Die Diskussion über soziale und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ist aktueller denn je. Der Staat, die Mitarbeiter und weitere Stakeholder fordern dazu auf, nicht nur auf den Profit zu achten, sondern auch auf die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Der Grundgedanke ist der des Gebens und Nehmens. Viele Unternehmen haben diese Notwendigkeit des Gebens bereits erkannt und präsentieren sich nach außen hin voller Überzeugung. Jedoch nicht ganz ohne Eigennutzen. Hinter den offensichtlichen Aktivitäten wird erkennbar, dass es gar nicht um pflichtbewusstes Handeln geht.
In dieser Bachelorarbeit soll der Frage nachgegangen werden, was sich Unternehmen von Corporate Social Responsibility wirklich erhoffen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Gibt es eine echte unternehmerische Verantwortung, oder macht es nur dann Sinn, wenn dadurch Wettbewerbsvorteile entstehen? Hierbei wird die Vorgehensweise von multinationalen Unternehmen ebenso betrachtet, wie das der deutschen Mittelständischen. Diese Arbeit soll dazu beitragen, der gegenwärtigen CSR-Diskussion weitere Klarheit zu verschaffen und kann somit auch als Entscheidungsgrundlage genutzt werden.
Kernaussage: Das Konzept von CSR wirkt überzeugend und hat in den Unternehmen bereits einen Prozess des Umdenkens beginnen lassen. Es gibt dabei zwei wesentliche Erwartungen an die Wirtschaft: sie sollen aus Prinzip so handeln weil es richtig und anständig ist, und aus Überzeugung, weil es wirtschaftlich Sinn macht. Unternehmerische Verantwortung kann bei strategischer Umsetzung eindeutig Vorteile erbringen. Der gute Wille alleine reicht hierfür aber nicht aus. CSR ist ausbaufähig, viele Defizite sind hier noch vorhanden. Erst wenn es die gleiche Professionalität aufweist, wie sie in der normalen Geschäftstätigkeit herrscht, kann es die gestellten Erwartungen erfüllen.
Als Motive für CSR überwiegen bei den Unternehmen deutlich die wirtschaftlichen Vorteile. Das hat bei aller Kritik auch einen Sinn. Es wird deutlich, dass sich professionelles CSR langfristig nur mit ökonomischen Vorteilen begründen lässt. Somit kann es als Mittel zum Zweck angesehen werden aus dem eine Win-Win-Situation entstehen kann. Eine echte Verantwortung lässt sich, wenn überhaupt, nur in KMUs finden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung und Zielsetzung der Bachelorarbeit
- 1.2 Vorgehensweise und Aufbau
- 2. Theoretische Grundlagen und Hintergründe
- 2.1 Begriffsklärung und Abgrenzung
- 2.2 Entwicklung und Situation von Corporate Social Responsibility
- 2.3 Exkurs: Dimensionen der Finanzkraft von Großunternehmen
- 3. Anspruchsgruppen, Verantwortungsbegriff und verschiedene Sichtweisen
- 4. Corporate Social Responsibility in der Unternehmensstrategie
- 4.1 Theorie der Nachhaltigkeit
- 4.2 Grundlegende Motive für Corporate Social Responsibility
- 4.3 Wettbewerbsvorteile durch unternehmerische Verantwortung
- 4.4 Überblick der Instrumente und Handlungsfelder
- 4.5 Beispiel - Corporate Volunteering
- 4.6 Auswahl der richtigen Handlungsfelder
- 4.7 Standort im Ausland und soziale Investitionen vor Ort
- 5. Bayer AG: Praxisbeispiel für eine CSR-Strategie
- 6. Nachhaltigkeitsberichte, Bewertungen und Kapitalmärkte
- 6.1 Ranking, Standards und Bewertung
- 6.2 Theorie vs. Praxis: ein Negativbeispiel
- 6.3 Die Bedeutung von CSR für die Finanzierung
- 6.3.1 Börsen-Ranking der Großunternehmen
- 6.3.2 Finanzielle Bedeutung für klein und mittelständische Unternehmen
- 7. CSR in klein- und mittelständischen Unternehmen
- 8. Regionale Netzwerke und der UN Global Compact
- 9. Wirtschaftlicher Erfolg als zentraler Bestandteil von CSR
- 10. Ansätze zur Messbarkeit
- 11. Bedeutung von Zertifizierungen
- 12. Freiwilliger Ansatz versus Regulierung
- 13. Kooperationen mit Partnern, NPOs und Politik
- 14. Bewertung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) und analysiert dessen Bedeutung für Unternehmen in der heutigen Zeit. Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage nach der tatsächlichen Verantwortung von Unternehmen gegenüber der Gesellschaft zu beantworten und die verschiedenen Motive, die hinter CSR-Initiativen stecken, zu beleuchten.
- Entwicklung und Definition von CSR
- Anspruchsgruppen und deren Erwartungen an Unternehmen
- Strategische Umsetzung von CSR in der Praxis
- Der Einfluss von CSR auf Kapitalmärkte und Finanzierungen
- CSR in klein- und mittelständischen Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition von Corporate Social Responsibility und beleuchtet dessen historische Entwicklung. Anschließend werden die verschiedenen Stakeholder und deren Erwartungen an Unternehmen in Bezug auf CSR diskutiert. Im weiteren Verlauf werden die Grundlagen für eine strategische Umsetzung von CSR in Unternehmen aufgezeigt, wobei sowohl die Motive als auch die Schwierigkeiten bei der Implementierung analysiert werden. Der Fokus liegt auf der Kommunikation von CSR-Initiativen sowie deren Bedeutung für die Kapitalmärkte und die Finanzierung von Unternehmen. Die Arbeit beleuchtet zudem die Rolle von CSR in klein- und mittelständischen Unternehmen sowie die Bedeutung von regionalen Netzwerken und dem UN Global Compact.
Schlüsselwörter
Corporate Social Responsibility, Nachhaltigkeit, Stakeholder, Unternehmensethik, Gewinnmaximierung, Wettbewerbsvorteile, Kapitalmärkte, Finanzierungen, klein- und mittelständische Unternehmen, UN Global Compact.
- Arbeit zitieren
- Sven Towara (Autor:in), 2007, Corporate Social Responsibility. Echte Verantwortung oder Mittel zum Zweck?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71382