In seinem Erstlingswerk Die Geburt der Tragödie setzt sich Friedrich Nietzsche ausführlich mit dem Dionysos-Mythos auseinander, eine Idee, die auch in seinem späteren Werk eine tragende Rolle spielen wird. Für Nietzsche symbolisiert das dionysische Element das wilde und freie im Menschen, ein Ausdruck des reinen Willens, jenseits zivilisatorischer Schranken. Die Musik als die Kunstform, in der sich dieser Wille am unmittelbarsten widerspiegelt, stellt in Nietzsches Theorie einen zentralen Gedanken dar.
In Verbindung mit dem Apollinischen, Ausdruck der Ordnung und des schönen Scheins gelangt das Dionysische zur Hochform, die sich in der attischen Tragödie wieder findet. Apollinisch und Dionysisch sind bei Nietzsche zwei unmittel bar der Natur entspringende Kunstprinzipien, die einander ergänzen und benötigen und nur als Einheit Perfektion erlangen. Dies ist vielleicht am ehesten vergleichbar mit dem Ying-Yang Prinzip östlicher Mythologie.
Aus der Ableitung der beiden Kunstprinzipien direkt aus der Natur schließt Nietzsche auch, dass jeder Mensch von Natur aus eine allgemeine künstlerische Potenz besitzt, die sich in den Urformen des Traumes und des Rausches manifestiert, wobei ersteres die Kunstwelt des Apollinischen, letzteres die des Dionysischen repräsentiert.
In Nietzsches später der Geburt der Tragödie hinzugefügten Versuch einer Selbstkritik spricht er auch davon, die Kunst unter der Perspektive des Lebens zu sehen. Dadurch erlangen das Apollinische und das Dionysische auch eine Bedeutung für die Rechtfertigung und Wertschätzung des Lebens. Auch die Kunst der Tragödie wird bei Nietzsche in diesen Dimensionen betrachtet und entwickelt sich von einer antiken Kunstform zur Daseinsmethapher schlechthin.
Auch wenn Nietzsches Geburt der Tragödie an vielen Stellen logische Unschärfen aufweist, ist dieses Werk nicht nur ausgesprochen interessant zu lesen, sondern auch sehr inspirierend.
Inhalt
Kapitel 1: Der neue Gott
Kapitel 2: Gezeichnet: Dionysos
Kapitel 3: "Ein unmögliches Buch"
Kapitel 4: Dionysos versus Apollo oder das Allgemeine gegen das Individuelle
Kapitel 5: Dionysos versus Sokrates oder Tragik gegen Theorie
Kapitel 6: Der gezähmte Gott - Versuch einer Kritik
Literaturliste
Kapitel 1: Der neue Gott
Um die Grundlagen von Nietzsches Denken und seiner "Geburt der Tragödie" besser analysieren zu können, halte ich es einleitend für sinnvoll, mit einigen Worten die mythologischen und historischen Hintergründe des Dionysos-Begriffs zu skizzieren.
Im heutigen Verständnis gilt Dionysos, der auch unter den Namen Bakchos, Bromios oder Lysios bekannt ist, vor allem als der Gott des Weines. Sein "Zuständigkeitsbereich" umfaßt aber die Vegetation überhaupt, so daß er auch Fruchtbarkeitsgott ist, der häufig in der Begleitung von Naturdämonen wie Satyrn, Silenen und Nymphen dargestellt wird. Seine Herkunft wird meist im thrakischen oder lydisch-phrygischen Raum angesiedelt. Aus letzterem stammt auch der Kult der Kybele, ebenfalls eine Fruchtbarkeitsgöttin, die gelegentlich in Verbindung mit Dionysos genannt wird. (Euripides, 1998, S.7) Ihrem Kult wird auch die Erfindung des Tympanons, einer Handtrommel mit zwei Fellen, zugeschrieben, die dann auch für die orgiastischen Kulthandlungen zu Ehren des Dionysos übernommen wurde. (siehe: Euripides, 1998, Anmerkungen) Die Verwendung von Trommeln und den ebenfalls wichtigen Flöten, spielt auch in der "Geburt der Tragödie" eine Rolle, wenn Nietzsche die Besonderheiten der dionysischen Musik gegenüber der apollinischen darlegt.
