Darstellung und kritische Beurteilung der Regelungen zur Überwachung der Abschlussprüfer

Brauchen wir die Kontrolle der Kontrolleure?


Hausarbeit, 2006

23 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise

2 Die Notwendigkeit zur Überwachung der Abschlussprüfer

3 Externe Qualitätskontrolle
3.1 Berufspflichten des Wirtschaftsprüfers
3.2 Prüfungsgegenstand
3.3 Organe der externen Qualitätskontrolle
3.3.1 Übersicht
3.3.2 Prüfer für Qualitätskontrolle
3.3.3 Kommission für Qualitätskontrolle
3.3.4 Abschlussprüferaufsichtskommission (Qualitätskontrollbeirat)

4 Enforcement

5 Kritische Beurteilung der vorgestellten Regelungen

6 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Externe Qualitätskontrolle

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Die Regelungen zur Unternehmensleitung und Überwachung (Corporate Governance) nehmen in vielen Ländern immer mehr Bedeutung ein. Unternehmensskandale wie Enron, WorldCom, Xerox, Parmalat etc. haben die Regierungen in Ländern wie z. B. Deutschland und den USA dazu veranlasst, tiefgreifende Reformen im Corporate-Governance-System durchzuführen. Durch Unternehmensskandale und dem damit einhergehenden Vertrauensverlust wird der gesamte Kapitalmarkt mit Liquiditätsentzug „bestraft“, was die Krise noch weiter verschärft.[1] Im Vordergrund der Reformen steht also die Wiedergewinnung des Vertrauens der Öffentlichkeit in die Abschlussprüfung.[2]

In diesem System nehmen die Abschlussprüfer eine zentrale Rolle ein. Sie sind es, die die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen und Vorschriften im Jahresabschluss überprüfen sollen. Sie sind sowohl als Teil der internen, als auch der externen Corporate Governance in das Überwachungssystem eingebunden.[3] Nach den weitreichenden Unternehmensskandalen der jüngsten Vergangenheit stellt sich die Frage, wie es soweit kommen konnte und wo die Schwachstellen im System liegen. Sind die gesetzlichen Regelungen nicht ausreichend genug, um die Abschlussprüfer hinreichend bei ihren Überwachungsaufgaben zu unterstützen? Oder haben die Abschlussprüfer in den besagten Fällen selbst versagt? Muss wiederum die Arbeit der Abschlussprüfer von einer übergeordneten Kontrollinstanz überwacht werden?

Die vorliegende Arbeit soll die gegenwärtigen Regelungen zur Überwachung der Abschlussprüfer darstellen und die Wirksamkeit einzelner Aspekte der Regelungen kritisch hinterfragen. Mögliche Probleme der externen Qualitätskontrolle sollen dabei herausgearbeitet werden. Das Ziel ist es schließlich, einzelne kritische Punkte der externen Qualitätskontrolle aufzuzeigen und ggf. Vorschläge aus der Literatur als Alternativen entgegenzuhalten.

1.2 Vorgehensweise

Zunächst ist es sinnvoll klarzustellen, warum eine Überwachung notwendig ist. Als Basis dient in Abschnitt 2 die Agency­Theorie.

Der Schwerpunkt dieser Hausarbeit liegt in Abschnitt 3, wo die externe Qualitätskontrolle dargestellt wird und die Frage beantwortet wird, wie die Überwachung der Abschlussprüfer im Detail aussieht und was Prüfungsgegenstand ist. Dazu werden die Berufspflichten des Abschlussprüfers herangezogen, die Grundlage für den Prüfungsgegenstand sind. Danach werden die aktuellen Regelungen zur externen Qualitätskontrolle vorgestellt und aufgezeigt, wie das Vertrauen in die Abschlussprüfung damit nachhaltig gestärkt werden soll.

Abschnitt 4 skizziert das Verfahren des Enforcement. Dieses nimmt insofern eine Überwachungsfunktion ein, da es indirekt auch die Arbeit des Abschlussprüfers kontrolliert, indem u. a. eine erneute Jahresabschlussprüfung durchgeführt wird. Ein etwaiger unkorrekt erteilter Bestätigungsvermerk würde ebenfalls eine Überprüfung des Abschlussprüfers notwendig machen.

