In dieser Seminararbeit soll die Entwicklung der Umweltpolitik in ausgewählten westlichen Industrieländern dargestellt werden. Zunächst werden hierzu die verschiedenen Institutionen
vorgestellt, derer sich die Umweltpolitik von staatlicher Seite aus bedient. Im weiteren wird gezeigt, wie es zu ihrer Institutionalisierung kam und welche Entwicklungsstufen durchlaufen wurden.
Als methodischer Ansatz dient dabei die ländervergleichende Analyse. Sie soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Konzeptionen nationaler Umweltpolitik und die Diffusion ihrer Elemente, ausgehend von Ländern, die in diesem Politikbereich eine Vorreiterrolle innehatten, aufzeigen. Für den Ländervergleich wurden jeweils drei nord- und südeuropäische Länder ausgewählt.
Dadurch wird deutlich, wie unterschiedlich Staaten innerhalb Europas zu verschiedenen Zeitpunkten die Umweltschutzproblematik bewerteten.
Zu den hier untersuchten Ländern gehören auf der einen Seite Schweden, als europäischer
Vorreiter im Umweltschutz, ferner die Niederlande, welche einen besonderen Ansatz in der
Umweltpolitik entwickelt haben und die BRD als weiteres Beispiel für die Integration
umweltpolitischer Belange in das System einer entwickelten Industriegesellschaft.
Ihnen gegenübergestellt werden als Vertreter der südlichen europäischen Saaten: Griechenland
und Spanien, als junge Mitglieder der EU, sowie Italien. Länder also, die zwar auch zu den
Industriestaaten gezählt werden, aber aufgrund ihrer Entwicklung allesamt größere strukturelle Probleme aufweisen.
Die Betrachtung dieser Staaten mündet in die Frage, ob sich ein Nord- Süd Gefälle, analog zur weltpolitischen Entwicklung (dort Industrie- versus Entwicklungsländer), innerhalb der heutigen EU in Bezug auf die Institutionalisierung von Umweltschutz, nachweisen lässt und was für mögliche Ursachen hierfür bestehen.
Ein Blick auf die Prinzipien und Entwicklung des Umweltschutzes auf der EU-Ebene rundet die Untersuchung ab, da im Zuge des europäischen Einigungsprozesses von dort wichtige Impulse ausgehen können. Die Politikwissenschaft beschäftigt sich seit den späten 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Umweltpolitik. Analog zu der wachsenden Bedeutung der Umweltschutzthematik erfuhr dieser Forschungszweig immer mehr Bedeutung. Bei der Beschäftigung mit dem Thema der Institutionalisierung wird davon ausgegangen, dass diese eine notwendige Bedingung für Umweltpolitik ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung.
- 2. Umweltpolitische Institutionen.
- 2.1. Umweltministerien
- 2.2. Nationale Umweltämter.
- 2.3. Umweltexpertengremien
- 2.4. Umweltbericht.
- 2.5. Umweltrahmengesetze..
- 2.6. Umweltpolitische Verfassungsbestimmungen.
- 3. Diffusion umweltpolitischer Institutionen.
- 3.1. Die Entwicklung der Institutionalisierung im Ländervergleich..
- 3.1.1. Initialisierung und Etablierung 1967 - 1974.
- 3.1.2. Defensive Phase und Konsolidierung 1974 – 1979.
- 3.1.3. Ausbau und Nachholphase ab 1980.
- 4. Das Nord-Süd Gefälle in der Umweltpolitik.
- 4.1. Ökonomische Ursachen des Gefälles
- 4.2. Politische und Historische Ursachen des Gefälles.
- 5. Umweltschutz In der EU
- 5.1. Das Prinzip der Subsidiarität.
- 5.2. Entwicklung der europäischen Umweltpolitik..
- 6. Fazit und Perspektiven.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung der Umweltpolitik in ausgewählten westlichen Industrieländern. Sie untersucht die verschiedenen Institutionen, die zur Umsetzung staatlicher Umweltpolitik eingesetzt werden, und analysiert deren Institutionalisierungsprozess.
- Die Entwicklung von Institutionen der Umweltpolitik in ausgewählten europäischen Ländern
- Der Vergleich der Institutionalisierungsprozesse in Nord- und Südeuropa
- Die Rolle von Umweltkatastrophen und politischer Euphorie in der Entstehung der Umweltpolitik
- Die Bedeutung des Nord-Süd Gefälles in der europäischen Umweltpolitik
- Die Einbettung der Umweltpolitik in den europäischen Integrationsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den methodischen Ansatz, die ländervergleichende Analyse. Die Arbeit konzentriert sich auf drei nord- und drei südeuropäische Länder, um die unterschiedliche Bewertung der Umweltschutzproblematik innerhalb Europas zu verdeutlichen. Anschließend wird die Entwicklung und Bedeutung der wichtigsten umweltpolitischen Institutionen, wie Umweltministerien, Umweltämter, Umweltexpertengremien und Umweltrahmengesetze, dargestellt. Im dritten Kapitel werden die Entwicklungsphasen der Institutionalisierung von Umweltpolitik im Ländervergleich, von der Initialisierung bis zum Ausbau, untersucht. Das vierte Kapitel widmet sich dem Nord-Süd Gefälle in der Umweltpolitik und analysiert dessen ökonomische und politische Ursachen. Abschließend wird der Umweltschutz in der EU beleuchtet, insbesondere das Prinzip der Subsidiarität und die Entwicklung der europäischen Umweltpolitik.
Schlüsselwörter
Umweltpolitik, Institutionalisierung, Ländervergleich, Nord-Süd Gefälle, Europäische Union, Subsidiarität, Umweltministerien, Umweltämter, Umweltexpertengremien, Umweltrahmengesetze.
- Quote paper
- Marc Zivojinovic (Author), 2002, Die Institutionalisierung von Umweltpolitik im Ländervergleich ausgewählter europäischer Industrienationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7173