In die griechische Mythologie ist Dionysos meist als Sohn des Zeus und der sterblichen Semele, einer Tochter des Thebenkönigs Kadmos, eingegangen. Nachdem diese durch eine Intrige der eifersüchtigen Hera zu Tode kam, nähte Zeus das ungeborene Kind in seinen Schenkel ein und trug ihn dort aus.
Einer anderen Überlieferung nach, die auch bei Nietzsche anklingt (1994, S.157), wird Dionysos mit Zagreus gleichgesetzt, welcher nach den Überlieferungen der Orphik, einem sektenartigen Mysterienkult der altgriechischen Religion, Sohn des Zeus und der Persephone ist, der auf Anstiftung Heras von den Titanen in Stücke gerissen wurde. Nach der Vernichtung der Titanen durch Zeus und der Entstehung der Menschen aus deren Asche, stellt Dionysos das gute Element im Menschen dar. Dieser Aspekt der Orphik ist meines Erachtens nach für die Interpretation des Dionysischen nicht uninteressant, denn nach der orphischen Lehre besitzt der Mensch von Dionysos das Göttliche und Gute, während das Böse und Verwerfliche im Menschen von den Titanen stammt. Bei Nietzsche werden die Begriffe dionysisch - titanisch hingegen oft synonym verwandt. Die Anhänger der orphischen Lehre wollten durch eine asketische und sittlich einwandfreie Lebensweise die Befreiung der Seele, die das gute Element widerspiegelt, und damit ein glückseliges Leben im Jenseits erreichen. Diese Rolle des Dionysischen steht zum Teil im starken Gegensatz zu dem in anderen Werken, zum Beispiel in den Bakchen des Euripides, dargestellten Charakter des Gottes. Hier "vereint er höchste Milde und grausamste Härte als Zeichen seiner Göttlichkeit" (Euripides, 1998, Nachwort). Auch Bremmer weist in seinem Buch auf eine gewisse Doppeldeutigkeit im Wesen des Dionysos hin: "Obwohl Dionysos' Feste voll von Frohsinn aller Art waren, wiesen sie auch Merkmale einer Aufhebung der Gesellschaftsordnung auf [...]. Auch auf einigen Nachbarinseln war die 'gefährliche' Seite des Dionysos deutlich, hier in einigen seiner Beinamen: Auf Chios selbst hieß er Omadios, der 'Rohe', auf Lesbos Omestes, der 'Rohfleisch-Esser', und auf Tenedos Anthrporrhaistes, der 'Menschen-Zerreißer'. Der Mythos betonte diese negative Seite dadurch, Daß er Dionysos aus einem barbarischen Land, aus Thrakien, kommen ließ." (Nietzsche, 1994, S.24-25)
Aus dem Gott der Orgien und Mysterienkulte wurde in Athen im Laufe der Zeit der Gott des Theaters "kultiviert". An seinen Festen, den Dionysien, kam es zur Aufführung von Tragödien. Wie es zu dieser Entwicklung des dionysischen Kultes kam, versucht Nietzsche in seiner "Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" darzustellen.
Kapitel 2: Gezeichnet: Dionysos
Um den Begriff des Dionysischen in Friedrich Nietzsches "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" (Erstausgabe 1872) besser untersuchen zu können, möchte ich einen kurzen Einblick geben, welchen Einfluß die griechische Literatur und Mythologie, vor allem in Bezug auf den Gott Dionysos auf das Nietz'sche Denken hatte.
Werner Ross hat in seinem Buch "Der wilde Nietzsche oder die Rückkehr des Dionysos" auf meiner Ansicht nach außergewöhnliche Weise versucht, diesen Einfluß auf die Biographie Nietzsches nachzuzeichnen und ich möchte an dieser Stelle einige seiner Thesen kurz skizzieren, die mir für meine Betrachtungen sinnvoll erscheinen.
