Intelligent Design als Alternative zu Darwins Evolutionstheorie?


Essay, 2006

6 Seiten, Note: 1


Leseprobe

Spätestens als der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus im letzten Jahr das Wort contra Evolution ergriff[1], ist Intelligent Design auch in Deutschland ein Begriff. Intelligent Design (ID) wird als Alternative zur Evolutionstheorie, bei der das Leben auf der Erde durch die schöpferische Kraft eines intelligenten Akteurs entstanden und entwickelt worden ist, vorgestellt. Glaubt man den Umfragen der Zeitschrift Der Spiegel[2] , gehen 84 Prozent der Einwohner der USA davon aus, dass ein höheres Wesen oder Gott in irgendeiner Weise an der Erschaffung des Menschen beteiligt gewesen ist. Laut Umfrage des Stern[3] glauben auch in Deutschland 36 Prozent der Einwohner an einen übermenschlichen Schöpfer. Die Zahlen mögen das Nachdenken darüber, ob Intelligent Design tatsächlich als Alternative zur Evolutionstheorie zu betrachten ist, rechtfertigen. Dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.

Die Befürworter der ID-Theorie sind einerseits bemüht, mit zweckdienlichen Argumenten plausibel darzulegen, inwiefern es notwendig erscheint, einen intelligenten Designer als Ursprung des Lebens anzunehmen. Andererseits suchen sie Widersprüche im Darwin’schen evolutionären Weltbild, um dadurch ihre eigene Theorie zu stützen. Im Rahmen der Beweisführung pro Existenz einer außerweltlichen Intelligenz wird auf verschiedene Signale aufmerksam gemacht, die den Schluss auf einen intelligenten Designer implizieren sollen.

Im Großen und Ganzen beschränken sich die Hauptargumente auf zwei Argumentationsstränge: Zum einen bestreiten ID-Theoretiker, wie bspw. William Dembski, einer der bekanntesten ID-Befürworter, dass derartig komplexe Wesen, wie der Mensch, durch eine Reihe von zufälligen Mutations- und Selektionsprozessen entstanden sein können. Begründend wird angeführt, dass bei solch komplexen Lebewesen, wie sie existieren, davon ausgegangen werden muss, dass nur eine Intelligenz fähig ist, diese zu kreieren. Untermauert wird dieses Argument mit einem Vergleich zwischen einem materiellen, aber ebenfalls komplexen, Artefakt und dem Lebewesen: Ebenso wie nicht bezweifelt werden kann, dass bspw. eine Uhr von einem intelligenten Lebewesen geschaffen worden ist, müsse angenommen werden, dass etwas weitaus Komplexeres, nämlich ein Lebewesen wie bspw. der Mensch, ebenfalls von einem intelligenten Wesen geschaffen worden sein müsse. Das Argument der spezifizierten Komplexität, oder auch komplex-spezifizierte Information (CSI) soll erklären, dass eine komplexe Form nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit durch Zufall entstehen kann. Jedes Wesen zeigt demnach spezifisch komplexe Muster, welche nur auf einen intelligenten Designer schließen lassen können. Zur Stärkung dieses Arguments unternimmt Dembski Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die eine Evolution ausschließen.

[...]


[1] Mehrere große Zeitungen und Zeitschriften wie, bspw. die Süddeutsche Zeitung (Ausg. v. 8.07.05), Stern (Nr. 46/ 2005)und Der Spiegel (Nr. 52/ 2005) berichteten darüber

[2] Darwins Werk, Gottes Beitrag. In: Der Spiegel. Nr. 52, 24.12.2005, S. 138

[3] Kulturkampf im Klassenzimmer. In Stern. Nr. 46, 2005, S. 207

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Intelligent Design als Alternative zu Darwins Evolutionstheorie?
Hochschule
University of Sheffield
Note
1
Autor
Jahr
2006
Seiten
6
Katalognummer
V71119
ISBN (eBook)
9783638628273
Dateigröße
349 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Intelligent, Design, Alternative, Darwins, Evolutionstheorie
Arbeit zitieren
Cornelia Clauss (Autor:in), 2006, Intelligent Design als Alternative zu Darwins Evolutionstheorie?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71119

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