Die globale Automobilindustrie ist durch dynamische Veränderungsprozesse gekennzeichnet. Die zunehmende Globalisierung lässt die Unternehmen über regionale Landesgrenzen hinaus wachsen und auf internationaler Ebene konkurrieren. Dadurch zeichnet sich ein immer stärkerer Wettbewerb ab, in dem Marktanteile hart umkämpft werden. Die Hersteller suchen dabei den differenzierten Kundenpräferenzen gerecht zu werden, was sie und damit indirekt auch die Zulieferer vor große Herausforderungen stellt. Individualisierte, qualitativ und technologisch hochwertige Produkte zu möglichst geringen Kosten zu produzieren, stellt besonders für kleinere Unternehmen ein großes Problem dar. Neben dem Verzicht auf Skaleneffekte sind F&E sowie moderne Produktionsanlagen schwerwiegende Kostenfaktoren, die teilweise von einem Unternehmen alleine nicht mehr getragen werden können. Die Größe eines Unternehmens stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Wettbewerbsvorteil dar, was wiederum ein hohes Konsolidierungs- und Kooperationsniveau in der Automobilbranche erklärt. Die Ausprägungsarten von Kooperationen sind dabei sehr vielfältig und weisen neben Nutzenpotenzialen auch erhebliche Risikofaktoren auf. So können Komplexität und mangelnde Flexibilität bei großen Unternehmen den Vorteil von Skaleneffekten überwiegen. Gerade bei einer sich ständig verändernden Umwelt spielt die Flexibilität von Unternehmen eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die nicht rechtzeitig in der Lage sind, auf Nachfrageverschiebungen einzugehen, sind langfristig wegen des starken Wettbewerbs in der Automobilbranche nicht überlebensfähig. Bei Fusionen und Akquisitionen ist in den meisten Fällen ein erheblicher Anstieg in der Komplexität des Unternehmens festzustellen. Auch hier gibt es zahlreiche Beispiele aus der Vergangenheit, bei denen das Zusammengehen zweier Unternehmen zu einer verschlechterten Wettbewerbssituation geführt hat, da aufgrund umfangreicher Unterschiede ein unproduktives Maß an Komplexität geschaffen wurde. Für die Unternehmen stellt sich folglich die Frage, ob überhaupt, und wenn ja, welche Kooperationsform in der gegebenen Umwelt erfolgversprechend ist. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- 1. Problemstellung
- 2. Zielsetzung und Aufbau
- II Konzeptionelle Grundlagen
- 1. Begriffliche Abgrenzung ausgewählter Kooperationsformen
- 1.1 Strategische Allianz
- 1.2 Joint Venture
- 1.3 Fusion/Akquisition
- 2. Theoretische Modelle zur Erklärung von Kooperationen
- 2.1 Transaktionskostentheorie
- 2.2 Resource-Based-View
- 2.3 Knowledge-Based-View und Wissensmanagement
- 2.4 Market-Based-View
- 2.5 Spieltheorie
- 3. Die Europäische Fusionskontrolle
- III Empirische Grundlagen der Automobilwirtschaft
- 1. Die globale Automobilindustrie
- 1.1 Die Situation der Automobilhersteller
- 1.2 Die Situation der Automobilzulieferer
- 2. Globale Trends in der Automobilwirtschaft
- 2.1 Globalisierung
- 2.2 Emerging Markets
- 2.3 Standardisierung und Differenzierung
- 2.4 Lean Management
- 2.5 Modularisierung
- 2.6 Umweltbewusstsein
- 2.7 Konsolidierungsdruck
- 2.8 Nachfrageverschiebung
- IV Die mögliche Allianz zwischen General Motors und Renault-Nissan
- 1. Portfolio der einzelnen Unternehmen
- 1.1 General Motors
- 1.2 Renault
- 1.3 Nissan
- 2. Die strategische Allianz Renault-Nissan
- 3. General Motors-Renault-Nissan
- 3.1 SWOT-Analyse einer möglichen Allianz
- 3.1.1 Chancen/Stärken
- 3.1.2 Risiken/Schwächen
- V Zusammenfassende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationsstrategien in der Automobilindustrie anhand der strategischen Allianz zwischen Renault und Nissan. Ziel ist es, die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von Kooperationen in dieser Branche aufzuzeigen, sowie die Rolle von Kooperationsstrategien im globalen Wettbewerb zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung und den Herausforderungen der Automobilindustrie, untersucht die theoretischen Grundlagen von Kooperationen und analysiert die strategischen Aspekte der Allianz Renault-Nissan.
- Analyse der strategischen Allianz Renault-Nissan
- Theoretische Modelle zur Erklärung von Kooperationen
- Globale Trends in der Automobilwirtschaft
- Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationsstrategien
- Einfluss von Kooperationsstrategien auf den globalen Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und definiert die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel II behandelt die konzeptionellen Grundlagen, wobei verschiedene Kooperationsformen, wie die strategische Allianz, Joint Ventures und Fusionen/Akquisitionen, vorgestellt werden. Es werden theoretische Modelle zur Erklärung von Kooperationen, wie die Transaktionskostentheorie, der Resource-Based-View und der Knowledge-Based-View, analysiert. Zudem wird die Europäische Fusionskontrolle im Detail dargestellt. Das Kapitel III widmet sich den empirischen Grundlagen der Automobilwirtschaft, wobei die globale Automobilindustrie mit ihren Herausforderungen und Trends beleuchtet wird. Besondere Aufmerksamkeit wird den globalen Trends, wie Globalisierung, Emerging Markets und Konsolidierungsdruck, gewidmet. Kapitel IV analysiert die mögliche Allianz zwischen General Motors und Renault-Nissan. Das Portfolio der einzelnen Unternehmen wird dargestellt, die strategische Allianz Renault-Nissan wird untersucht, und die Chancen und Risiken einer möglichen Allianz zwischen General Motors und Renault-Nissan werden im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Kooperationsstrategien, Automobilwirtschaft, strategische Allianz, Renault-Nissan, Globalisierung, Transaktionskostentheorie, Resource-Based-View, Knowledge-Based-View, Fusionskontrolle, Konsolidierung, Wettbewerbsvorteil.
- Arbeit zitieren
- Stephan Böhm (Autor:in), 2007, Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationsstrategien in der Automobilwirtschaft - dargestellt am Beispiel der strategischen Allianz Renault-Nissan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71148