"Die Gehilfin des Bienenzüchters" von Laurie R. King ist ein Kriminalroman und eine Geschichte über den großen Meisterdetektiv Sherlock Holmes und zwar nach eigenen Angaben, denn mit beidem wirbt das Buch direkt auf Cover und Klappentext. Diese beiden Kriterien scheinen also nicht nur ein offensichtlich werbewirksames Verkaufsargument für den Roman darzustellen, sondern durch sie nimmt die Autorin auch bewusst Einschränkungen in ihrem Schreiben in Kauf, vor allem in Bezug auf den Leser und dessen Erwartungshaltung. Die Einschränkungen erfolgen jedoch durchaus durch die eine Tatsache mehr, durch die andere weniger, denn während der Gattung des Kriminalromans ein konkretes Regelwerk zugrunde liegt, sind der intertextuellen Arbeit mit Sherlock Holmes keine Grenzen gesetzt, wie diverse moderne Sherlock-Holmes-Bearbeitungen zeigen.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie der Roman bzw. die Autorin als Fallbeispiel für einen Kriminalroman und eine moderne Sherlock-Holmes-Bearbeitung mit den beiden von ihr gewählten Vorlagen umgeht. Um einen besseren Gesamteindruck des behandelten Romans zu erlangen, wird zur Einführung eine kurze Übersicht über seinen Aufbau und seine Handlung dargelegt. Als Schwerpunkt dieser Arbeit folgt eine Analyse der intertextuellen Merkmale sowie der Gattungsmerkmale, die der Roman aufweist. Sowohl die Gattung des Kriminalromans, als vor allem auch Intertextualität stellen zwei vielschichtige Bereiche der Literaturwissenschaft und auch der Komparatistik dar. Ein detaillierter Überblick über ihren gesamten Forschungsstand würde daher den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Deshalb zielt die Betrachtung der intertextuellen Merkmale hier rein auf einen eng gefassten Intertextualitätsbegriff und spezialisiert sich auf die verschiedenen Formen der Markierung von Intertextualität, die im Roman zur Geltung kommen. Bei den Gattungsmerkmalen von Kriminalliteratur werden zunächst typologische Aspekte, genauer gesagt ihre sogenannten Spielregeln betrachtet. Hierauf folgt eine Untersuchung zu deren Umsetzung im behandelten Roman.
Ein abschließendes Fazit fasst die gesammelten Erkenntnisse nochmals zusammen und lässt auch Laurie R. King bei der Frage nach der Autorintention selbst zu Wort kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau und Handlung
- Intertextuelle Merkmale
- Markierungen im Nebentext
- Markierungen im inneren Kommunikationssystem
- Markierungen im äußeren Kommunikationssystem
- Gattungsmerkmale
- Spielregeln
- Umsetzung im Roman
- Fazit
- Quellen
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
- Internetquellen
- Abbildungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Intertextualität und die Gattungsmerkmale des Kriminalromans am Beispiel einer modernen Sherlock-Holmes-Bearbeitung. Die Arbeit beleuchtet, wie der Roman „Die Gehilfin des Bienenzüchters“ von Laurie R. King mit den Erwartungen der Leser an die Sherlock-Holmes-Geschichten umgeht und gleichzeitig die spezifischen Anforderungen des Kriminalromans erfüllt.
- Analyse der intertextuellen Merkmale im Roman, wie z.B. die Verweise auf die Originalgeschichten von Arthur Conan Doyle
- Untersuchung der Gattungsmerkmale des Kriminalromans und deren Umsetzung im Roman
- Betrachtung der Rolle der Autorin und ihrer Intention bei der Verwendung der beiden Vorlagen
- Einordnung des Romans in den Kontext der modernen Sherlock-Holmes-Bearbeitungen
- Bewertung des Romans im Hinblick auf seine literarischen Qualitäten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt den Roman „Die Gehilfin des Bienenzüchters“ von Laurie R. King vor und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Es werden die beiden Vorlagen des Romans, die Sherlock-Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle und der Kriminalroman, eingeführt und die Erwartungen des Lesers an diese Gattungen beleuchtet.
Kapitel 2: Aufbau und Handlung
Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung des Aufbaus und der Handlung des Romans. Es wird auf die verschiedenen Vorworte eingegangen, die die Glaubwürdigkeit des Romans und die Frage nach Wahrheit und Fiktion thematisieren. Anschließend wird die Handlung des Romans in vier Großkapitel (Bücher) und deren Unterkapitel zusammengefasst.
Kapitel 3: Intertextuelle Merkmale
Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Formen der Intertextualität im Roman. Es werden Verweise auf den Nebentext, das innere und das äußere Kommunikationssystem betrachtet. Die Analyse beleuchtet, wie die Autorin die Originalgeschichten von Arthur Conan Doyle integriert und gleichzeitig eigene Elemente in die Handlung einbringt.
Kapitel 4: Gattungsmerkmale
Dieses Kapitel befasst sich mit den Gattungsmerkmalen des Kriminalromans. Es werden die sogenannten „Spielregeln“ des Genres analysiert und deren Umsetzung im Roman untersucht. Es wird betrachtet, wie die Autorin den Erwartungen des Genres entspricht und gleichzeitig eigene Akzente setzt.
- Arbeit zitieren
- Nicole Metzger (Autor:in), 2007, Intertextualität und Kriminalroman - Fallbeispiel einer modernen Sherlock-Holmes-Bearbeitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/71772