Bereits der Untertitel dieser Arbeit – Die Stellung der Sozialen Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft – wäre noch vor einigen Jahren von konservativen politischen Kreisen als Provokation aufgefasst worden. Viele Schwierigkeiten zu den Themen Migration und Integration sind gerade dadurch entstanden, dass sich Deutschland über Jahrzehnte dem Status eines Einwanderungslandes erwehrt hat. Mittlerweile herrsche laut Wolfgang Thierse jedoch endlich ein Konsens darüber, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und daraus Konsequenzen zu ziehen seien.
Um die gegenwärtigen migrationsbedingten Zusammenhänge besser einordnen zu können, erfolgt in Kapitel eins zunächst eine geschichtliche Zusammenfassung der Migration in Deutschland. Es ist zwar nicht das Hauptanliegen dieser Arbeit, die Geschichte der Migration in Deutschland zu reflektieren, dennoch ist zum besseren Verständnis der Lebenswelt von MigrantInnen ein geschichtlicher Überblick notwendig. Aus der Chronologie der Zuwanderung ergibt sich die derzeitige ethnische Zusammensetzung der Gesellschaft in Deutschland. Das zweite Kapitel zeigt den Stand der Migration in Deutschland auf. Außerdem werden einige wichtige Punkte des Zuwanderungsgesetzes thematisiert. Um theoretische Überlegungen zur Sozialintegration bemüht sich das dritte Kapitel, dazu ist auch eine Begriffsbestimmung notwendig. Denn in der Literatur werden die Begriffe Integration und Assimilation teilweise in Opposition zueinander, teilweise aber auch synonym verwendet. Es wird daher versucht, die Stellung der Begriffe Integration und Assimilation zu klären. Die theoretischen Überlegungen zur Integration werden im vierten Kapitel am Praxisbeispiel der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart verdeutlicht. Dazu werden die konkreten Handlungsfelder der Stuttgarter Integrationspolitik betrachtet.
Wenn es um Migrationssozialarbeit geht, dann ist immer auch interkulturelle Kompetenz notwendig. Interkulturelle Kompetenz hat sich gar zu einem Art Schlagwort entwickelt. Im fünften Kapitel wird daher geklärt was interkulturelle Kompetenz auszeichnet...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick
- Erste Phase von 1955-1973
- Zweite Phase von 1973-1979
- Dritte Phase von 1979-1980
- Vierte Phase von 1981-1990
- Fünfte Phase von 1991-1998
- Sechste Phase von 1998-2005
- Aktuelle Situation der Migrationssozialarbeit
- Bevölkerungsstruktur in Deutschland
- Das Zuwanderungsgesetz und die Migrationssozialarbeit
- Integration und Assimilation
- Begriffsbestimmung
- Dimensionen der Assimilation
- Typen der Sozialintegration
- Integration als beiderseitiger Lernprozess
- Ganzheitliche Integrationspolitik - Das Beispiel Stuttgart
- Interkulturelle Kompetenz
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Sozialen Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft. Sie untersucht die Geschichte, die Aufgaben und die Möglichkeiten der Sozialen Arbeit mit MigrantInnen im Kontext der Entwicklung Deutschlands als Einwanderungsland. Der Fokus liegt dabei auf dem Verständnis der Herausforderungen, die mit Migration und Integration verbunden sind, sowie auf der Bedeutung interkultureller Kompetenz für die Soziale Arbeit.
- Die geschichtliche Entwicklung der Migration in Deutschland und die Rolle der Sozialen Arbeit.
- Die aktuelle Situation der Migrationssozialarbeit in Deutschland, einschließlich der Bevölkerungsstruktur und des Zuwanderungsgesetzes.
- Die Konzepte von Integration und Assimilation und deren Bedeutung für die soziale Arbeit.
- Die Bedeutung interkultureller Kompetenz für die Soziale Arbeit mit MigrantInnen.
- Die Rolle der Ganzheitlichen Integrationspolitik am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel eins bietet einen historischen Überblick über die Migration nach Deutschland. Die unterschiedlichen Phasen der Zuwanderung werden dabei anhand der Anwerbungspolitik und der Veränderungen im Arbeitsmarkt beleuchtet. Dabei wird deutlich, dass die anfängliche Idee der „Gastarbeiter“ als vorübergehende Arbeitskräfte schnell an Realität verloren hat und zu einer dauerhaften Einwanderung geführt hat.
Kapitel zwei beleuchtet die aktuelle Situation der Migrationssozialarbeit in Deutschland. Die demografische Entwicklung und die Auswirkungen des Zuwanderungsgesetzes auf die Sozialarbeit mit MigrantInnen stehen im Mittelpunkt dieses Kapitels.
Kapitel drei beschäftigt sich mit der Begriffsdefinition von Integration und Assimilation. Die verschiedenen Dimensionen und Typen der Sozialintegration sowie deren Bedeutung für die Soziale Arbeit werden diskutiert.
Kapitel vier betrachtet die Ganzheitliche Integrationspolitik am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart. Hier werden die konkreten Handlungsfelder der Stuttgarter Integrationspolitik vorgestellt.
Kapitel fünf beschäftigt sich mit der Bedeutung interkultureller Kompetenz für die Soziale Arbeit mit MigrantInnen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Migration, Integration, Assimilation, Migrationssozialarbeit, interkulturelle Kompetenz, Einwanderungsgesellschaft, Gastarbeiter, Zuwanderungsgesetz, Bevölkerungsstruktur, Ganzheitliche Integrationspolitik, Stuttgart.
- Arbeit zitieren
- Thomas Schlenker (Autor:in), 2007, Migration und Soziale Arbeit. Die Stellung der Sozialen Arbeit in der Einwanderungsgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71019