Bei dem Weg in die Selbstständigkeit und der damit entstehenden Existenzgründung eines Unternehmens gibt es diverse Einflussgrößen zu beachten. Angefangen bei der fachlichen und persönlichen Qualifikation des Unternehmers, welche die Grundlage für einen erfolgreichen Start ist, kann dies die Wahl des eigentlichen Unternehmenskonzepts genauso betreffen wie falsche Marktkenntnisse, falsche Betriebsstätten, unzureichende Finanzierung, fehlende Planung, falsche Gestaltung der Verträge bis hin zur falschen Rechtsform.
Basis für die Existenzgründung ist für viele Unternehmer die (aus ihrer Sicht) „geniale“ Idee, die sich am Markt erfolgreich behaupten kann. Entwickelt wird diese Idee in erster Linie aus der beruflichen Qualifikation und Erfahrung des Gründers heraus, die er sich als Wissen angeeignet hat. Bei der Existenzgründung sind aber viele Fähigkeiten und Kenntnisse von Nöten, damit das neue Unternehmen nicht von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist.
An dieser Stelle setzt der Gegenstand dieser Ausarbeitung ein, die individuelle Beratung ist in den Teilbereichen, in denen sich der zukünftige Unternehmer nicht auskennt, unabdingbar. Im Umkehrschluss ist die fehlende oder zu späte Beratung oft genug ein typischer Fehler bei der Existenzgründung. Dabei ist Beratung nicht gleich Beratung, es gibt diverse Angebote und Anlaufstellen, die zudem teilweise in erheblichen Umfang öffentlich gefördert werden. Schließlich sind viele Gründer von ihrem Vorhaben und ihrer Idee so überzeugt, dass sie denken, keine fremde Hilfe zu benötigen. Dabei können externe Berater nützliche Informationen geben und vor unnötigen Fehlern bewahren, die Beratung neutraler und unabhängiger Fachleute bringt neue Anstöße und Gedanken, Alternativen werden aufgezeigt, damit im Endeffekt bessere und fundierte Entscheidungen getroffen werden. Wichtig ist aber auch, die Bereitschaft mit dem entsprechenden Berater alle Dinge offen zu besprechen, die erforderlichen Informationen bereitzustellen und letztlich das als richtig Erkannte durchzuführen und zu konsequent verfolgen. Im Endeffekt ist eine noch so teure Beratung günstiger als jede Fehlentscheidung.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen der Existenzgründungsberatungen
2.1 Verständnis und Besonderheiten der Gründungsberatung
2.2 Formen und Funktionen der Gründungsberatung
2.3 Das System und die Akteure der Gründungsberatung
2.4 Der Beratungsvertrag
2.5 Finanzielle Beratungsförderung
3. Beratungsmöglichkeiten im Rahmen der Existenzgründung
3.1 Wann zu welchen Berater?
3.2 Beratungsmöglichkeiten auf der Ebene des Bundes
3.3 Beratungsmöglichkeiten auf der Ebene der Länder
3.4 Beratungsmöglichkeiten auf der regionalen Ebene
4. Fazit
III. Literaturverzeichnis
IV. Anhang
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Problemfelder der Unternehmensberatung
Abb. 2 Beratungsquellen für Existenzgründer
Abb. 3 Formen und Charakteristika der Gründerberatung
Abb. 4 Das Beratungssystem der Existenzgründungsberatung
Abb. 5 Beratung: Wann zu Wem?
1. Einleitung
„In der Vielzahl der Berater liegt die Sicherheit“
John F. Kennedy (1917-63), amerik. Politiker, 35. Präsident der USA (1961-63)
Bei dem Weg in die Selbstständigkeit und der damit entstehenden Existenzgründung eines Unternehmens gibt es diverse Einflussgrößen zu beachten. Angefangen bei der fachlichen und persönlichen Qualifikation des Unternehmers, welche die Grundlage für einen erfolgreichen Start ist, kann dies die Wahl des eigentlichen Unternehmenskonzepts genauso betreffen wie falsche Marktkenntnisse, falsche Betriebsstätten, unzureichende Finanzierung, fehlende Planung, falsche Gestaltung der Verträge bis hin zur falschen Rechtsform.
Basis für die Existenzgründung ist für viele Unternehmer die (aus ihrer Sicht) „geniale“ Idee, die sich am Markt erfolgreich behaupten kann. Entwickelt wird diese Idee in erster Linie aus der beruflichen Qualifikation und Erfahrung des Gründers heraus, die er sich als Wissen angeeignet hat. Bei der Existenzgründung sind aber viele Fähigkeiten und Kenntnisse von Nöten, damit das neue Unternehmen nicht von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist.