Wie den einschlägigen Biographien Friedrich Nietzsches zu entnehmen ist, studierte er von 1864 bis 1869 Theologie und klassische Philologie an den Universitäten Bonn und Leipzig. Bereits im Februar 1969 wird Nietzsche auf Empfehlung seines Philologielehrers F.W.Ritschls als außerordentlicher Professor der klassischen Philologie an die Universität Basel berufen. Auch wenn sich Nietzsche im weiteren Verlauf seines Lebens immer weiter von der Philologie distanziert, bleiben seine Kenntnisse der Literatur, Mythologie und Sprache der Griechen und seine Vorliebe für das klassische Altertum nach wie vor ein wichtiger Bestandteil seines Lebens und Schaffens. Seine beiden in Basel Anfang 1870 gehaltenen Vorträge "Das griechische Musikdrama" und "Socrates und die Tragödie" fließen in die Entstehung der "Geburt der Tragödie" ein.
Stärker noch als die griechische Lebensauffassung im Allgemeinen erlangte die Vorstellung des Gottes Dionysos Einfluß auf Nietzsches Denken. Etwas ironisch bemerkt Werner Ross in seinem oben erwähnten Buch dazu: "In der Tat, der Griechenverehrer, der von einer Wiederkunft der griechischen Schönheit träumte, hat in seinem Leben keinen Schritt unternommen, um ein griechisches Bildwerk mit eigenen Augen zu sehen. Apollinisch war er beim besten Willen nicht, nicht einmal in Rom." (Nietzsche, 1994, S.87) Um so mehr faszinierte ihn das Dionysische. Ross weist des Öfteren auf den interessanten Aspekt hin (Siehe Ross, 1994, S.42), daß Nietzsche seine sogenannten "Wahnsinnsbilette", also die Briefe, welche er nach seinem Zusammenbruch 1889 verfaßt hat, bis auf eine Ausnahme mit "Dionysos" unterschrieben hat und sieht darin eine Art logische Konsequenz in seinem Lebensplan. "Nietzsche will den alten Gott absetzen, um einen neuen (oder neue Götter) an seine Stelle zu setzen, [...] eine neue Ethik zu verkünden. Dieses Gottes Prophet will er sein; und im Wahnsinn identifiziert er sich mit ihm." (Nietzsche, 1994, S.38) Und an anderer Stelle schreibt er zu Nietzsches Entwicklung: "An den Anstandsregeln, an der Strenge der Lebensformen rüttelt er nicht. Nur die Musik und das Denken dürfen alles, in ihnen kann er sich auslassen, hier darf er die Umwelt, und am liebsten die gelehrten Kollegen, brüskieren." (Nietzsche, 1994, S.97) "Sehr viel später wagt er, sich auch der Wohlanständigkeit der Sitten zu entledigen, nicht nur ein 'freier Geist', sondern auch ein freier Mensch zu werden: [...] und er wird wahnsinnig, um endlich wild zu sein." (Nietzsche, 1994, S.41)
Welche große Bedeutung in Nietzsches Leben gerade die eben erwähnte Musik hat, wird bereits in der "Geburt der Tragödie" deutlich. "Musik war seine Droge. Wo auch immer er sich aufhielt, er drängte ins Konzert wie andere zum Bier.", (Ross, 1994, S.92) schreibt Werner Ross und an anderer Stelle macht er den Bezug zu Nietzsches Erstlingsschrift deutlich, "Vor diesem Erlebnishintergrund wird erkennbar, welch gewaltige Bedeutung die 'Geburt der Tragödie', [...] für ihn selbst und für das Hervortreten seiner eigentlichen Mission hat. Mit dem Titel-Stichwort 'aus dem Geiste der Musik' umschreibt sie Nietzsches eigenes Philosophieren." (Ross, 1994, S.86)
