Sarah Kirsch hat mit ihrem Buch „Die Pantherfrau - fünf unfrisierte Erzählungen aus dem Kassetten-Recorder“ fünf unterschiedliche Lebensläufe von Frauen aus der DDR dargestellt. Das Werk unterscheidet sich deutlich von Sarah Kirschs bisherigen Veröffentlichungen, die man zu der zeitgenössischen deutschen Lyrik zählt. „Die Pantherfrau“ ist das Ergebnis, mit dem Kassetten-Recorder in der Hand, Literatur zu schaffen, das bahnbrechend für die damalige Zeit in der DDR war. Darum ist der Arbeit Kirschs eine besondere Bedeutung beizumessen, denn es ist das erste Werk, dass sich innerhalb der DDR der Tonbandrecherche und –auswertung bedient, die in westlichen Ländern seit Ende der fünfziger Jahre gebräuchlich war. Sarah Kirsch hat diese Methode verwandt, um die privaten und sozialen Lebensformen der Frauen ohne wertende Momente darzustellen. Es tauchen jedoch Widersprüche auf, die Rückschlüsse auf Eingriffe bzw. Veränderungen Sarah Kirschs zulassen.
Ob der Roman nun „frisiert“ oder „unfrisiert“, also im Sinne von authentisch und somit an journalistischen Maßstäben zu messen ist, bleibt nachstehend zu analysieren. Ich werde in den folgenden Kapiteln unter Berücksichtigung der Entstehung und der damaligen DDR-Rezeption versuchen, Sarah Kirschs Verfahren zu erläutern. Dabei kommt es uns insbesondere darauf an, zu fragen, ob die „Die Pantherfrau“ eher nach literarischen oder journalistischen Aspekten zu betrachten ist, und ob das Buch dem von Sarah Kirsch im Titel verwendeten Anspruchs des „unfrisierten“ gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung der „Pantherfrau“
- Methodik
- „Die Pantherfrau“: Frisiert oder unfrisiert?
- Die Rolle der Autorin
- Die Überschriften
- Die Texte
- „Die Pantherfrau“
- „Zwillinge“
- Die Zitatsammlungen
- „Die Pantherfrau“: In der Tradition des Erzählens?
- Die Rezeption der „Pantherfrau“ in der DDR-Presse
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem literarischen Verfahren Sarah Kirschs, das in ihren Werken „Die Pantherfrau“ und „Zwillinge“ besonders deutlich wird. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Rezeption von „Die Pantherfrau“ sowie die Verwendung von Tonbandaufnahmen als Grundlage für ihre Erzählungen. Ziel ist es, die Authentizität der Texte zu hinterfragen und Kirschs Arbeitsweise im Kontext der damaligen DDR-Literatur einzuordnen.
- Die Entstehung und Rezeption von „Die Pantherfrau“
- Sarah Kirschs Methode der Tonbandrecherche
- Die Frage nach der Authentizität von Kirschs Erzählungen
- Die Einordnung von „Die Pantherfrau“ in die damalige DDR-Literatur
- Der Vergleich von Kirschs Verfahren mit anderen zeitgenössischen Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Werk „Die Pantherfrau“ vor und stellt die Forschungsfrage nach der Authentizität der Erzählungen. Kapitel 2 beleuchtet die Entstehung des Buches und seine Rezeption in der DDR sowie im Westen. Kapitel 3 widmet sich Sarah Kirschs Methodik der Tonbandrecherche und vergleicht sie mit ähnlichen Verfahren in Westdeutschland. Kapitel 4 analysiert „Die Pantherfrau“ unter dem Aspekt der Authentizität und der Rolle der Autorin. Kapitel 5 befasst sich mit den Texten „Die Pantherfrau“ und „Zwillinge“ und analysiert die Verwendung von Zitaten in „Zwillinge“.
Schlüsselwörter
Sarah Kirsch, „Die Pantherfrau“, Tonbandrecherche, Authentizität, DDR-Literatur, Frauenleben, Erika Runge, „Bottroper Protokolle“, „Zwillinge“, literarisches Verfahren, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Katharina Maas (Autor:in), 1999, Frisiert oder unfrisiert? Zum literarischen Verfahren Sarah Kirschs unter besonderer Berücksichtigung von „Die Pantherfrau“ und „Zwillinge“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71515