Nachdem sich zunächst Maler und Bildhauer von der ozeanischen Kunst begeistern und anregen ließen, hat sie nun auch in immer stärkerem Maße weitere Kreise in ihren Bann gezogen. Schnitzereien und Malereien sind nicht mehr bloße Kuriositäten oder Studienobjekte für Museen der Ethnologie, sondern wichtige Dokumente im Rahmen einer weltweiten Kunstbetrachtung. Seit den legendären Entdeckungsreisen von Captain Cook im späten 18. Jahrhundert steht die Südsee für die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies, von Träumen und Visionen. Der ozeanische Lebensraum sowie die dort gefertigte Kunst stellten einen besonderen Einfluss auf die Stilrichtung des „Expressionismus“ dar. Was hat weltbekannte Künstler wie unter anderem Emil Nolde und Paul Gauguin dazu bewogen, auf die andere Seite der Weltkugel zu reisen, um neue Wege für ihre Kunst sowie ihr Leben zu finden? Der Expressionismus war jedoch keine Stilrichtung, sondern eine Bewegung, die in loser Orientierung an Vorbildern neue und unkonventionelle gestalterische Wege beschritt. Mancher Künstler bewegte sich nur kurze Zeit im Umfeld der Expressionisten, erhielt oder gab wertvolle Impulse und setzte dann seine künstlerische Entwicklung mit anderen formalen Mitteln fort (Kolberg, 1996:211). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurze Definition „Expressionismus“
- Paul Gauguin
- Die Suche nach dem „Paradies“
- Reise nach Tahiti 1891-1893
- Der Einfluss der ozeanischen Kunst und Mythologie
- Entstehung von „Noa Noa“ und ein gescheitertes Comeback
- Emil Nolde
- Deutsche expressionistische Vereinigungen
- „Die Brücke“
- „Der blaue Reiter“
- Das Kunstverständnis zur NS- Zeit- die Ausstellung „Entartete Kunst“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der ozeanischen Kunst auf die Expressionisten, insbesondere auf Paul Gauguin. Sie befasst sich mit der Suche nach dem „Paradies“ durch Gauguin, seiner Reise nach Tahiti und dem Einfluss der ozeanischen Kunst und Mythologie auf seine Kunst. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle der ozeanischen Kunst in der deutschen expressionistischen Bewegung und die Rezeption der Kunst im Nationalsozialismus.
- Die Bedeutung der ozeanischen Kunst für die Expressionisten
- Die Suche nach dem „Paradies“ durch Paul Gauguin
- Der Einfluss der ozeanischen Kunst und Mythologie auf Gauguins Kunst
- Die Rolle der ozeanischen Kunst in der deutschen expressionistischen Bewegung
- Die Rezeption der ozeanischen Kunst im Nationalsozialismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung der ozeanischen Kunst in einem größeren kunsthistorischen Kontext dar und führt den Begriff „Expressionismus“ ein.
- Paul Gauguin: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Suche nach dem „Paradies“ durch Paul Gauguin, seine Reise nach Tahiti und den Einfluss der ozeanischen Kunst und Mythologie auf seine Werke. Es wird auch die Entstehung von „Noa Noa“ und Gauguins gescheiterte Rückkehr nach Europa behandelt.
- Emil Nolde: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einfluss der ozeanischen Kunst auf den deutschen Expressionisten Emil Nolde.
- Deutsche expressionistische Vereinigungen: Dieses Kapitel behandelt die Rolle der ozeanischen Kunst in den deutschen expressionistischen Vereinigungen „Die Brücke“ und „Der blaue Reiter“.
- Das Kunstverständnis zur NS- Zeit- die Ausstellung „Entartete Kunst“: Dieses Kapitel untersucht die Rezeption der ozeanischen Kunst im Nationalsozialismus und die Ausstellung „Entartete Kunst“.
Schlüsselwörter
Expressionismus, ozeanische Kunst, Paul Gauguin, Tahiti, „Paradies“, Emil Nolde, „Die Brücke“, „Der blaue Reiter“, NS-Zeit, „Entartete Kunst“
- Arbeit zitieren
- Sandra Hein (Autor:in), 2006, Die Bedeutung der ozeanischen Kunst für die Expressionisten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71344