An dieser Stelle setzt der Gegenstand dieser Ausarbeitung ein, die individuelle Beratung ist in den Teilbereichen, in denen sich der zukünftige Unternehmer nicht auskennt, unabdingbar. Im Umkehrschluss ist die fehlende oder zu späte Beratung oft genug ein typischer Fehler bei der Existenzgründung. Dabei ist Beratung nicht gleich Beratung, es gibt diverse Angebote und Anlaufstellen, die zudem teilweise in erheblichen Umfang öffentlich gefördert werden. Schließlich sind viele Gründer von ihrem Vorhaben und ihrer Idee so überzeugt, dass sie denken, keine fremde Hilfe zu benötigen. Dabei können externe Berater nützliche Informationen geben und vor unnötigen Fehlern bewahren, die Beratung neutraler und unabhängiger Fachleute bringt neue Anstöße und Gedanken, Alternativen werden aufgezeigt, damit im Endeffekt bessere und fundierte Entscheidungen getroffen werden. Wichtig ist aber auch, die Bereitschaft mit dem entsprechenden Berater alle Dinge offen zu besprechen, die erforderlichen Informationen bereitzustellen und letztlich das als richtig Erkannte durchzuführen und zu konsequent verfolgen. Im Endeffekt ist eine noch so teure Beratung günstiger als jede Fehlentscheidung.
2. Grundlagen der Existenzgründungsberatungen
2.1 Verständnis und Besonderheiten der Gründungsberatung
Als Existenzgründungsberatung wird die Beratung, im Sinne von „jemanden in helfender Absicht beraten“ oder „Ratschläge erteilen“, über Formen, Finzanzierungsmöglichkeiten, Chancen und Risiken der Gründung einer beruflichen Existenzgründung bezeichnet. Generell erfordert die Berufsbezeichnung Existenzgründungsberater keinen Nachweis besonderer fachlicher Qualifikationen, es handelt sich um ein nicht geschütztes Berufsfeld, so spricht man in der Praxis von Gründungsberatern, wenn diese mehr als 150 Tage im Jahr in der Gründungsberatung tätig sind. Die Dienstleistung der Beratung wird von verschiedenen Organisationen aus unterschiedlicher Perspektive angeboten, wobei häufig der Fehler begangen wird, fälschlicherweise die Information über Sachverhalte (z.B. Fördermittel) mit der individuellen Beratung zu verwechseln. Die individuelle Beratung hingegen geht auf die besonderen Umstände, Vorhaben und Rahmenbedingungen des Gründers ein, im Rahmen der Beratung werden so individuelle Problemlösungen erarbeitet, die aus sehr unterschiedlichen Bereichen entstehen können. „Wenn der Existenzgründer aus der Phase der reinen Ideenfindung in die Phase der Umsetzung seines Vorhabens tritt, sieht er sich einer Fülle von Problemfeldern gegenüber. Soweit davon ausgegangen werden kann, dass die fachlichen Kenntnisse für das eigentliche Produkt oder die Dienstleistung vorhanden sind, besteht für den Gründer dennoch die Notwendigkeit, in relativ knapp bemessener Zeit eine Vielzahl von Entscheidungen in Rechts-, Finanzierung- oder Organisationsbereichen zu treffen, in denen er i.d.R. über wenig Erfahrung verfügt[1].“
Auf Grund des vielfachen Wunsches der Existenzgründer, so schnell wie möglich selbstständig zu sein, stellen die Industrie- und Handelskammern regelmäßig fest, dass nur jeder zehnte Gründer eine fachkundige Gründungsberatung in Anspruch nimmt[2]. Dabei ist diese Inanspruchnahme ein Zeichen für verantwortungsbewusste und zukunftsorientierte Unternehmensführung schon zu einem frühen Zeitpunkt. Betriebliche Fehlentwicklungen mit Ursprung in der Gründungsphase sind kaum mehr zu korrigieren, sie ziehen sich wie ein roter Faden durch die Unternehmens-entwicklung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Problemfelder der Unternehmensberatung[3]
Viele Fragen können die Gründer sich zwar schon selbst beantworten: mit Hilfe der vielen verfügbaren Informationsmaterialien zur Thematik der Existenzgründung (z.B. das Gründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (www.bmwi.de, www.existenzgruender.de, sowie mit Hilfe von BMWi-Broschüren, BMWi-Softwarepaket usw.). Weiterführende Informationen, die ganz konkret das Gründungsvorhaben betreffen, erhält der potentielle Gründer aber nur in einer persönlichen Beratung. Nutzen sollte man dabei zunächst die Beratungsangebote der vielen unentgeltlichen Beratungsanbieter, kostenpflichtige Experten kommen dann ins Spiel, wenn es schließlich um steuerliche, betriebswirtschaftliche oder vertragliche Fragen geht. Neutrale Beobachter können ein Konzept „von außen“ sachlicher beurteilen als der Gründer selbst. Sie spüren Schwächen in der Planung auf, die dem Gründer nicht auffallen bzw. die er nicht wahrhaben will, außerdem helfen sie bei der sicheren Umsetzung. Nach aller Erfahrung benötigen Existenzgründer externe Hilfe von der Vorbereitung ihres Unternehmens bis ins fünfte Jahr nach der Gründung.