Die Musik symbolisiert für Nietzsche, wie ich in den nachfolgenden Kapiteln noch ausführlich darstellen werde, das eigentliche dionysische Element. Für Nietzsche hatte sie nach Ross' Ansicht scheinbar eine Art Eskapismusfunktion, die es ihm ermöglichte, jenseits der Reglementierung seitens Gesellschaft und Wissenschaft seine tiefempfundenen Stimmungen und Gedanken auszudrücken. "Die Musik [...] bleibt eine lustvoll ausgeübte private Regelverletzung, wenn auch mit der Grundüberzeugung, daß sich auf keine tiefere, elementarere Weise die Persönlichkeit, die er ist, ausdrükken könnte." (Ross, 1994, S.84) Somit reduziert er das eigentliche Nietzsche Element in der "Geburt der Tragödie", unabhängig von aller Anlehnung an Wagner und Schopenhauer, folgendermaßen: "Der Ursprung der großen Dichtung [...] ist die Musik. Dazu trat der Tanz und in einem weiteren Schritt das Theater". (Ross, 1994, S.88) Daran anschließend wagt Ross eine These, die diese grundlegende Bedeutung der Musik auf das gesamte Werk ausdehnt: "Wenn in Nietzsches Lebensplan die Musik als Urprinzip eine so gewaltige Rolle spielt, wenn sie unter der Chiffre des Dionysischen als neue Erlösung vorgestellt wird, wenn ferner Nietzsche sich selbst als den Helden und Propheten einer griechischen Wiedergeburt versteht, [...] dann wäre er - nicht Wagner - derjenige, der die Wiedergeburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik vollzieht. Wenn er in seinen Kompositionen scheitert [...] so muß seine Tragödie wenigstens eine musikalisch inspirierte und grundierte Dichtung sein. Das ist der 'Zarathustra', [...] den er selbst als eine Symphonie in vier Sätzen rühmt. Darum muß Zarathustra untergehen, wie jeder Tragödienheld." (Ross, 1994, S.89) Etwas später ergänzt er diese These noch wie folgt: "Wenn dem so ist, [...] dann erklärt sich als sozusagen notwendige Ergänzung der letzte Werk-Einfall: der Zyklus der Dionysos-Dithyramben. [...] Der neue Dionysos tritt nicht nur mit einer Tragödie, sondern auch als neuer Dithyrambendichter vor sein Publikum, vielmehr vor seine Gemeinde." (Ross, 1994, S.90)
So sieht Ross in Nietzsche nicht nur einen brillanten Philosophen, sondern geht sogar soweit, ihn außerdem als größten Lyriker der zweiten Jahrhunderthälfte zu bezeichnen.
Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf Ross' Thesen eingehen, hoffe aber, daß es mir damit gelungen ist, die Problematik des Dionysischen nicht nur in Bezug auf die "Geburt der Tragödie", sondern auf Nietzsches gesamtes Denken anzudeuten, und daraus erkennbar zu machen, welche Bedeutung seinem ersten Buch in diesem Zusammenhang zukommt. Jahre nach dessen Erscheinen schreibt Nietzsche selbst in seinem "Versuch einer Selbstkritik" zu diesem Problem: "Hier redete jedenfalls [...] eine fremde Stimme, der Jünger eines noch 'unbekannten Gottes', [...] hier war ein Geist mit fremden, noch namenlosen Bedürfnissen, [...] welchen der Name Dionysos wie ein Fragezeichen mehr beigeschrieben war"; und im nächsten Abschnitt fährt er fort: "Ja, was ist dionysisch? - In diesem Buch steht eine Antwort darauf, - ein 'Wissender' redet da, der Eingeweihte und Jünger seines Gottes." (Nietzsche, 1994, S.100-101)
Was es mit diesem "Mysterium" auf sich hat, werde ich in den nächsten Kapiteln näher untersuchen.
Kapitel 3: "Ein unmögliches Buch"
Friedrich Nietzsches Erstlingswerk war bereits unmittelbar nach seinem Erscheinen 1972 heftig diskutiert und vor allem kritisiert worden. Letzteres besonders seitens seiner Philologiekollegen, die ihm wissenschaftliche Ungenauigkeit und Phantasterei vorwarfen (siehe: Ross, 1994, S.64-66).
