiedene Definitionen

Wilfried WULFERS stellt in seinem Buch zur Schulsozialarbeit von 1991 unterschiedliche Definitionen vor.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Schulsozialarbeit am Beispiel einer hessischen Gesamtschule
Hochschule
Duale Hochschule Gera-Eisenach (ehem. Berufsakademie Thürigen in Gera)
Veranstaltung
Gemeinwesenarbeit
Note
1,4
Autor
Jahr
2006
Seiten
17
Katalognummer
V70940
ISBN (eBook)
9783638629188
ISBN (Buch)
9783638769266
Dateigröße
449 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schulsozialarbeit, Beispiel, Gesamtschule, Gemeinwesenarbeit
Arbeit zitieren
Sabrina Wolfframm (Autor:in), 2006, Schulsozialarbeit am Beispiel einer hessischen Gesamtschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/70940

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