Abseits der außenpolitischen Geschehnisse, durch die Israel immer wieder in den Nachrichten vertreten ist, spielte sich während der letzten Jahre auch innenpolitisch so einiges ab, welches, aus bestimmten Gründen auch nicht wirklich von der Außenpolitik getrennt werden, wenngleich es nur indirekt damit zusammenhängt. In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit einer bestimmten Partei befassen, die die israelische Innenpolitik kurz, aber prägnant mitbestimmt hat. Tommy Lapids Shinui-Partei schaffte es bis in die Knesset, erlangte fünf Ministersitze und konnte so, wenn auch nur für kurze Zeit, das Leben in Israel entscheidend mitbestimmen.
Ich möchte in dieser Arbeit der Frage nachgehen, warum so ein Aufstieg möglich war und wo die Gründe dafür zu suchen sind. Des Weiteren möchte ich aber auch untersuchen, wie sich die Lage jetzt darstellt, und warum die Shinui Partei momentan keine allzu große Rolle in der israelischen Innenpolitik mehr spielt.
Dazu werde ich auch kurz auf den Kulturkampf in Israel eingehen, der eng mit der religiösen Ausprägung des Judentums, dem Judaismus in Verbindung steht und dann auch mit der Haltung der Shinui Partei. Dazu ist es meines Erachtens auch wichtig, zu verstehen, wofür die Ultra-Orthodoxen eintreten und warum diese in Israel zum Teil einen besonderen Status genießen, was ich auch in einem eigenen Kapitel erläutern werde. Auch deren wichtigste politische Vertretung, die SHAS-Partei werde ich dabei nicht außer Acht lassen. Anschließend werde ich mich der Shinui-Partei widmen und auch auf die charismatische Führungsperson Tommy Lapid eingehen, dem es meiner Meinung nach auch maßgeblich zu verdanken ist, dass die Shinui-Partei bei zwei Knesset-Wahlen so große Erfolge verzeichnen konnte.
Zudem ist auch interessant, wie die Shinui-Partei sich in der Regierung verhalten hat und wie es bei den darauf folgenden Wahlen um die Partei bestellt war. All dies möchte ich in der vorliegenden Arbeit kurz behandeln. Als verlässliche Quelle für diese Arbeit hat sich einmal mehr das Internet erwiesen, hier vor allem das Online-Archive der Zeitung „Die Zeit“.
Nun möchte ich aber im einleitenden Kapitel kurz die verschiedenen Problematiken der Kulturkampfes in Israel schildern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturkampf in Israel
- Die Ultra-Orthodoxen
- Die Haredim
- Die SHAS-Partei
- Die Shinui-Partei – Geschichte und Ideologie
- Joszef, Tomislav' Lapid
- Shinui und die Ultra-Orthodoxen
- Kritik an der Shinui-Partei
- Der Koalitionsbruch 2004
- Jüngste Entwicklungen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Shinui-Partei und ihrem Aufstieg in die israelische Innenpolitik. Die Arbeit untersucht die Gründe für den Erfolg der Partei, insbesondere die Rolle des charismatischen Führers Tommy Lapid. Darüber hinaus wird analysiert, wie sich die Shinui-Partei in der Regierung verhalten hat und welche Gründe zu ihrem Rückgang führten.
- Der Kulturkampf in Israel zwischen säkularen und religiösen Juden
- Die Rolle der Ultra-Orthodoxen in der israelischen Gesellschaft
- Die Geschichte und Ideologie der Shinui-Partei
- Die Bedeutung von Tommy Lapid für den Erfolg der Shinui-Partei
- Die Auswirkungen des Koalitionsbruchs 2004 auf die Shinui-Partei
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Kulturkampf in Israel und stellt den Gegensatz zwischen säkularen und religiösen Juden dar. Die Arbeit argumentiert, dass dieser Konflikt eine entscheidende Rolle für den Aufstieg der Shinui-Partei spielte.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die Ultra-Orthodoxen, ihre politische Haltung und ihre Bedeutung für die israelische Gesellschaft. Es werden die Haredim, die konservativste Form des orthodoxen Judentums, und die SHAS-Partei, ihre wichtigste politische Vertretung, vorgestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Shinui-Partei, ihrer Geschichte, ihrer Ideologie und ihren wichtigsten Zielen. Die Rolle von Tommy Lapid als charismatischer Führer wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Shinui-Partei, Tommy Lapid, Kulturkampf in Israel, Ultra-Orthodoxe, Haredim, SHAS-Partei, Knesset, israelische Innenpolitik, säkulare und religiöse Juden.
- Arbeit zitieren
- Regina Bianchi (Autor:in), 2006, Die Shinui-Partei und Tommy Lapid, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71484