„Her mit dem schönen Leben – 1500 DM für alle!“ – FelS (Für eine linke Strömung)
„Das Bürgergeldsystem der FDP ist der Lösungsansatz für die Überwindung der hohen Arbeitslosigkeit im Niedriglohnbereich und für ein durchschaubares Sozialsystem.“ – FDP
„Wir brauchen kein Recht auf Arbeit. Wir brauchen ein Recht auf Einkommen.“ – Unternehmer Götz W. Werner
„[…] mit der Arbeitsgesellschaft brechen und die Weichen für eine multiaktive Kulturgesellschaft stellen“ – Philosoph André Gorz
All diese Begeisterungsrufe aus verschiedenen politischen und intellektuellen Lagern nehmen Bezug auf die gleiche Idee: eine garantierte Grundsicherung, die z.B. als „Existenzgeld“, „Bürgergeld“, „Grundeinkommen“ seit längerer Zeit immer wieder durch wissenschaftliche Diskurse und zunehmend auch durch die Medien geistert.
Welche sozialpolitischen Zielsetzungen hat die Grundsicherung, kann ein Konzept tatsächlich so viele unterschiedliche Perspektiven vereinen?
Eine Schlüsselstellung bei der Beantwortung dieser Frage nimmt eine Übersicht über die Konzeptionen und die Frage ein, ob man tatsächlich von dem Vorschlag einer Grundsicherung in verschiedenen Ausdifferenzierungen ausgehen kann oder ob es nicht doch konträre Konzepte mit sich überschneidenden Bezeichnungen sind. Nach dieser allgemeinen Vorstellung beschäftige ich mich zunächst mit dem Diskurs über grundlegende Zielsetzungen des Sozialstaates, der große Parallelen zu den Konflikten der eher liberal bzw. eher sozialistisch oder sozialdemokratisch ausgerichteten Grundsicherungs-Konzepte aufweisen. Anschließend möchte ich die Konzepte in die Theorie der Wohlfahrts-Regime nach Esping-Andersen einordnen, da sie eine gute theoretische Grundlage für die Analyse der realen Ausprägungen verschiedener sozialpolitischer Zielsetzungen gibt.
In einer weiterführenden Einordnung komme ich dann schließlich auf eine Vereinigung von liberalen und sozialdemokratischen Argumentationsstrukturen im garantierten Grundeinkommen zu sprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Grundkonzeptionen und Begrifflichkeiten
- I. 1 Gemeinsamkeiten der Konzepte
- I. 2 Niedrige Bezüge – „Bürgergeld“
- I. 3 Hohe Bezüge - „Grundeinkommen“
- I. 4 Bedürftigkeitsprüfung und „Garantiertes Grundeinkommen“
- II. Einordnung des Grundeinkommens in die Sozialpolitik-Forschung
- II. 1 Ziele von Sozialpolitik
- II. 2 Die drei Wohlfahrtswelten Esping-Andersens
- II. 3 Einordnung von Bürgergeld und Grundeinkommen in die Wohlfahrtswelten
- II. 4 Weiterführende Überlegungen zur Einordnung des garantierten Grundeinkommens
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Einordnung des Konzepts der garantierten Grundsicherung in den sozialpolitischen Diskurs. Sie analysiert die verschiedenen Ausprägungen der Grundsicherung, ihre Zielsetzungen und die Einordnung in die Theorie der Wohlfahrts-Regime nach Esping-Andersen. Der Fokus liegt auf der Unterscheidung zwischen niedrigen und hohen Bezügen, sowie der Frage, ob das Konzept tatsächlich unterschiedliche Perspektiven vereinen kann oder ob es sich um konträre Konzepte handelt.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Konzepte der Grundsicherung
- Analyse der sozialpolitischen Ziele der Grundsicherung
- Einordnung des Konzepts in die Theorie der Wohlfahrts-Regime nach Esping-Andersen
- Diskussion der Unterschiede zwischen niedrigen und hohen Bezügen bei der Grundsicherung
- Untersuchung der potenziellen Vereinbarkeit unterschiedlicher Perspektiven innerhalb des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „garantierte Grundsicherung“ dar, indem sie verschiedene Aussagen aus Politik und Wissenschaft zum Thema zitiert. Zudem wird der Aufbau der Arbeit skizziert. Kapitel I befasst sich mit den Grundkonzeptionen und Begrifflichkeiten der Grundsicherung. Es werden Gemeinsamkeiten der verschiedenen Konzepte herausgearbeitet und die Unterscheidung zwischen niedrigen und hohen Bezügen sowie Bedürftigkeitsprüfung und „Garantiertem Grundeinkommen“ beleuchtet. Kapitel II widmet sich der Einordnung des Grundeinkommens in die Sozialpolitik-Forschung. Hier werden die Ziele von Sozialpolitik sowie die drei Wohlfahrtswelten Esping-Andersens vorgestellt. Anschließend wird versucht, das Konzept des Grundeinkommens in diese theoretischen Rahmenwerke einzuordnen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Grundsicherung, Bürgergeld, Grundeinkommen, Sozialpolitik, Wohlfahrts-Regime, Esping-Andersen, Zielsetzungen, Bedürftigkeitsprüfung, liberale und sozialdemokratische Argumentationsstrukturen. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Einordnung des Konzepts der garantierten Grundsicherung in den sozialpolitischen Diskurs und analysiert die unterschiedlichen Ausprägungen und Einordnungen in die Theorie der Wohlfahrts-Regime.
- Arbeit zitieren
- Sophie Achinger (Autor:in), 2006, Utopie zwischen den Welten - Zur Einordnung der garantierten Grundsicherung in den sozialpolitischen Diskurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71235