Existenzgründer schätzen ihren Beratungsbedarf oft falsch ein, Sie halten oftmals ganz andere Themen für wichtig als Berater. Dazu kommt: Viele Gründer suchen oft keine qualifizierte Beratung auf, sondern fragen in erster Linie Freunde, Verwandte oder Kollegen, so das Ergebnis einer Umfrage der KfW Mittelstandsbank (siehe Abb. 2). Viele Unternehmer nehmen außerdem erst dann externe Hilfe in Anspruch, wenn ihr eigener Handlungsspielraum erschöpft ist und das Unternehmen bereits „auf der Kippe“ steht. Dabei stehen für mittelständische Firmen mittlerweile eine Fülle von Beratungsdienstleistern zur Verfügung, allerdings mit unterschiedlicher Qualifikation und Leistung.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Beratungsquellen für Existenzgründer[4]
Das Wesen der Existenzgründungsberatungen lässt sich unterteilen in Ziele, Inhalte, methodische Anforderungen und mögliche Besonderheiten[5].
Zielsetzungen werden im Wesentlichen zwei verfolgt, (1.) die Wissensvermittlung und Anregung zur Selbstreflexion, (2.) eine Handlungsorientierung und Unterstützung des Gründers. Es geht also um die Unterstützung des Gründers durch Konsultation eines Beraters mit der Schaffung einer tragfähigen Konzeption.
Inhalte der Gründungsberatung sollten bestehen aus persönlichkeitsbezogenen (persönliche Eignung/Voraussetzungen), vorbensbezogen-betriebswirtschaftlichen (Rentabilität, Liquidität, Steuern, etc.) und gründungsspezifischen (Anmeldung Risikovorsorge) Fragestellungen.
Beratungsformen und -methoden bezogen auf die Anforderungen können gebildet werden aus einer Inhaltsberatung, einer Prozessberatung oder aus Coaching, abhängig ist die Wahl der Methode vom zu bearbeitendem Problem und den Voraussetzungen des Beraters und des Gründers.
Besonderheiten gegenüber üblichen Unternehmensberatungen sind auf der einen Seite die starken persönlichen und langfristigen Auswirkungen durch die Ergebnisse und Empfehlungen auf den Gründer, auf der anderen Seite die untrennbare Verbindung von persönlichem und vorhabensbezogenem Entscheidungs- und Entwicklungsprozess.
Ist von Existenzgründungsberatungen die Rede, denkt man automatisch an eine Dienstleistung, die vor Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit erfolgt. Allerdings ist der Prozess der Existenzgründung nicht mit der Aufnahme der Tätigkeiten erledigt, daran schließt sich eine Aufbauphase über mehrere Jahre. Dem zu Folge kann man von einer Existenzgründungsberatung (EGB) i.e.S. und einer Existenzaufbau-beratung (EAB) in de Nachgründungsphase sprechen, d.h. die Art der Beratung ist stark abhängig von der Situation, in der sich das zu beratende Unternehmen befindet[6].
2.2 Formen und Funktionen der Gründungsberatung
Die Form und die Funktion der Gründerberatung lässt sich aus der Zielsetzung der Beratung aus Sicht des Existenzgründers ableiten. Die ableitbaren Funktionen können dabei sein: Transferfunktion (Behebung von Wissensdefiziten); Neutralitätsfunktion (Machbarkeitsprüfung aus neutraler Sicht); Kapazitätsfunktion (der Berater übernimmt wesentliche Teilleistungen); strategische Konzeptionierung (Strategieentwicklung und Ausrichtung des Gründungsvorhabens); Lernfunktion (Weiterentwicklung der soft skills durch den Berater)[7]. Daraus lassen sich im Wesentlichen drei Formen der Gründerberatung beschreiben, die im Folgenden in ihrer Form und Charakteristika dargestellt werden (Abb. 3). Es handelt sich um die Inhaltsberatung, die Prozessberatung und das Coaching.
[...]
[1] Hebig, M.: Existenzgründungsberatung, Bielefeld 1999, S. 17
[2] Hebig, M.: Existenzgründungsberatung, Bielefeld 1999, S. 17
[3] Hebig, M.: Existenzgründungsberatung, Bielefeld 1999, S. 18
[4] aus: GründerZeiten Nr. 32, Thema Beratung, März 2006, S. 2
[5] vgl. Tödt, A.: Wirkung und Gestaltung von Beratung und Weiterbildung im Prozess der Existenzgründung, München 2001, S. 94 f.
[6] vgl. Tödt, A.: Wirkung und Gestaltung von Beratung und Weiterbildung im Prozess der Existenzgründung, München 2001, S. 116
[7] vgl. Tödt, A.: Wirkung und Gestaltung von Beratung und Weiterbildung im Prozess der Existenzgründung, München 2001, S. 100
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. (FH) Rolf Hommers (Autor:in), 2006, Aufbau, Inhalt und Umfang öffentlich geförderter Beratungshilfen für Existenzgründer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71066
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