In seinem "Versuch einer Selbstkritik", der 1886 der Neuausgabe der "Geburt der Tragödie" beigefügt wurde, schreibt Nietzsche selbst dazu: "Nochmals gesagt, heute ist es mir ein unmögliches Buch, - ich heiße es schlecht geschrieben, schwerfällig, [...] bilderwütig und bilderwirrig, [...] ohne Willen zur logischen Sauberkeit", aber eben für ein bestimmtes Klientel gedacht, "als Buch für Eingeweihte, als 'Musik' für Solche, die auf Musik getauft" und welches sich "wie seine Wirkung bewies und beweist, [...]gut genug auch darauf verstehen muß, sich seine Mitschwärmer zu suchen und sie auf neue [...] Tanzplätze zu locken." (Nietzsche, 1994, S.100)
Hier taucht wieder das Thema der Musikalität auf, welches ich im vorigen Kapitel bereits ansatzweise dargestellt habe. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, wenn Nietzsche einige Sätze weiter schreibt: "Wie schade, daß ich, was ich damals zu sagen hatte, es nicht als Dichter zu sagen wagte: ich hätte es vielleicht gekonnt!" (Nietzsche, 1994, S.101)
So wird einem beim Lesen der "Geburt der Tragödie" schnell klar, daß es sich hierbei weniger um eine philologisch fundierte Untersuchung zur Entstehungsgeschichte der attischen Tragödie "aus dem Geiste der Musik" handelt, als vielmehr "um einen metaphysischen Diskurs, der die Frage nach dem Grund der Kunst stellt und beantwortet." (Driever, 1986, S.107) Werner Ross bemerkt zur Entstehung von Nietzsches Tragödienschrift: "Er arbeitete hinein, was er am Wege fand, weniger neue Einsichten als interessante Einfälle, Querverbindungen, Parallelen, mehr wagnerische und schopenhauerische Gedanken als historische Tatsachen und literarische Texte, mehr Ahnungen als Dokumente." (Ross, 1994, S.64) Nietzsche selbst bezeichnet seine Schrift als "Artisten-Metaphysik" (Nietzsche, 1994, S.106).
Wenn sich die "Geburt der Tragödie" in erster Linie mit der Frage nach der Entstehung und Rechtfertigung der Kunst beschäftigt, erweitert Nietzsche diese Problematik zur Frage nach der Rechtfertigung des Lebens überhaupt. "Fügen wir die schwerste Frage noch hinzu! Was bedeutet, unter der Optik des Lebens gesehn, - die Moral?" (Nietzsche, 1994, S.102) Besonders in seinem "Versuch einer Selbstkritik" betont Nietzsche diesen "anti-moralischen" Aspekt, der sich vor allem gegen das Christentum richtet und dem er nun den griechischen Gott Dionysos als Symbol entgegensetzte . "Die Geburt der Tragödie", schreibt Ross, "die vor allem anderen eine Kampfschrift für [...] Richard Wagner war [...] war aber gleichzeitig die Epiphanie eines neuen Gottes, jenes Unbekannten, der nun den altehrwürdigen, aber die Zeit energisch herausfordernden Namen des Dionysos bekam." (Ross, 1994, S.52) Nietzsche selbst formuliert diesen Aspekt folgendermaßen: "Gegen die Moral also kehrte sich damals, [...] mein Instinkt, [...] und erfand sich eine grundsätzliche Gegenlehre und Gegenbewertung des Lebens, eine rein artistische, eine antichristliche. Wie sie nennen? Als Philologe und Mensch der Worte taufte ich sie, nicht ohne einige Freiheit - denn wer wüßte den echten Namen des Antichrist? - auf den Namen eines griechischen Gottes: ich hieß sie die dionysische." (Nietzsche, 1994, S.105)
Ich werde im Nachfolgenden den Versuch unternehmen herauszufinden, welche Ansichten und Vorstellungen Nietzsche mit diesem Begriff verbindet, der nach seiner Auffassung immanent für das Verständnis der griechischen Kultur ist, so "daß die Griechen, so lange wir keine Antwort auf die Frage 'was ist dionysisch?' haben, nach wie vor gänzlich unerkannt und unvorstellbar sind". (Nietzsche, 1994, S.106)
Wie Nietzsche uns zu Beginn des vierten Kapitels seiner "Selbstkritik" zusichert, steht in seinem Buch eine Antwort.
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