Die Darstellung der Regelungen beschränkt sich in dieser Hausarbeit hauptsächlich auf die externe Qualitätskontrolle in Deutschland. Das Enforcement wird nur kurz angesprochen. Die externe Qualitätskontrolle wurde erst in den letzten Jahren etabliert und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Weitere Institutionen, die überwachende Wirkung gegenüber dem Abschlussprüfer entfalten, sollen weitestgehend ausgeblendet werden.

Beispielsweise sieht der Corporate-Governance-Kodex vor, dass der Aufsichtsrat, der den Abschlussprüfer bestellt, die etwaigen bisherigen, gegenwärtigen und zukünftigen Beziehungen zum prüfenden Unternehmen überprüft. Dabei sollen Befangenheitsgründe, aufgrund von zusätzlichen Beratertätigkeiten für das zu prüfende Unternehmen, ausgeschlossen werden. Dies soll u. a. die Qualität der Prüfungsleistung sicherstellen.[4] Auch die SEC in den USA hat ein Interesse an der hohen Qualität der internen Qualitätssicherungssysteme derjenigen Prüferpraxen in Deutschland, die Mandanten in den USA betreuen, welche der Börsenaufsicht der SEC unterliegen.[5] Der in den USA verabschiedete Sarbanes-Oxley Act (SOA) findet teilweise ebenfalls Anwendung auf ausländische Unternehmen und Prüfungsgesellschaften. Auch die Regelungen der PCAOB gelten für ausländische Abschlussprüfer bzw. Prüfungsgesellschaften, soweit sie SEC-registrierte Unternehmen betreuen.[6]

Diese Aspekte der Überwachung der Abschlussprüfer sollen aber nicht weiter zum Rahmen dieser Hausarbeit gehören.

Die vorliegende Hausarbeit schließt mit einer kritischen Beurteilung der dargestellten Regelungen und einer kurzen Zusammenfassung ab.

2 Die Notwendigkeit zur Überwachung der Abschlussprüfer

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, so könnte man meinen, ist die Überwachung von Wirtschaftssubjekten begründet. Auch haben zwar die eingangs erwähnten Bilanzskandale das Vertrauen in die Kapitalmärkte erschüttert[7] und die Reformen zur Überwachung der Abschlussprüfer in gewisser Weise erzwungen, aber die ökonomische Begründetheit allgemeiner Überwachungs- und Kontrollsysteme findet man in der Agency-Theorie[8].

[...]


[1] Vgl. 2004 /BilKoG/ S. 19.

[2] Vgl. Marten/ Köhler 2005 /Vertrauen/ S. 152, vgl. Nguyen 2005 /Spieltheoretische Sicht/ S. 11 und vgl. 2005 /Corporate-Governance-Code/ Startseite.

[3] Vgl. Scheffler 2005 /Corporate Governance/ S. 477, Sp. 2.

[4] Vgl. zu diesem Absatz 2005 /CG-Kodex Endfassung/ S. 14-15.

[5] Vgl. u. a. Lutter 2001 /Wirtschaftsprüfer/ S. 124 und S. 129, und vgl. Meyer 2003 /Berufsstand/ S. 51-52.

[6] Vgl. Marten/ Quick/ Ruhnke 2004 /Qualitätskontrolle/ S. 96-97.

[7] Vgl. 2004 /BilKoG/ S. 18.

[8] Oder auch Prinzipal-Agency-Theorie genannt. Zur Prinzipal-Agency-Theorie vgl. ausführlich u. a. Homburg 2001 /Controllingkonzeption/ S. 67-68 und Richter, Furubotn 2003 /Institutionenökonomik/ S. 173-174.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Darstellung und kritische Beurteilung der Regelungen zur Überwachung der Abschlussprüfer
Untertitel
Brauchen wir die Kontrolle der Kontrolleure?
Hochschule
Bergische Universität Wuppertal
Veranstaltung
Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung und Corporate Governance
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2006
Seiten
23
Katalognummer
V71106
ISBN (eBook)
9783638630962
ISBN (Buch)
9783638674942
Dateigröße
448 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Darstellung, Beurteilung, Regelungen, Abschlussprüfer, Rechnungslegung, Wirtschaftsprüfung, Corporate, Governance
Arbeit zitieren
Diplom-Ökonom Ingo Birkenfeld (Autor:in), 2006, Darstellung und kritische Beurteilung der Regelungen zur Überwachung der Abschlussprüfer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71106

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